Alfred Binet


Alfred Binet (* 8. Juli 1857 in Nizza; † 18. Oktober 1911 in Paris) war ein französischer Psychologe. Er gilt als Begründer der Psychometrie.

Alfred Binet

Binet studierte Jura, den Abschluss machte er 1878. Anschließend studierte er Medizin und Biologie an der Sorbonne, gefolgt von Forschungstätigkeit am neurologischen Labor des Hôpital Salpêtrière unter Jean-Martin Charcot in den Jahren 1883 bis 1889.

1889 wirkte er bei der Gründung des ersten psychologischen Forschungslaboratoriums in Frankreich mit. Als Direktor versucht er, experimentelle Methoden zur Messung von Intelligenz und logischer Denkfähigkeit zu entwickeln. Außerdem gründete er die erste französische Zeitschrift für Psychologie, L'année psychologique (Das psychologische Jahr), worin er seine Forschungsergebnisse veröffentlichte.

Eine der größten Errungenschaften schaffte er auf dem Gebiet der Intelligenzmessung. Er entwickelte mit dem Arzt Théodore Simon (1873–1961) einen Test, um die geistigen Fähigkeiten eines Kindes zu messen. Der Test bestand aus Aufgaben, mit denen die allgemeine Intelligenz festgestellt werden sollte und die nach Altersgruppen gestaffelt waren. Aus der Anzahl der richtig gelösten Aufgaben errechnete sich eine Punktzahl; diese ergab das „Intelligenzalter“ des Kindes. Dieser Test wurde Binet-Simon-Test genannt und 1905 zum ersten Mal angewendet. Von Lewis Madison Terman wurde später der Stanford-Binet-Test entwickelt.

In seinem Buch Psychologie des grands calculateurs et joueurs d'échecs (Paris 1894) befasste er sich mit Gedächtnisprozessen, u. a. anhand von Befragungen von Schachspielern, und begründete damit die Schachpsychologie.

Binet starb am 18. Oktober 1911 in Paris. Seine Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Intelligenzmessung werden in vielen Ländern von Psychologen angewendet.

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