Weltbevölkerung


Entwicklung der Weltbevölkerung. Oben: absolut in Millionen Menschen; unten: relativer Zuwachs pro Jahr in %

Der Begriff Weltbevölkerung bezeichnet die geschätzte Anzahl der Menschen, die auf der Erde leben bzw. zu einem bestimmten Zeitpunkt gelebt haben (oder hochgerechnet leben werden). Die Disziplinen Demografie und Bevölkerungsgeografie untersuchen den Stand, die historische Entwicklung, die räumliche Verteilung sowie die Dynamik der Weltbevölkerung und erstellen Prognosen.

Die Weltbevölkerung umfasste beim Jahreswechsel 2012/13 rund 7,111 Milliarden Menschen.[1] Die UNO rechnet im Zeitraum bis 2015 mit einem Bevölkerungswachstum von rund 78 Millionen Menschen pro Jahr.[2] Nach dem Weltbevölkerungsbericht des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen wurde die Sieben-Milliarden-Menschen-Marke am 31. Oktober 2011 überschritten.[3] Die Festlegung auf einen Tag ist dabei als symbolischer Akt zu verstehen, da die Weltbevölkerung nur auf etwa 5 % genau bekannt ist.[4]

Historische Entwicklung der Weltbevölkerung

Die Ausbreitung des Menschen in der zweiten Siedlungswelle ab etwa 40.000 Jahren vor heute

Der moderne Mensch (Homo sapiens) ist nach dem Aussterben der Neandertaler vor 24.000 Jahren und des Homo floresiensis vor 18.000[5] die einzige überlebende Art der Gattung Homo. Nach der Theorie des Genetischen Flaschenhalses erlitt der moderne Mensch den für seine Existenz bedrohlichsten Rückgang seiner Bevölkerung vor 75.000 Jahren, als sich nach dem Ausbruch des Supervulkans Toba (heute der Tobasee auf Sumatra) weltweit nur 1.000 bis 10.000 Personen retten konnten (siehe auch Toba-Katastrophen-Theorie). Danach verbreitete sich der moderne Mensch von Afrika aus über alle anderen Kontinente. Bis zum Ende der letzten Kaltzeit vor 10.000 Jahren lebten dann etwa 5 bis 10 Millionen weltweit.

Die Größe der Weltbevölkerung vor 2000 Jahren wird auf 170 bis 400 Millionen geschätzt, die UNO geht von 300 Mio. aus. Das Römische Reich soll zu Beginn unserer Zeitrechnung 57 Mio. Menschen gezählt haben, das Chinesische Reich 75 Mio. Einwohner. Vor 1000 Jahren lebten 250 bis 350 Mio. Menschen, die UNO nimmt 310 Mio. an. Nach diesem Stillstand der Bevölkerungsentwicklung im ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung begann das Wachstum im Hochmittelalter erneut, erlitt im Spätmittelalter jedoch Einbrüche durch Pest, Pocken und andere Seuchen.

Vor 500 Jahren hat die Weltbevölkerung 425 bis 540 Mio. betragen, die UNO geht von 500 Mio. aus. Im Laufe des 16. Jahrhunderts soll die amerikanische Bevölkerung (Indianer) durch eingeschleppte Seuchen von etwa 50 Mio. auf nur noch 5 Mio. zurückgegangen sein, während in Europa und Asien die Bevölkerung weiter zugenommen hat. Das weltweite Wachstum stieg im 18. Jahrhundert dauerhaft über 0,5 % im Jahr und Mitte des 20. Jahrhunderts sogar über 2 %, so dass man von einer Bevölkerungsexplosion sprechen kann.

Neuzeit

1804 überschritt die Weltbevölkerung eine Milliarde Menschen und ein rapides Bevölkerungswachstum setzte ein. Innerhalb des 20. Jahrhunderts hat sich die Weltbevölkerung fast vervierfacht. 1927: 2 Milliarden, 1960: 3 Milliarden, 1974: 4 Milliarden, 1987: 5 Milliarden, 1999: 6 Milliarden und 2011: 7 Milliarden Menschen.

Bei einem Bevölkerungswachstum von jährlich rund 79 Millionen Menschen steigt die Zahl der Erdenbürger in jeder Minute um 150 und jeden Tag um über 216.000. Im Jahr 2006 wurden 136 Millionen geboren und 58 Millionen starben. Häufigste Todesursache weltweit sind Infektionskrankheiten mit etwa 15 Millionen Toten im Jahr 2006. In den Industrieländern ist die häufigste Todesursache eine Herz-Kreislauferkrankung. Im Jahr 2007 gab es über 7,5 Millionen Krebsopfer auf der Erde. 5,4 Millionen Menschen starben allein im Jahr 2007 nach Schätzungen der WHO an Folgekrankheiten des Tabakkonsums.

Bereits seit Ende der 1960er-Jahre nimmt das Wachstum prozentual ab: von damals 2,1 % auf 1,15 % im Jahr 2009. Seit Ende der 1980er-Jahre nimmt das Weltbevölkerungswachstum auch in absoluten Zahlen ab: von damals 87 Millionen auf 79 Millionen im Jahr 2009.

Der überwiegende Anteil des Bevölkerungswachstums findet derzeit in den Entwicklungsländern bzw. in den wenig entwickelten und ärmeren Staaten der Welt statt. In einigen höher entwickelten Ländern – insbesondere den meisten ehemaligen Ostblock-Staaten – nimmt die Bevölkerung dagegen ab.

Prognosen und Szenarien

UNO-Bevölkerungsanalyse und -prognose nach Kontinenten[6]

Die UNO erwartet mit Stand 2010 bei mittlerer Projektion bis 2025 8,17 Milliarden und bis 2100 10,9 Milliarden Menschen.[7] 1975 betrugen die Prognosen für 2010 7,6 Milliarden Menschen, für 2100 12,3 Milliarden.[8] Bei der aktuellen Prognose gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau (Fertilitätsrate) von heute 2,5 Kindern pro Frau weltweit bis zum Jahr 2100 unter das so genannte Ersatzniveau (2,1) auf zwei Kinder pro Frau sinken wird.

Wenn die durchschnittliche Kinderzahl um ein halbes Kind pro Frau höher läge, würde die Weltbevölkerung bis 2100 auf 15,8 Milliarden Menschen anwachsen (hohe Variante). Bei einem halben Kind weniger würden im Jahr 2100 nur noch 6,2 Milliarden Menschen auf der Erde leben (niedrige Variante). Angenommen, die Kinderzahl pro Frau bliebe bis 2100 konstant auf dem heutigen Niveau, würde die Weltbevölkerung zur Jahrhundertwende auf fast 27 Milliarden Menschen anwachsen[9].

Neben der Fertilitätsrate hängt die Bevölkerungsentwicklung wesentlich von der – als allgemein weiter steigend angenommenen – Lebenserwartung und insbesondere der Kindersterblichkeit ab. Bei der regionalen Verteilung spielen auch Wanderungsbewegungen eine wichtige Rolle.

In der Vergangenheit haben die Prognosen die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung fast immer deutlich überschätzt. Hierfür ist allerdings vor allem die Fehleinschätzung der Entwicklung in der Volksrepublik China verantwortlich, wo das Bevölkerungswachstum sehr viel deutlicher sank als allgemein erwartet.

Das Durchschnittsalter der Weltbevölkerung im Jahr 2004 betrug gemäß WHO 27,6 Jahre und wird nach UNO-Angaben bis zum Jahr 2050 voraussichtlich auf 38,1 Jahre steigen. Die UNO erwartet bis zum Jahr 2050 einen weltweiten Zuwachs bei den Über-60-Jährigen von jetzt gut 10 % auf dann knapp 22 % bei gleichzeitigem Rückgang des Bevölkerungsanteils der Kinder bis 15 Jahre von jetzt knapp 30 % auf knapp 20 %.

Die folgende Bevölkerungszahlen und -projektionen sind dem DSW-Datenreport 2012[10] der Stiftung Weltbevölkerung vom September 2012 entnommen und entsprechen der Publikation des Population Reference Bureau: 2012[11] World Population Data Sheet.

Weltbevölkerung nach Kontinenten (in Mio.)
2012 2050
Asien 4260 5284
Afrika 1072 2339
Amerika 948 1211
Europa 740 732
Ozeanien 37 57
Welt 7058 9624

Die Weltbevölkerung nach Kontinenten

Historische Entwicklung

400 v. Chr. bis heute

Weltbevölkerung nach Kontinenten (Asien in drei Regionen unterteilt), von 400 v. Chr. bis heute[12]

Zur Zeitenwende lebten etwa 69 % der Weltbevölkerung in Asien (31 % in China, 21 % in Indien und ca. 18 % im restlichen Asien), 18 % in Europa, 10 % in Afrika und 3 % in Amerika und dem Rest der Welt. Diese Anteilsverhältnisse blieben bis zum Jahr 1800 weitgehend konstant.

Indien hatte im frühen Mittelalter seinen prozentual größten Anteil an der Weltbevölkerung mit 30 %. In dieser Zeit lag Europa mit 13 % auf einem historischen Minimum.

China hatte drei Maxima um die Jahre 200, 1200, und 1800 mit Anteilen über 30 %, dazwischen Perioden um die 20 %.

Der Anteil von Nord- und Südamerika blieb lange gering und hatte um 1700 ein historisches Tief mit nur 2 %. Er nahm jedoch seit 1800 stark zu und erreichte 1975 die 15-%-Marke.

Afrika schwankte zwischen 7 und 13 %, wobei sein Anteil, um 1900 auf einem historischen Tief angekommen, im Verlauf des 20. Jahrhunderts wieder rasch aufholte.

Um 1900 erreichte Europa sein Maximum mit 24 %, seither fiel es wieder ab. Zeitgleich befand sich Indien auf seinem historischen Minimum mit 18 %.

1950 bis 2010

Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Bevölkerung der Welt und ihrer Kontinente von 1950 bis 2010 (in Millionen; NA.: Nordamerika, AA.: Südamerika, Zentralamerika, Karibik)[13]:

Aktueller Stand

Anteile der Kontinente an der Weltbevölkerung
Die Weltbevölkerung 2011
Datei:Staaten Bevölkerung 2011.svg
Staaten Bevölkerung 2011
Bevölkerungstabelle 2011

Die Angaben zu einer Weltbevölkerung von 7058 Millionen (rund sieben Milliarden) Menschen sind dem DSW-Datenreport 2012[14] der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung vom September 2012 entnommen und entsprechen der Publikation des Population Reference Bureau: 2012[15] World Population Data Sheet.

  • Welt: 7058 Millionen im Jahr 2012
    • Asien: 4260 Millionen (60,4 %) mit Türkei
    • Afrika: 1072 Millionen (15,2 %)
    • Amerika: 948 Millionen (13,4 %)
    • Europa: 740 Millionen (10,5 %) mit Russland
    • Ozeanien: 37 Millionen (0,5 %) mit Australien

Nebenstehende Karten und Tabellen:

  • Anteile der Kontinente an der Weltbevölkerung
  • Die Weltbevölkerung 2011
  • Staaten Bevölkerung 2011
  • Bevölkerungstabelle 2011

bieten einen vollständigen Überblick zur Verteilung einer Weltbevölkerung von genau sieben Milliarden Menschen auf die in der Liste der Staaten der Erde (am Ende des Jahres 2011) angeführten 206 Staaten:

  1. Karte: Anteile der Kontinente an der Weltbevölkerung – beinhaltet einen farblich gegliederten Überblick zur Bevölkerungsverteilung auf die Kontinente, wobei jedes Feld für ein Prozent der Weltbevölkerung steht.
  2. Karte: Die Weltbevölkerung 2011 – beinhaltet die 136 größeren Staaten mit jeweils mehr als 0,05 % der Weltbevölkerung. In diesen 136 der 206 Staaten leben zusammen 99,2 % der Weltbevölkerung.
  3. Karte: Staaten Bevölkerung 2011 – beinhaltet die Regionen der vier größten Staaten (China, Indien, USA, Indonesien) mit zusammen 45,0 % der Weltbevölkerung, sowie eine Auflistung der 70 kleineren Staaten mit zusammen 0,8 % der Weltbevölkerung.
  4. Karte: Bevölkerungstabelle 2011 – beinhaltet die Bevölkerungszahlen der Kontinente und der 206 Staaten zum Zeitpunkt an dem sieben Milliarden Menschen auf der Welt lebten.

• Quellen der Bevölkerungszahlen nebenstehender Karten: DSW-Datenreport 2011 der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung vom September 2011 (teilweise auf die nächste Million gerundet), sowie die Volkszählungsergebnisse in China, Indien, USA und Indonesien im Jahr 2010 bzw. 2011 (gerundet zur Angleichung an die Bevölkerungszahlen des DSW-Datenreport 2011)

Die bevölkerungsreichsten Staaten

Die 16 bevölkerungsreichsten Staaten 2011

Die Angaben sind dem DSW-Datenreport 2012 der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung vom September 2012 entnommen und entsprechen der Publikation des Population Reference Bureau: 2012 World Population Data Sheet.

  1. Volksrepublik China: 1358 Millionen (etwa 19,2 % der Weltbevölkerung)
  2. Indien: 1260 Mio. (17,9 %)
  3. Vereinigte Staaten: 318 Mio. (4,5 %)
  4. Indonesien: 241 Mio. (3,4 %)
  5. Brasilien: 194 Mio. (2,8 %)
  6. Pakistan: 180 Mio. (2,6 %)
  7. Nigeria: 170 Mio. (2,4 %)
  8. Bangladesch: 153 Mio. (2,2 %)
  9. Russland: 143 Mio. (2,0 %)
  10. Japan: 128 Mio. (1,8 %)
  11. Mexiko: 116 Mio. (1,6 %)
  12. Philippinen: 96 Mio. (1,4 %)
  13. Vietnam: 89 Mio. (1,3 %)
  14. Äthiopien: 87 Mio. (1,2 %)
  15. Ägypten: 82 Mio. (1,2 %)
  16. Deutschland: 82 Mio. (1,2 %)

In diesen 16 bevölkerungsreichsten Staaten leben 4693 Millionen Menschen und somit rund zwei Drittel der gesamten Weltbevölkerung von 7058 Millionen. Die Europäische Union würde mit 505 Millionen Einwohnern (etwa 7,2 % der Weltbevölkerung) in 27 Mitgliedstaaten den 3. Rang einnehmen. In China, Indien, EU und USA lebt zusammen fast die Hälfte der Weltbevölkerung.

Bevölkerungsdichte und Verstädterung

Gebiet Bevölkerungs-
dichte 2012
Welt 000000000000052.000000000052
Afrika 000000000000035.000000000035
Volksrepublik China 000000000000140.0000000000140
Indien 000000000000380.0000000000380
Europäische Union 000000000000116.0000000000116
Russland 000000000000008.00000000008
Vereinigte Staaten 000000000000032.000000000032
Kanada 000000000000004.00000000004
Südamerika 000000000000022.000000000022
Australien 000000000000003.00000000003
Bevölkerungsdichte nach Regionen
Bevölkerungsdichte nach Staaten

Die Bevölkerungsdichte der Welt ist regional extrem unterschiedlich. Die höchste Bevölkerungsdichte eines Staates weisen die Stadtstaaten Monaco mit rund 17.000, Singapur mit 7000 und Vatikanstadt mit 1900 Einwohnern pro Quadratkilometer auf. Die größte Bevölkerungsdichte eines Flächenstaats hat Bangladesch mit etwa 1100 E./km². Deutschland zählt 230 E./km², die Schweiz 180 E./km² und Österreich rund 100 E./km². Unter den deutschen Bundesländern ist Berlin mit rund 3900 E./km² am dichtesten besiedelt. Bei den Flächenbundesländern ist es Nordrhein-Westfalen mit 520 E./km². Der Staat mit der geringsten Bevölkerungsdichte ist die Mongolei mit nur etwa 2 E./km². Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte der Erde liegt bei etwa 52 Einwohnern pro Quadratkilometer Landfläche (ohne Antarktis).

Die UNO erwartet auch in der Zukunft eine weitere Zunahme der weltweiten Verstädterung. Im Jahr 2007 lebten erstmals in der Geschichte mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Der Anteil der Stadtbevölkerung wird bis zum Jahr 2030 voraussichtlich auf über 60 % steigen und im Jahr 2050 rund 70 % erreichen. Im Jahr 1950 lag er noch bei 30 %, der Anteil der ländlichen Bevölkerung bei 70 %. In absoluten Zahlen bedeutet dies eine Verdopplung der Stadtbevölkerung zwischen 2005 und 2050 von gut drei auf gut sechs Milliarden Menschen. In derselben Prognose aus dem Jahre 2007 erwartet die UNO[16] hingegen, dass die absolute Anzahl der auf dem Land lebenden Menschen zwischen 2010 und 2025 nahezu konstant sein und danach fallen wird.

Zahl aller jemals geborenen Menschen

Die im Jahr 2011 lebenden 7 Milliarden Menschen sind über 6 Prozent der rund 110 Milliarden jemals geborenen modernen Menschen; über 100 Milliarden sind somit in der Vergangenheit einschließlich der Steinzeit gestorben. Zur Berechnung der Zahl aller jemals geborenen Menschen gibt es verschiedene Quellen, so zum Beispiel ein Artikel des Population Reference Bureau aus dem Jahr 2002[17] mit rund 106 Milliarden jemals geborenen modernen Menschen.

Diese Hochrechnung startet mit zwei Menschen im Jahr 50.000 v. Chr., während man heute annimmt, dass die Menschwerdung bereits vor 200.000 Jahren oder früher in die Entstehung des modernen Menschen gemündet hat. Die frühen Menschen spielen in der Gesamtzahl jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Trotz der langen Zeitspanne, der geringen Lebenserwartung (die Hochrechnung geht von 12½ Jahren aus) und entsprechend hohen Geburtenraten entfallen auf die 42.000 Jahre bis zum Beginn der Sesshaftwerdung vor etwa 10.000 Jahren nur rund 1 Prozent der Gesamtzahl, während mehr als die Hälfte allein auf die letzten 2000 Jahre entfällt.

Andere Arten der Gattung Homo, die in einem Zeitraum bis vor etwa 2,5 Millionen Jahren gelebt haben, sind in dieser Hochrechnung nicht enthalten. Beim Neandertaler wird davon ausgegangen, dass niemals mehr als wenige tausend gleichzeitig gelebt haben.

Eine andere Hochrechnung stammt vom Mathematik-Department der Universität Hawaii aus dem Jahr 1999[18] und startet bereits vor einer Million Jahren mit zwei Personen. Bei ähnlicher Methodik kommt sie zu einer Gesamtzahl von etwa 96 Milliarden Menschen. Obwohl die Gesamtpopulation bereits zum Beginn der Sesshaftwerdung viel höher eingeschätzt wird, entfällt auch hier mit rund 20 Milliarden Menschen nur eine klare Minderheit auf die Zeit vor 8000 vor Christus. Ausgegangen wird dabei allerdings von einer über den ganzen Zeitraum konstanten Lebenserwartung von 25 Jahren.

Beide Hochrechnungen gehen für die gesamte Frühzeit von einem konstanten Bevölkerungswachstum aus, das sich aufgrund der Rahmenannahmen zu lediglich 0,035 bzw. 0,0015 Prozent pro Jahr errechnet (entspricht einer Verdopplung der Population innerhalb von ungefähr 2.000 bzw. 45.000 Jahren).

Weltbevölkerungstag

Am 11. Juli 1987 überschritt die Weltbevölkerung nach UN-Berechnungen die Zahl von fünf Milliarden Menschen. Um auf die damit verbundenen Probleme aufmerksam zu machen, wurde seit 1989 der 11. Juli eines jeden Jahres zum Internationalen Weltbevölkerungstag erklärt. Am 11. Juli 2012 lebten 7.057.608.000 am Weltbevölkerungstag auf der Erde.[19]

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung der Stiftung Weltbevölkerung: 7.013.992.000 Menschen zum Jahreswechsel.
  2. Population Division of the Department of Economic and Social Affairs of the United Nations Secretariat (Hrsg.): World Population Prospects. The 2010 Revision. World Population change per year (thousands) Medium variant 1950–2050. 2012.
  3. UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2011 weltbevoelkerung.de (abgerufen am 30. Oktober 2011)
  4. Artikel auf Spiegel Online zum UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2011 (aufgerufen am 31. Oktober 2011)
  5. Mike J. Morwood et al.: Archaeology and age of a new hominin from Flores in eastern Indonesia. In: Nature, Band 431, 2004, S. 1087–1091, doi:10.1038/nature02956
  6. Bevölkerungswachstum und Bevölkerungswachstum nach Regionen. Aus: Zahlen und Fakten: Globalisierung, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.
  7. UNO-Prognose
  8. UNESCO-Angaben, zitiert nach: Werner Mohrig: Wieviel Menschen trägt die Erde? Urania-Verlag, Leipzig/Jena/Berlin 1976, S. 10.
  9. Grafik zu den UN-Bevölkerungsprojektionen
  10. Länderdatenbank der Stiftung Weltbevölkerung
  11. 2012 World Population Data Sheet, Population Reference Bureau
  12. Quelle der Zahlen: Colin McEvedy and Richard Jones, Atlas of World Population History (Penguin, 1978), zitiert auf [1]
  13. United Nations, Department of Economic and Social Affairs: World Population Prospects: The 2010 Revision, Daten online abrufbar
  14. Länderdatenbank der Stiftung Weltbevölkerung
  15. 2012 World Population Data Sheet, Population Reference Bureau
  16. UN World Urbanization Prospects The 2007 Revision
  17. How Many People Have Ever Lived on Earth? vom Population Reference Bureau
  18. How many people have ever lived?, Universität Hawaii
  19. Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Siehe auch

  • Liste der Staaten der Erde
  • Altersstruktur oder Alterspyramide
  • Überbevölkerung
  • Tragfähigkeit der Erde
  • Bevölkerungswachstum
  • Liste von Staaten und Territorien nach Bevölkerungsentwicklung

Weblinks

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