Wasserfeder
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Blütenstand | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hottonia palustris | ||||||||||||
L. |
Die Europäische Wasserfeder oder Wasserprimel (Hottonia palustris) ist eine zerstreut vorkommende Wasser- und Sumpfpflanzenart aus der Gattung der Wasserfedern, die zur Familie der Primelgewächse (Primulaceae) gehört.
Beschreibung
Es handelt sich um eine ausdauernde krautige Pflanze, die normalerweise untergetaucht im Süßwasser wächst. Die submerse, mit zahlreichen fadenförmigen, weißen Wurzeln versehene Hauptsprossachse wird 15 bis 50 Zentimeter lang und wurzelt im Schlamm. An ihr wachsen aus den Knoten rosettig genäherte, kammförmig gefiederte, hellgrüne Laubblätter, die bis zu acht Zentimeter lang werden.
Zur Blütezeit zwischen Mai und Juli ragen 30 bis 50 Zentimeter lange Blütenstände, welche aus den Blattachseln entspringen, über die Wasseroberfläche. Diese tragen in etagenartig angeordneten Quirlen je drei bis sechs gestielte, weiße bis blassrosa Blüten mit einem Krondurchmesser von bis zu zwei Zentimetern und einem tief eingeschnittenen Kelch. Sowohl der Blütenstand als auch der Stängel sind mit roten Stieldrüsen besetzt.
Ökologie
Die Wasserfeder ist eine unter Wasser wurzelnde Wasserpflanze, in trocken fallenden Gewässern seltener eine Sumpfpflanze. Die stark zerteilten Blätter dienen zur Oberflächenvergrößerung und damit zur besseren Aufnahme von Nährsalzen sowie Sauerstoff und Kohlendioxid. Die Art überdauert als grüne Pflanze und übersteht auch das Einfrieren in winterlichen Gewässern recht gut.
Die Blüten sind „Nektar führende Scheibenblumen“; sie sind verschiedengrifflig, sie zeigen also Heterostylie. Bestäuber sind Zweiflügler, besonders Schwebfliegen und andere kurzrüsselige Insekten. Zuweile bleiben die Blüten geschlossen, also kleistogam. Blütezeit ist von Mai bis Juli.
Die Früchte sind kugelige, sich durch 5 Klappen an der Spitze öffnende Kapseln. Die Diasporen breiten sich durch Schwimmausbreitung aus sowie als Anhafter an Wasservögeln.
Vegetative Vermehrung erfolgt durch Verzweigung im Wasser.
Vorkommen
Die Art ist im klimatisch gemäßigten Europa (ohne Mittelmeergebiet), im europäischen Teil Russlands sowie punktuell in Kleinasien vertreten. Ihr Lebensraum sind seichte, nur mäßig nährstoffreiche Gewässer wie Gräben, Tümpel, Moorseen und Altwässer. Die Wasserfeder ist vorwiegend im Tiefland zu finden.
Die Pflanze ist in der Lage, das temporäre Austrocknen eines Gewässers zu überstehen. Sie bildet dann einen dichten Rasen über dem feuchten Schlammboden, wobei die Blätter wesentlich kleiner bleiben als bei der aquatilen Form. Starker Laubeintrag kann die Wasserfeder aber behindern, und diese Rasen ausdünnen.
Die Wasserfeder ist pflanzensoziologisch die Charakterart einer Assoziation, die mit den Begleitarten Sumpf-Wasserstern (Callitriche palustris), Kleiner Wasserlinse (Lemna minor) und dem Gewöhnlichen Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica) das Hottonietum palustris Tx. 1937 bilden kann.
Vielerorts in Mitteleuropa steht die Wasserfeder inzwischen auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten. Außerdem ist sie unter anderem nach dem deutschen Bundesnaturschutzgesetz „besonders geschützt“ und darf nicht aus der Natur entnommen werden.[1]
Literatur
- Henning Haeupler und Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4
- Fritz Runge: Die Pflanzengesellschaften Mitteleuropas. Aschendorff, Münster, 1986. ISBN 3-402-04383-1
- Elfrune Wendelberger: Pflanzen der Feuchtgebiete. BLV-Intensivführer, München, 1986. ISBN 3-405-12967-2
- R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1
Einzelnachweise
Weblinks
- Wasserfeder. FloraWeb.de
- Karte zur weltweiten Verbreitung von Hottonia palustris bei linnaeus.nrm.se
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.