Vierzähnige Windelschnecke



Vierzähnige Windelschnecke

Vierzähnige Windelschnecke (Vertigo geyeri)

Systematik
Ordnung: Lungenschnecken (Pulmonata)
Unterordnung: Landlungenschnecken (Stylommatophora)
Überfamilie: Pupilloidea
Familie: Windelschnecken (Vertiginidae)
Gattung: Vertigo
Art: Vierzähnige Windelschnecke
Wissenschaftlicher Name
Vertigo geyeri
Lindholm, 1925

Die Vierzähnige Windelschnecke (Vertigo geyeri) ist eine Schneckenart aus der Familie der Windelschnecken (Vertiginidae), die zur Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora) gerechnet wird. Es handelt sich um eine sehr kleine Form, die nur knapp 2 mm groß wird.

Merkmale

Das Gehäuse misst in der Länge nur 1,7 bis 1,9 mm und in der Breite 1,2 mm. Es ist bauchig-eiförmig. Die Nähte sind verhältnismäßig tief. Die Mündung besitzt max. 4 kleine Vorsprünge (sog. "Zähne"), es können aber auch weniger Zähne sein. Die Farbe des Gehäuses ist rotbraun und die Oberfläche ist glänzend. Die Gehäuse sind bis auf eine schwache Anwachsstreifung fast glatt.

Lebensweise und Vorkommen

Die Tiere leben am Rande von kalkreichen Mooren und Sümpfen. Sie bevorzugen pH-Werte zwischen 7 und 8 sowie möglichst konstante Wasserspiegel. Die Ufer sollten mit Binsen (Juncus) und Seggen (Carex) bestanden sein. Über die Lebensweise und Ernährung ist wenig bekannt. Die Art ist vor allem in Skandinavien bis zum 64° Breitengrad verbreitet. In Irland gibt es ein größeres isoliertes Vorkommen. In England, Schottland und Wales sind nur sehr kleine Vorkommen bekannt. Im Süden reicht das Verbreitungsgebiet, meist in kleinen Vorkommen bis nach Norddeutschland, Süddeutschland, Tschechien, die Slowakei und in die alpinen Regionen Österreichs und der Schweiz, im Osten bis nach Nordwestrussland hinein. Die Art wird als glaziale Reliktart interpretiert.

Gefährdung

Die Vierzähnige Windelschnecke ist durch die Zerstörung ihres Lebensraumes stark gefährdet. Sie steht in Deutschland auf der "Roten Liste" und wird als vom Aussterben bedroht eingestuft[1].

Einzelnachweise

Literatur

  • Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8
  • Uwe Jueg & Holger Menzel-Harloff: Vertigo geyeri LINDHOLM 1925 in Mecklenburg-Vorpommern (subfossil und rezent) (Gastropoda: Stylommatophora: Vertiginidae). Malakologische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden, 18(11): 8 S., Dresden 1996 PDF

Weblinks