Ventilation


Ventilation ist der Fachbegriff für die Belüftung der Lungen bei der Atmung. Diese soll möglichst gleichmäßig erfolgen, um im Idealfall die Atemluft in allen Lungenbläschen zu verteilen, dem Körper auch unter Belastung ausreichend Sauerstoff zuzuführen und Stoffwechselprodukte wie Kohlendioxid abzuatmen.

Die Belüftung der Lungenbläschen (Alveolen) wird als alveoläre Ventilation bezeichnet und entspricht im Wesentlichen dem Atemzugvolumen minus dem sog. Totraumvolumen (als der bei maximaler Ausatmung in der Lunge verbleibenden Atemluft). Da die Lungenbläschen auch bei dieser maximalen Ausatmung nicht kollabieren (Ausnahme: Mangel an Surfactant beim Atemnotsyndrom des Neugeborenen) wird pro Atemzug immer nur eine Teil des Alveolarvolumens durch Frischluft ersetzt. Dieser Anteil wird als sog. Ventilationskoeffizient angegeben.

Atemzugvolumen, Totraumvolumen und andere Ventilationsgrößen werden mittels Spirometrie und (selten) Lungenventilationsszintigraphie ermittelt und geben Auskunft über die Leistungsfähigkeit der Lungen, die sog. Lungenfunktion.

Bei den Ventilationsstörungen werden obstruktive- von restriktiven Ventilationsstörungen unterschieden, siehe auch respiratorische Insuffizienz.

Die spezifische Ventilation wird als Angabe zur Lungenfunktion unter Berücksichtigung der Aufnahme von Sauerstoff, die Ventilationszahl zur Beurteilung unter Berücksichtigung der Kohlendioxidabgabe ermittelt.

Zu einer einseitigen Ventilation kann es infolge einer endobronchiale Intubation als sog. Fehlintubation (im Rahmen der Notfallversorgung oder der Narkoseeinleitung) kommen. Die Diagnose kann durch Auskultation gestellt werden, wenn in der nichtbelüfteten Lunge das Fehlen von Ventilationsgeräuschen festgestellt wird. Die Gefahr solcher Fehlintubationen ist besonders bei Kindern (aufgrund der kurzen Luftröhre) gegeben.[1]

Einzelverweise

  1. Peter Scheib: Anästhesie Intensivmedizin Intensivpflege. Elsevier,Urban&Fischer, 2004, ISBN 978-3-437-25717-9 (S. 477).

Siehe auch