Asiatische Kletterratten



Asiatische Kletterratten

Systematik
Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea)
Familie: Langschwanzmäuse (Muridae)
Unterfamilie: Altweltmäuse (Murinae)
Tribus: Rattini
Micromys-Gruppe
Gattung: Asiatische Kletterratten
Wissenschaftlicher Name
Hapalomys
Blyth, 1859

Die Asiatischen Kletterratten (Hapalomys) sind eine Nagetiergattung aus der Gruppe der Altweltmäuse (Murinae). Die Gattung umfasst zwei Arten.

Allgemeines

Asiatische Kletterratten erreichen eine Kopfrumpflänge von 12 bis 17 Zentimeter, wozu noch ein 14 bis 20 Zentimeter langer Schwanz kommt. Das weiche, dichte Fell ist an der Oberseite rotgrau bis graubraun gefärbt, die Unterseite einschließlich der Pfoten sind weiß. Der lange Schwanz ist spärlich behaart, die Pfoten sind an die kletternde Lebensweise angepasst: die Zehen sind lang, die erste Zehe ist opponierbar.

Diese Nagetiere sind in Südostasien beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen China bis auf die Malaiische Halbinsel. Ihr Lebensraum sind tropische Regenwälder. Sie können gut klettern und halten sich zumeist auf den Bäumen auf. Tagsüber ziehen sie sich in ein selbstgemachtes Nest zurück, in der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche. Zumindest eine Art, H. longicaudatus, hält sich meist auf Bambuspflanzen auf und baut ihre Nester in hohlen Stängeln. Ihre Nahrung besteht aus Schösslingen, Blüten und Früchten.

Systematik

Nach Wilson & Reeder (2005) sind die Asiatischen Kletterratten Teil der Micromys-Gruppe innerhalb der Altweltmäuse. Lecompte et al. (2008) bezweifeln diese Einordnung und führen die Gattung unter incertae sedis, das heißt mit unklarem Stand.

Es werden zwei Arten unterschieden:

  • Hapalomys delacouri lebt im südlichen China (einschließlich der Insel Hainan) und im nördlichen Vietnam und Laos.
  • Hapalomys longicaudatus ist nur von vereinzelten Stellen vom südlichen Myanmar und Thailand bis auf die Malaiische Halbinsel verbreitet.

Hauptgefahr für die Asiatischen Kletterratten stellt die Zerstörung ihres Lebensraums dar. Die IUCN listet H. longicaudatus als „stark gefährdet“ (endangered) und H. delacouri als „gefährdet“ (vulnerable).

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
  • Emilie Lecompte, Ken Aplin, Christiane Denys, François Catzeflis, Marion Chades und Pascale Chevret: Phylogeny and biogeography of African Murinae based on mitochondrial and nuclear gene sequences, with a new tribal classification of the subfamily. In: BMC Evol. Biol. 8:199 (2008), S. 1-21. Fulltext

Weblinks

  • Hapalomys in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Abgerufen am 18. Oktober 2009.

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