West-Kreischeule



West-Kreischeule

West-Kreischeule (Megascops kennicottii)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Eulen (Strigiformes)
Familie: Eigentliche Eulen (Strigidae)
Gattung: Kreischeulen (Megascops)
Art: West-Kreischeule
Wissenschaftlicher Name
Megascops kennicottii
Elliot, 1867

Die West-Kreischeule (Megascops kennicottii) ist eine Art aus der Familie der Eigentlichen Eulen. Sie kommt in acht Unterarten ausschließlich in Nord- und Zentralamerika vor. Gemeinsam mit der Ost-Kreischeule kommt sie innerhalb der Gattung der Kreischeulen am weitesten nördlich vor.

Erscheinungsbild

Mit einer Körpergröße von etwa 23 Zentimetern ist die West-Kreischeule innerhalb ihrer Gattung eine mittelgroße Art.[1] Sie kommt in einer grauen und - deutlich seltener - in einer braunen Farbmorphe vor. Sie hat kurze, spitz zulaufende Federohren und einen graubraunen Gesichtsschleier. Die Körperunterseite ist etwas heller als die Oberseite und weist dunkle, breite Längsstreifen sowie einige Querstreifen auf. Die Läufe sind bis zu den Zehen befiedert. Der Schnabel ist schwärzlich.

Verwechslungsmöglichkeiten bestehen unter anderem mit der Ost-Kreischeule, die allerdings einen grünlichen Schnabel hat und bei der die rotbraune Farbmorphe deutlich häufiger ist. Die Flecken-Kreischeule, mit deren Verbreitungsgebiet es in Mexiko Überschneidungen gibt, ist deutlich kleiner.

Verbreitung und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet der West-Kreischeule verläuft westlich der Rocky Mountains von Nord-Kanada und Alaska bis nach Zentral-Mexiko. Die östliche Verbreitungsgrenze steht nicht ganz fest. Möglicherweise überlappt sich im Osten ihr Verbreitungsgebiet mit dem der Ost-Kreischeule. Im Norden ihres Verbreitungsgebietes ist sie ein Teilzieher, der im Winterhalbjahr weiter nach Süden zieht. Die meisten West-Kreischeulen der Population sind jedoch Standvögel.

Ihr Lebensraum sind aride bis semi-humide Waldgebiete. Sie präferiert insbesondere Kiefern-Eichenwälder. Sie kommt auch in Regionen vor, die nur einen lockeren Baumbestand aufweisen und besiedelt auch Halbwüsten mit großen Kakteen. Sie hat sich auch den menschlichen Siedlungsraum erschlossen und kommt in den Gärten und Parks von Vorstädten vor.

Lebensweise

Die West-Kreischeule ist eine nachtaktive Eulenart. Sie wird normalerweise zwanzig bis dreißig Minuten nach Sonnenuntergang aktiv. Ihr Nahrungsspektrum sind überwiegend Insekten, aber auch kleine Wirbeltiere wie Säuger, Vögel, Frösche und Reptilien. Gelegentlich übertrifft die Beute die Eule in der Körpergröße.[2] Insbesondere im Winter spielen Kleinsäuger eine große Rolle in der Ernährung der West-Kreischeule. Während dieser Zeit legt sie auch Nahrungsdepots an.

Die Fortpflanzungszeit beginnt bereits im späten Februar, wenn die Männchen ihren Gesang bei Einbruch der Dämmerung hören lassen. Als Nistgelegenheit werden in der Regel Baumhöhlen gewählt. Das Gelege besteht aus drei bis sieben Eiern.[2] Es brütet allein das Weibchen, dass das Brutgeschäft mit der Ablage des ersten Eis aufnimmt. Die Jungen schlüpfen entsprechend asynchron. Sie verlassen das Nest etwa in einem Alter von vier Wochen, werden aber von den Elternvögeln für weitere fünf bis sechs Wochen betreut.

Belege

Einzelbelege

  1. König et al., S. 282
  2. 2,0 2,1 König et al., S. 283

Literatur

  • Claus König, Friedhelm Weick: Owls of the World. Christopher Helm, London 2008, ISBN 978-0-7136-6548-2

Weblinks

Commons: West-Kreischeule (Megascops kennicottii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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