2-Methylundecanal


Strukturformel
Strukturformel von 2-Methylundecanal
Allgemeines
Name 2-Methylundecanal
Andere Namen
  • (RS)-2-Methylundecanal
  • (R)-2-Methylundecanal
  • (S)-2-Methylundecanal
  • rac-2-Methylundecanal
  • (±)-2-Methylundecanal
  • (+)-2-Methylundecanal
  • (–)-2-Methylundecanal
  • Methylnonylacetaldehyd
  • Aldehyd C12 MNA
Summenformel C12H24O
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit fruchtigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 110-41-8
PubChem 61031
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Eigenschaften
Molare Masse 184,32 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,83 g·cm−3[1]

Siedepunkt

171 °C[2]

Löslichkeit

löslich in Alkohol, unlöslich in Wasser[1]

Brechungsindex

1,432 bei 20 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze [2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

2-Methylundecanal ist eine chemische Verbindung, die als erster vollsynthetischer Duftstoff 1921 in Chanel Nº 5 als Kopfnote bekannt wurde. Er kommt natürlich in der Schale der Kumquat-Frucht vor. Die Verbindung riecht krautartig, nach Orange und Ambra.[3] In hoher Verdünnung riecht es nach Honig und Nüssen. Die Verbindung ist eine farblose bis leicht gelbliche Flüssigkeit, die leicht in organischen Lösungsmitteln wie Ethern und Ethanol löslich ist.[4] Es wird als Duftstoff in Seifen, Reinigungsmitteln und Parfüms verwendet.

Chemische Eigenschaften und Gewinnung

2-Methylundecanal gehört zur Gruppe der aliphatischen Aldehyde.

Die Verbindung wurde zuerst von Georges Darzens im Jahre 1904 aus Methyl-Nonylketon und Chloressigsäure mittels der Darzens-Reaktion synthetisiert.[5] Die Syntheseroute ist auch noch heute gebräuchlich.

Industriell werden zwei Synthesewege beschritten. Die eine Synthese erfolgt dabei über die Reaktion von Methylnonylketon und Alkylchloracetat unter Verseifung und Decarboxylierung.[6][7]

$ \mathrm {CH_{3}(CH_{2})8C(O)CH_{3}+ClCH_{2}CO_{2}CH_{3}\longrightarrow } $$ \mathrm {CH_{3}(CH_{2})_{8}CH(CH_{3})OCH(CO_{2}R)+HCl} $
$ \mathrm {CH_{3}(CH_{2})_{8}CCH_{3}OCCO_{2}CH_{3}+H_{2}O\longrightarrow } $$ \mathrm {CH_{3}(CH_{2})_{8}CH(CH_{3})CHO+CO_{2}+ROH} $

Die zweite Methode beginnt mit der Umwandlung von Undecanal mit Formaldehyd in Gegenwart einer Base gefolgt von einer Hydrierung. Das Ausgangsmaterial Undecanal ist aus 1-Decen über Hydroformylierung zugänglich.

$ \mathrm {CH_{3}(CH_{2})_{7}CH_{2}=CH_{2}+H_{2}+CO\longrightarrow } $$ \mathrm {CH_{3}(CH_{2})_{10}CHO} $
$ \mathrm {CH_{3}(CH_{2})_{10}CHO+HCHO\longrightarrow } $$ \mathrm {CH_{3}(CH_{2})_{8}C(CH_{2})CHO+H_{2}O} $
$ \mathrm {CH_{3}(CH_{2})_{8}C(CH_{2})CHO+H_{2}\longrightarrow } $$ \mathrm {CH_{3}(CH_{2})_{8}CH(CH_{3})CHO} $

Stereoisomerie

2-Methylundecanal enthält ein Stereozentrum, es gibt also zwei Enantiomere, (R)-2-Methylundecanal (oben) und (S)-2-Methylundecanal (unten):

2-Methylundecanal Structural Formulae of both Enantiomers.png

Die Enantiomere sind mittels Enders-Reagenz (SAMP/RAMP-Methode) gezielt herstellbar.[8]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 http://www.thegoodscentscompany.com/data/rw1000411.html.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Datenblatt 2-Methylundecanal bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Name nicht angegebenVorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  3. Molecule of the Month: Chanel No 5 and 2-methylundecanal.
  4. CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90th edition Auflage. CRC Press, 2009, S. 3–378..
  5. Comptes Rendus Hebdomadaires des seances de l'Academie des Sciences.
  6. Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. 7th edition Auflage. John Wiley & Sons Inc., Hoboken 2009.l.
  7. Common fragrance and flavor materials, von Horst Surburg, Johannes Panten, Kurt Bauer. books.google.de. Abgerufen am 21. Mai 2009.
  8. Dieter Enders, Hubert Dyker: Synthesis and properties of the enantiomers of the two artificial fragrances lilial and methylundecanal. In: Liebigs Annalen der Chemie. 1990, 1990, S. 1107–1110, doi:10.1002/jlac.1990199001200.

Literatur

  • John Emsley: Parfum, Portwein, PVC… Chemie im Alltag, 1. Auflage, Wiley-VCH, 2003, ISBN 978-3-527-30789-0.

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