Zwergsumpfhuhn



Zwergsumpfhuhn

Zwergsumpfhuhn (Porzana pusilla)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Kranichvögel (Gruiformes)
Familie: Rallenvögel (Rallidae)
Gattung: Sumpfhühner (Porzana)
Art: Zwergsumpfhuhn
Wissenschaftlicher Name
Porzana pusilla
(Pallas, 1776)

Das Zwergsumpfhuhn (Porzana pusilla) ist die kleinste in Europa vorkommende Rallenart. Es werden insgesamt sechs bis sieben Unterarten unterschieden. In Mitteleuropa ist das Zwergsumpfhuhn ein sehr seltener und nur unregelmäßig brütender Sommervogel.

Aussehen

Dem Aussehen nach ähnelt das Zwergsumpfhuhn dem Kleinen Sumpfhuhn. Es hat jedoch fleischfarbige Beine, eine auffallend schwarze Bänderung an den Flanken und keinen roten Fleck an der Schnabelwurzel.

Der Vogel ist 17 - 19 cm lang, seine Flügelspannweite beträgt, je nach Unterart 23 - 35 cm. Das Männchen kann 23 - 45 g, das Weibchen 17 -55 g schwer werden.

Vorkommen

Das stark zergliederte Verbreitungsgebiet umfasst Japan, Indien, das südliche Asien, das südliche Afrika, Madagaskar, Australien und Neuseeland. In West- und Mitteleuropa kommt es nur unregelmäßig an wenigen Stellen vor. Sie sind Zugvögel und überwintern im Mittelmeerraum. Zum Teil überfliegen sie die Sahara, um im Südlichen Afrika zu überwintern.

Brut und Aufzucht der Jungen

Das Zwergsumpfhuhn brütet in der dichten Vegetation von Verlandungsgesellschaftungen und Seggenwiesen. Das Nest wird über Wasser gebaut. Aus den 6-9 im Mai oder Juni gelegten Eiern schlüpfen Junge, die mit ca. 5 Wochen fliegen können. Beide Elternteile beteiligen sich am Brutgeschäft.

Nahrung

Am frühen Morgen und am frühen Abend bis in die Dämmerung jagen sie zum Teil auf Wasserpflanzen stehend nach Insekten und ihren Larven.

Bestand

Der europäische Gesamtbestand wird auf nur 760 bis 3.200 Brutpaare geschätzt. Bestände mit mehr als 50 Brutpaaren gibt es nur in Bulgarien, Kroatien und dem europäischen Teil Russlands. Der mitteleuropäische Bestand wird auf nur zehn bis 60 Brutpaare geschätzt. Der mitteleuropäische Verbreitungsschwerpunkt ist Ungarn mit maximal vierzig Brutpaaren zu Beginn des 21. Jahrhunderts.[1]

Belege

Literatur

  • Hans-Günther Bauer, Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler (Hrsg): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 1: Nonpasseriformes – Nichtsperlingsvögel, Aula-Verlag Wiebelsheim, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89104-647-2

Weblinks

Commons: Porzana pusilla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelbelege

  1. Bauer et al., S. 401