Zierbanane
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Zierbanane | ||||||||||||
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Zierbanane (Ensete ventricosum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ensete ventricosum | ||||||||||||
(Welw.) Cheeseman |
Die Zierbanane (Ensete ventricosum), Ensete oder Abessinische Banane ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ensete innerhalb der Familie Bananengewächse (Musaceae). Der Name Ensete ventricosum wurde 1948 in Kew Bull. 1947, S. 101 veröffentlicht. Synonyme sind Ensete edule Bruce ex Horan., Musa arnoldiana De Wild., Musa ventricosa Welw. und Musa ensete J.F.Gmel. [1]. Das Artepitheton leitet sich vom lateinischen Wort ventricosus für bauchig ab und nimmt auf die bauchigen Stämme bezug. [2].
Herkunft
Ensete ventricosum ist im tropischen Afrika, besonders in Äthiopien, beheimatet.
Beschreibung
Ensete ventricosum wächst als immergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis 6 Meter erreicht und Rhizome ausbildet. Der Scheinstamm wächst konisch. Die großen mittelgrünen, etwa 3 Meter langen Laubblätter sind mit einer roten Mittelrippe versehen. Der aufrechte Blütenstand besteht aus dunkelrot gefärbten Tragblättern; die kleinen, ledrigen Früchte sind ungenießbar.
Geschichte
Zierbanane bzw. Ensete wurde seit mehreren tausend Jahren in Äthiopien als Nutzpflanze kultiviert. Europäische Reisende des 17. Jh. berichteten über die Kultur der Ensete in Äthiopien, wie z. B. der portugiesische Jesuit Manuel de Almeida und der Priester Jeronimo Lobo sowie im 18. Jh. der schottische Reisende James Bruce. Im 19. Jh. scheint Ensete im Norden von Äthiopien als Nahrungsmittel, vermutlich aus sozio-politischen Gründen, in Vergessenheit geraten zu sein.
Nutzung
Jetzt wird die Zierbanane in Äthiopien wieder als Nahrungspflanze kultiviert. Sie ist in diesem Land von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung für die Kleinbauern. Alle Pflanzenteile sind verwertbar. Aus den Knollen wird Mehl für die Verarbeitung zu Brot oder anderen Backwaren hergestellt. Gleich nach Erscheinen der Blüte ist der optimale Zeitpunkt der Ernte, um Kocho (fermentiertes Bananenmehl) vorzubereiten. Wenn zu früh geerntet wird, ist der Stärkegehalt zu niedrig, und wenn man zu spät erntet, hört das vegetative Wachstum auf und die Stärke wird für die Blüten und Fruchtentwicklung verbraucht. Die inneren, jüngeren Scheinstämme werden gegart als Gemüse serviert. Frische Blätter dienen als Nahrung für Tiere wie Rinder und Schafe, getrocknete alte Blätter werden als Dachbedeckung verwendet und die Blattscheiden dienen der Fasergewinnung für die Herstellung von Säcken, Seilen und Matten.
Ensete in der Literatur
Jules Verne beschrieb Ensete in seinem Werk Das Dorf in den Lüften im Kapitel XIV: Li-Maï blieb vor einer sauberen Hütte stehen, deren Dach mit den breiten Blättern der Ensete, einer in den großen Walde weitverbreiteten Banane, bedeckt war, mit denselben Blättern, die der Foreloper für das Sonnendach des Floßes verwendet hatte. [3]
Sorten
- Ensete ventricosum 'Atropurpureum'
- Ensete ventricosum 'Green Stripe'
- Rote Zierbanane (Ensete ventricosum 'Maurelii', syn. Musa maurelii)
- Ensete ventricosum 'Montbeliardii'
- Ensete ventricosum 'Tandarra Red' (syn. Musa 'Tandarra Red')
- Ensete ventricosum 'Red Stripe' (syn. Musa 'Red Stripe')
- Ensete ventricosum 'Rubra' (syn. Musa ensete 'Rubra')
Die Scharlachbanane (Musa uranoscopos oder Musa coccinea) aus Süd-China ist nahe verwandt mit Arten der Gattung Ensete.
Quellen
- Andreas Bärtels: Tropenpflanzen. Ulmer Verlag, 2002 ISBN 3-8001-3937-5, S. 117
- Admasu Tsegaye, P. C. Struik: Enset (Ensete ventricosum (Welw.) Cheesman) kocho yield under different crop establishment methods as compared to yields of other carbohydrate-rich food crops. NJAS – Wageningen Journal of Life Sciences 49, 81-94, 2001
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag bei GRIN.
- ↑ Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, Nikol-Verlag, Hamburg 1996, ISBN 978-3-937872-16-2, S. 677
- ↑ A. Hartleben’s Verlag, Wien, Pest, Leipzig 1902