Aktionsgruppe Babynahrung


Die Aktionsgruppe Babynahrung e. V. (AGB) ist ein 1981 in Deutschland gegründeter Verein mit dem Ziel, das vermeidbare Leiden und Sterben von Kindern durch unangemessene Ernährung zu beenden, sowie die Rechte der Kinder auf angemessene Ernährung und Gesundheit zu fördern. Um dies zu erreichen, werden Verbraucherschutz, Bildungs- und Lobbyarbeit betrieben. Der Sitz des Vereins ist Göttingen.[1]

Nach Meinung des Vereins kann dies weltweit durch die Förderung und den Schutz des Stillens sowie durch ein eindeutiges Vorgehen gegen die Werbe- und Vermarktungspraktiken der Babynahrungsindustrie gelingen. Bundesweit wird die Arbeit der AGB von ungefähr 170 Gruppen unterstützt.

Die Aktionsgruppe Babynahrung e. V. ist Teil des International Baby Food Action Network (IBFAN), dem sie als deutsche Sektion angehört. Das IBFAN ging aus einer internationalen Kampagne zum Boykott gegen Nestlé in den 1970er Jahren hervor und wurde mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet. Die Aktionsgruppe Babynahrung erhielt zudem eine Auszeichnung von der der La Leche Liga ausgezeichnet.

Hauptaufgaben

Der übergeordnete Zweck des Vereins besteht darin, Hinweise zu aggressiven Werbemethoden von Babynahrung-Herstellern zu sammeln und diese an die Öffentlichkeit zu bringen. Neben aktiver Öffentlichkeitsarbeit, Lobbyarbeit, Verbraucher-Schutz und Bildungsarbeit, setzt sich der Verein für mehr Transparenz in den Beziehungen zwischen überstaatlichen und staatlichen Einrichtungen und den Interessen der Industrie ein.

Die Aktionsgruppe Babynahrung e. V. setzt sich unter anderem für einen Boykott gegen den weltweit größten Anbieter von Säuglingsnahrung Nestlé ein und fordert zudem den Kauf von sozial und ökologisch nachhaltigen Produkten.

Hierbei hat der Verein im Berichtszeitraum 2000/2001 mehrere aktuellen Verstöße des Lebensmittelkonzern Nestlé gegen den Internationalen Kodex für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten im Berichtszeitraum 2000/2001 festgestellt, darunter die Verteilung von Gratisproben an Mütter und Gesundheitspersonal, Platzieren von Werbematerial in Gesundheitseinrichtungen, Geschenke und andere Korruptionsversuche an Gesundheitspersonal, direkter Kontakt von Firmenpersonal zu Schwangeren oder Müttern, sowie kostenlose oder verbilligte Lieferungen an Gesundheitseinrichtungen.

Des Weiteren fällt Nestlé nach Angaben des Vereins durch die unzureichende oder fehlende Etikettierung der Säuglingsnahrung in der jeweiligen Landessprache und massive Werbung in der allgemeinen Öffentlichkeit negativ auf. [2]

Der Boykott wird in Deutschland nach Angaben des Vereins von rund 170 Gruppen und mehr als 10.000 Menschen aktiv getragen.

Hintergrund

Die Aktionsgruppe Babynahrung e. V. wurde 1981 von Menschen aus dem Bereich der Gesundheits- und Entwicklungszusammenarbeit sowie von Käufern von Babynahrung gegründet.

Die Aktionsgruppe Babynahrung e. V. arbeitet auf der Grundlage des Internationalen Kodex für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten und den darin enthaltenen Resolutionen der Weltgesundheitsversammlung als deutsche Sektion im Verbund des globalen Netzwerkes IBFAN, einem Zusammenschluss von mehr als 150 BürgerInneninitiativen in über 90 Ländern, die sich für die Sicherung und Verbesserung der Säuglingsgesundheit einsetzen.

Unterstützt wird die Aktionsgruppe Babynahrung e. V. unter anderem durch den Bund Deutscher Hebammen, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz, Bündnis 90/Die Grünen, Deutscher Kinderschutzbund, Deutsches Institut für Ärztliche Mission und UNICEF Deutschland, sowie dem Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Aken, Jan van (Recherche u. Redaktion): Das NGO-Handbuch: non-governmental organisations. Greenpeace Media, Hamburg 2007, ISBN 978-3-9811689-0-7, S. 202.
  2. www.babynahrung.org - Warum weiterhin Nestlé boykottieren?

Weblinks

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