Bakterienrasen
Als Bakterienrasen bezeichnet man in der Mikrobiologie eine dichte Aussaat von Bakterien auf einem festen Nährmedium (meist eine Agarplatte). Dazu wird eine Reinkultur eines Bakterienstammes mit einer Impföse oder einem Drigalskispatel gleichmäßig auf der Platte verteilt und in der Regel über Nacht bebrütet. Es kommt zu einem gleichmäßig verteilten Bakterienwachstum auf der Agarplatte.
Die Technik des Bakterienrasens wird in der mikrobiologischen Diagnostik dazu verwendet, um das Vorhandensein von Hemmstoffen nachzuweisen (Hemmstofftest) oder die Empfindlichkeit eines bestimmten Bakterienstammes gegenüber verschiedenen Antibiotika zu untersuchen (Antibiogramm). Beim Hemmstofftest besteht der Bakterienrasen meist aus einer Reinkultur von Bacillus subtilis (in der medizinischen Diagnostik) oder Serratia marcescens (als Bioindikator bei umweltbiologischen Untersuchungen). Bei beiden Testverfahren wird nach dem Ausstreichen des Bakterienrasens ein Papierplättchen mit der zur untersuchenden Probe oder dem zu testenden Antibiotikum aufgelegt. Nach der Bebrütung weist ein Hemmhof unterschiedlicher Größe auf eine Hemmung des Bakterienwachstums hin.
Quellen
- Betty A. Forbes et al.: Bailey & Scott´s Diagnostic Microbiology. 12th edition 2007 ISBN 0-323-03065-3