Außenohr


Das Außenohr (Auris externa) ist ein Bestandteil des Ohres und umfasst die Ohrmuschel, das Ohrläppchen und den äußeren Gehörgang. Das Trommelfell stellt die Grenze zwischen Außenohr und Mittelohr dar.

Beim Menschen stellt das Außenohr und hierbei insbesondere die Ohrmuschel einen richtungsselektiven Filter dar, der zur Lokalisation von Schallquellen in der Medianebene genutzt wird. Die zahlreichen Erhebungen und Vertiefungen der Ohrmuschel bilden jeweils akustische Resonatoren, die jeweils bei Schalleinfall aus einer bestimmten Richtung angeregt werden. Hierdurch entstehen richtungsabhängige Minima und Maxima im Frequenzspektrum des Ohrsignals. Durch die Auswertung dieser Maxima und Minima im Spektrum des Schallsignals kann das Gehör unterscheiden, ob Schall von vorne, hinten, oben oder unten kommt (Richtungsbestimmende Bänder).

Das Außenohr entwickelt sich embryonal aus sechs mesenchymalen Höckern, die mit Ektoderm bedeckt sind. Drei der Höcker stammen aus dem ersten und drei aus dem zweiten Kiemenbogen. Durch die Verschmelzung der Höcker um die erste Kiemenfurche entsteht die Ohrmuschel, während sich der äußere Gehörgang und der äußere Anteil des Trommelfells durch Einsenkung der Kiemenfurche bilden. Eine unvollständige Verschmelzung der Ohrmuschelhöcker ist Ursache der sogenannten Aurikularanhänge. Es findet sich dabei meist nur ein einzelner kleiner Höcker vor der Ohrmuschel, eine harmlose Missbildung.

Eine Entzündung des Außenohrs wird als Otitis externa bezeichnet.

Literatur

  • Uwe Gille: Ohr, Auris. In: Salomon, F.-V., H. Geyer & U. Gille (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Stuttgart: Enke Verlag, 2. erw. Aufl. 2008, S. 612–621. ISBN 978-3-8304-1075-1

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