Arun Sonakia


Arun Sonakia ist ein indischer Geologe, der durch seine Forschung auf dem Gebiet der Stammesgeschichte des Menschen bekannt wurde.

Leben

Sonakia war beim Geological Survey of India tätig. Seine größte berufliche Leistung ist der Fund eines fossilen Schädeldachs eines Frühmenschen am 5. Dezember 1982 im Boulder-Konglomerat der Narmada. Der Fund verschaffte ihm internationale Anerkennung, er erhielt Einladungen vom Anthropologen Kenneth A. R. Kennedy nach New York und vom Paläoanthropologen-Ehepaar Henry de Lumley und Marie-Antoinette de Lumley nach Paris. Später wurde er Direktor der Paläontologischen Abteilung des Geological Survey of India in Nagpur.

Da Sonakia während der Erstbeschreibung des Fossils von Hathnora auf ein beachtliches Gehirnvolumen von ca. 1280 cm³ in seinen Berechnungen stieß,[1] glaubte er, nicht nur den Narmada Man („Narmadamensch“) Homo erectus narmadensis, sondern auch einen Mann vor sich auf dem Labortisch zu haben. Eine Untersuchung des Schädeldachs durch Marie-Antoinette de Lumley ließ jedoch erkennen, dass es sich um eine erwachsene, etwa 27- bis 32-jährige Frau handelte,[2] die nach der Uran-238-Datierung eines in derselben Fundschicht aufgefundenen Rinder-Schulterblatts vor ungefähr 236.000 Jahren im späten Mittelpleistozän in Zentralindien lebte.[3] Der Paläoanthropologe Chris Stringer wies im Jahre 2012 darauf hin, das Fossil könne möglicherweise zu den Denisova-Menschen gehören.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Arun Sonakia: The skull-cap of early man and associated mammalian fauna from Narmada valley alluvium, Hoshangabad area, Madhya Pradesh (India). In: Records of the Geological Survey of India. Band 113, Nr. 6, 1984, S. 159–172.
  2. Marie-Antoinette de Lumley, Arun Sonakia: Premiere découverte d’un Homo erectus sur le continent indien á Hathnora, dans la moyenne vallée de la Narmada. In: L’Anthropologie. Band 89, Nr. 1. Paris 1985, S. 13–61.
  3. David Cameron, Rajeev Patnaik, Ashok Sahni: The phylogenetic significance of the Middle Pleistocene Narmada hominin cranium from central India. In: International Journal of Osteoarchaeology. Band 14, Nr. 6, 2004, S. 419–447.
  4. Chris Stringer: The status of Homo heidelbergensis (Schoetensack 1908). In: Evolutionary Anthropology: Issues, News, and Reviews. Band 21, Nr. 3, 2012, S. 101–107, doi:10.1002/evan.21311

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