Acker-Gelbstern



Acker-Gelbstern

Acker-Gelbstern (Gagea villosa)

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Liliengewächse (Liliaceae)
Unterfamilie: Lilioideae
Gattung: Gelbsterne (Gagea)
Art: Acker-Gelbstern
Wissenschaftlicher Name
Gagea villosa
(M.Bieb.) Duby

Der Acker-Gelbstern (Gagea villosa), oder auch Acker-Goldstern genannt, gehört zur Gattung Gelbsterne (Gagea) in der Familie der Liliengewächse (Liliaceae).

Pflanzenbeschreibung

Es ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die im zeitigen Frühjahr blüht - meist einige Tage vor dem Wiesen-Gelbstern. In Mitteleuropa fängt die Art meist Mitte März bis Mitte April an zu blühen. Die Pflanze erreicht Wuchshöhen etwa 8 bis 15 cm. Sie besitzt zwei grundständige Blätter, die flach linealförmig geformt sein können, oft auch fadenförmig sind und bis 4 mm breit werden können. Der Blattquerschnitt ist meist oberseits flach rinnig (im Gegensatz zum Wiesen-Gelbstern). Der Stängel besitzt zwei dem Blütenstand genäherte, fast gegenständige Blätter und oft mehr als zehn Blüten. Die schwefelgelben Blüten sind kleiner als 4 cm. Die Perigonblätter sind zum Ende spitz werdend, Blütenstiele, Perigon und Griffel zudem außen leicht behaart. Der Acker-Gelbstern kann zwei bis zehn Blütenhüllblätter besitzen.

Ökologie

Der Acker- Gelbstern ist ein Geophyt, seine vorweiblichen Blüten werden durch Insekten bestäubt.

Vorkommen

Man findet den Acker-Gelbstern selten, aber gesellig in Äckern, an Ackerrändern und in Weinbergen. Er bevorzugt nährstoffreichen, lockeren Boden, der sowohl kalkreich als auch ausgesprochen kalkarm sein kann. Er wächst gerne auf sandigen oder steinigen Äckern in klimatisch begünstigten Gegenden. Er steigt im Gebirge kaum bis 1500 m auf.

Er ist seit der Anwendung chemischer Unkrautvernichtungsmittel fast überall aus kultiviertem Land verdrängt worden. Wenn überhaupt, dann kommt er nur noch an der Grenze des Ackerlands gegen Magerrasen oder in Sonderkulturen durch, die keine Unkrautvertilgung auf Wuchsstoffbasis vertragen.

Nach Ellenberg ist er ein Wärmezeiger, intermediär kontinental verbreitet, mäßig stickstoffreiche Standorte bevorzugend und eine Ordnungscharakterart Nährstoffreicher Acker- und Garten-Beikrautfluren (Polygono-Chenopodietalia).

Im Süden ist diese Pflanzenart häufiger verbreitet als im Norden von Deutschland.

Gefährdung/Schutz

Die Art ist in Deutschland gefährdet und steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten (Kategorie 3: gefährdet).

Verwandte Arten

Verwandte Arten sind der Wiesen-Gelbstern, der Wald-Gelbstern, der Scheiden-Gelbstern und der Kleine Gelbstern.

Literatur

Berliner Briefmarke von 1980
  • U. Raabe: Goldsternvorkommen auf Friedhöfen des östlichen Münsterlandes. in Göttinger Floristische Rundbriefe, Band 15, Heft 4, Seiten 77-82. Göttingen, 1981.
  • Werner Rothmaler (Begründer), Eckehart J. Jäger & Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland Band 4 Gefäßpflanzen - Kritischer Band, 10. Aufl. 2005. ISBN 3827416000, Spektrum Akademischer Verlag.
  • E. Oberdorfer : Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage, Verlag Eugen Ulmer, 2001, ISBN 3-8001-3131-5
  • H. Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen. 5. Auflage, Verlag Eugen Ulmer, 1996
  • Aichele/Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. Auflage,Band 5
  • Schmeil-Fitschen: Die Flora von Deutschland interaktiv, ISBN 3-494-01368-3

Weblinks

Commons: Gagea villosa – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Die News der letzten Tage