Wie Mitochondrien die Verarbeitung von Nahrungsfetten beeinflussen



Bio-News vom 23.12.2023

Ein Kölner Forschungsteam hat einen neuen Mechanismus entdeckt, der die Aufnahme von Fetten aus verdauter Nahrung kontrolliert.

Die Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Verhältnisses von Fetten (Lipidhomöostase) ist für unsere Gesundheit von entscheidender Bedeutung.


Symbolbild

Publikation:


Moschandrea, C., Kondylis, V., Evangelakos, I. et al.
Mitochondrial dysfunction abrogates dietary lipid processing in enterocytes

Nature (2023)

DOI: 10.1038/s41586-023-06857-0



Der Verzehr übermäßiger Mengen fetthaltiger Lebensmittel trägt zwar zu Stoffwechselkrankheiten wie Übergewicht und Arterienverkalkung bei. Dennoch ist Fett ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Ernährung. Verdaute Fette versorgen den Körper mit essentiellen Bausteinen und erleichtern die Aufnahme wichtiger Vitamine.

Die Forscherinnen und Forscher untersuchten die Funktion von MitochondrienOrganellen, die als Kraftwerke der Zelle wirken – in Enterozyten, Zellen der Darmschleimhaut, die für die Aufnahme und den Transport von Nährstoffen aus verdauter Nahrung zuständig sind. Sie fanden heraus, dass eine Störung der mitochondrialen Funktion im Darm von Mäusen eine übermäßige Ansammlung von Nahrungsfett in den Enterozyten und eine beeinträchtigte Abgabe von Lipiden in die anliegenden Organe verursachte.

Ein zentrales Ergebnis der Studie war, dass eine Störung der Mitochondrien die Verpackung und den Transport von Nahrungsfetten in kleine Bälle, die Chylomikronen genannt werden, in Enterozyten hemmt. Chylomikronen sind wichtige Träger von Nahrungsfetten, deren ordnungsgemäße Bildung und Transport die Aufnahme von Nährstoffen von entscheidender Bedeutung sind.

„Diese Entdeckung ist ein bedeutender Fortschritt im Verständnis der entscheidenden Rolle von Mitochondrien beim Transport und Stoffwechsel von Nahrungsfetten“, so Dr. Chrysanthi Moschandrea, Erstautorin der Studie. Die Auswirkungen dieser Entdeckung gehen über den Bereich der Grundlagenforschung hinaus. „Diese Ergebnisse bieten neue Perspektiven für ein besseres Verständnis der gastrointestinalen Symptome von Patienten mit mitochondrialen Erkrankungen und können auch zu neuen therapeutischen Ansätzen führen“, ergänzt Professorin Aleksandra Trifunovic.


Diese Newsmeldung wurde mit Material der Universität zu Köln via Informationsdienst Wissenschaft erstellt.

Mehr zu den Themen


warte
warte
warte
warte
warte
warte
warte
warte
warte
warte