Wegekuckuck



Wegekuckuck

Wegekuckuck (Geococcyx californianus)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Kuckucksvögel (Cuculiformes)
Familie: Kuckucke (Cuculidae)
Gattung: Rennkuckucke (Geococcyx)
Art: Wegekuckuck
Wissenschaftlicher Name
Geococcyx californianus
(Lesson, 1829)
Verbreitung der Gattung Geococcyx

Der Wegekuckuck (Geococcyx californianus), auch Großer Rennkuckuck oder Erdkuckuck genannt, ist ein großer Vertreter der Kuckucksvögel (Cuculiformes) mit sehr langen Beinen. Ebenfalls ist er unter seinem englischen Namen Roadrunner bekannt. Er lebt in den Wüsten und Halbwüsten der südwestlichen USA und in Nordmexiko (Sonora, Chihuahua, Mojave-Wüste und andere).

Beschreibung

Die adulten Wegekuckucke sind inklusive Schwanz 51 bis 61 Zentimeter lang. Sie haben einen langen, schwarzen Schnabel, der leicht nach unten gebogen ist. Der Kopf, die Scheitelhaube, der Rücken und der lange Schwanz sind dunkelbraun mit hellen Sprenkeln. Die Kehle und der Bauch sind hell. Seine langen Beine und der lange Schwanz sind Anpassungen an seine rennende Lebensweise.

Der Wegekuckuck ist ein extrem guter Läufer. Er kann bis zu 27 km/h schnell laufen. Seine gute Lauffähigkeit verdankt er nicht zuletzt seinen zygodactyl gestellten Füßen: Wie bei allen Kuckucken zeigen die beiden äußeren Zehen seiner Füße nach hinten, die beiden inneren nach vorne (im Gegensatz zu heterodactylen Füßen, bei denen die beiden inneren Zehen nach hinten zeigen). Er kann sich jedoch wegen seiner kurzen Flügel nur wenige Sekunden in der Luft halten.

Der Wegekuckuck hat eine außergewöhnliche energiesparende Methode entwickelt, sich den kalten Wüstennächten anzupassen. In der Nacht sinkt seine Körpertemperatur, und er verfällt in eine Art Kältestarre. Er hat auf dem Rücken nackte dunkle Hautflecken. Am Morgen spreizt er sein Gefieder und setzt diese Flecken der Sonne aus. Durch die Wärme steigt seine Temperatur schnell wieder auf das normale Niveau.

Nahrung und Nahrungserwerb

Der Wegekuckuck verbringt die meiste Zeit am Boden und jagt dort Schlangen, Eidechsen, Insekten, Nagetiere und kleine Vögel. Er ist schnell genug, selbst kleine Klapperschlangen zu fangen, die er tötet, indem er ihren Kopf wie eine Peitsche auf den Boden schlägt. Seine Beute schlingt er im Ganzen herunter. Er jagt seine Beute laufend oder springend; selbst zur Flucht erhebt er sich äußerst selten. Er erhielt seinen englischen Namen „Roadrunner“, weil er Postkutschen folgte, um die von den Rädern aufgescheuchten Tiere zu erbeuten.

Fortpflanzung

Der Wegekuckuck lebt das ganze Jahr über in seinem Revier und ist monogam. Im Gegensatz zu den meisten Kuckucken ist er kein Brutschmarotzer. Sein kompaktes napfförmiges Nest mit vier bis neun weißlichen Eiern baut er etwas erhöht in Kakteen wie dem Kandelaberkaktus Carnegiea gigantea oder in Sträuchern wie dem Mesquite. Die Jungen werden von beiden Eltern aufgezogen.

Gefährdung

Die Populationsgröße wird auf etwa 1,1 Millionen Tiere geschätzt, die Art ist nicht gefährdet.[1]

Trivia

  • Der Wegekuckuck (englisch: Greater Roadrunner) war das Vorbild für den „Road Runner“ in den Cartoons der Warner Brothers, welchen der Kojote vergeblich zu fangen versucht.
  • Der amerikanische Automobilhersteller Plymouth gab von 1967 bis 1979 seinen schnellsten Coupés und Cabriolets die Modellbezeichnung Plymouth Road Runner.

Filmdokumentation

  • Tiere vor der Kamera: Der schnellste Vogel im Wilden Westen. Deutsche TV-Dokumentation von Ernst Arendt und Hans Schweiger. Bayerischer Rundfunk 1986, ca. 43 Minuten

Einzelnachweise

  1. Geococcyx californianus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2012. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 2. Februar 2013.

Weblinks

Commons: Wegekuckuck – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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