Westlicher Erdbeerbaum
Westlicher Erdbeerbaum | ||||||||||||
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Westlicher Erdbeerbaum (Arbutus unedo) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Arbutus unedo | ||||||||||||
L. |
Der Westliche Erdbeerbaum (Arbutus unedo) ist eine Laubgehölzart aus der Gattung der Erdbeerbäume in der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Altertümliche Namen sind Meerkirsche oder Hagapfel.
Merkmale
Der Westliche Erdbeerbaum ist ein immergrüner Strauch oder Baum mit einer Wuchshöhe von 3 bis 5, selten bis zu 10 Metern. Die Rinde ist anfangs dunkelrot, später graubraun und rissig. Die Zweige sind dicht beblättert. Die wechselständigen Blätter sind von elliptischer Form, werden etwa 11 Zentimeter lang und 4 Zentimeter breit und sind etwa 1 cm lang gestielt. Sie sind oberseits dunkelgrün glänzend und am Rand fein gesägt.
Die Blütezeit fällt in die Monate Oktober bis Dezember. Die Blüten sind weiß bis hellrosa und glöckchenförmig. Die etwa 2 bis 3 Zentimeter im Durchmesser großen Früchte des Winterblühers reifen so langsam, dass rote Früchte und Blüten gleichzeitig am Baum hängen. Sie haben eine warzige Oberfläche, sind anfangs grün, färben sich mit zunehmender Reife orange bis rot und erinnern dann an die Erdbeer-Frucht; daher rührt auch der deutsche Name der Pflanze. Im Innern sind die Früchte gelborange und von fleischiger bis mehliger Konsistenz. Die Früchte sind genießbar und besitzen ein leicht süßes Aroma.
Verbreitung
Der Westliche Erdbeerbaum ist ein typisches Gewächs des Mittelmeerraumes. Er kommt in immergrünen Wäldern der Region um das Mittelmeer vor, daneben aber auch an der Atlantikküste bis nach Irland. Man findet ihn auch häufig an Straßenrändern. Wegen seiner Resistenz gegenüber Abgasen wird er versuchsweise auch in Städten angepflanzt.
Taxonomie und Etymologie
Der Westliche Erdbeerbaum wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[1] Das lateinische Artepitheton unédo (und nicht únedo) wurde von Carl von Linné vergeben. Arbutus unedo bezieht sich somit auf Erdbeerbaum und dessen Frucht. Vorlinneisch war diese Art als Arbutus folio serrato oder Unedo Plinii vulgo bekannt. Die von Plinius dem Älteren vorgetragene naive Deutung von unum tantum edo (= ich esse nur eine (Frucht) (weil sonst zu sauer)) findet sich noch 1852 bei Wittstein.[2]
In der Heraldik wird der Erdbeerbaum im Wappen der spanischen Hauptstadt Madrid abgebildet.
Verwendung
Das sehr harte Holz des Westlichen Erdbeerbaumes wird nur örtlich genutzt. Es stellt jedoch ein hervorragendes Brennmaterial mit einem hohen Heizwert dar. Die Früchte werden zu Marmeladen und in Portugal zu einem für die Region typischen klaren Schnaps namens Medronho verarbeitet. Auf Sardinien ist ein Blütenhonig als „Amaro di Corbezzolo“ bekannt.[3]
Galerie
Literatur
- Dankwart Seidel: Blumen am Mittelmeer. Treffsicher bestimmen mit dem 3er-Check. BLV Verlagsgesellschaft, München 2002, ISBN 3-405-16294-7.
- Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Was blüht am Mittelmeer? 4. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-10211-4.
Einzelnachweise
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 395, Digitalisat
- ↑ Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).
- ↑ Jeanne Dericks-Tan, Gabriele Vollbrecht: Auf den Spuren der Wildfrüchte in Europa. ASbadi, Alzenau 2009, ISBN 978-3-00-021129-4, S. 77.