Barnstorfer Wald


Barnstorfer Wald, mit Blick in den Kastanienplatz

Der Barnstorfer Wald, auch Barnstorfer Anlagen genannt, ist ein Naherholungsgebiet im Südwesten von Rostock in den Ortsteilen Hansaviertel und Gartenstadt.

Lage

Das Gebiet umfasst eine Fläche von 156 Hektar, das durch die Rennbahnallee geteilt wird. Der östliche, stadtnähere, Teil besteht aus einem eher parkartigen Gebiet und dem Gelände des Rostocker Zoos. Der westliche Teil ist bis auf ein Erweiterungsgebiet des Zoos und eine Wildgaststätte Wald geblieben.

Das Areal ist mit der Innenstadt durch die Straßenbahnlinien 6 (tagsüber) und 3 (abends und am Wochenende) sowie mit der Südstadt und dem Holbeinplatz durch die Buslinie 28 verbunden.

Geschichte

Der Name stammt vom Dorf Barnstorf, das im Bereich der heutigen Gartenstadt nördlich des Waldes lag.

1839 wurde in einem Forsthaus an der heutigen „Trotzenburg“ eine Schankwirtschaft eingerichtet. 1881 wurde dorthin eine Pferdebahn gebaut, die 1904 zur elektrisch betriebenen Straßenbahn wurde. 1899 wurde der Tiergarten eröffnet, der später zum Zoo wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg (1949/1950) wurde am Eingang des Waldes aus den Steinen der im Krieg beschädigten (und später abgerissenen) Jakobikirche eine Notkirche nach Plänen von Otto Bartning, die Johanniskirche, gebaut.

Zu DDR-Zeiten gab es Pläne, im Barnstorfer Wald einen Kulturpark einzurichten. Auch wenn diese Pläne nicht verwirklicht wurden, war das Gebiet eins der wichtigsten Naherholungsgebiete der Stadt mit diversen kulturellen und gastronomischen Einrichtungen. Zu Staatsfeiertagen war der Barnstorfer Wald Schauplatz verschiedener Volksfeste.

In den 1970er und 80er Jahren entstand im westlichen Teil des Waldes ein Erweiterungsgelände des Rostocker Zoos. Am westlichen Waldrand wurde der Westfriedhof angelegt.

Nach der Wende in der DDR sank die Bedeutung des Areals beträchtlich. Die meisten Ausflugsgaststätten, Imbisse und Freizeiteinrichtungen schlossen, die Freilichtbühne am Platz der Jugend wurde 1995 abgerissen. Das Arena-Theater am Kastanienplatz, ein zirkusartiger Bau für Theater- und Konzertveranstaltungen, war bereits Anfang der 1980er Jahre abgebaut worden. Bis heute in Betrieb ist neben dem Zoo ein früher von der Pionierorganisation betriebener Verkehrsgarten zur Schulung von Kindern.

Ende der 1990er Jahre konnte durch einige Verschönerungsmaßnahmen dem drohenden Verfall Einhalt geboten werden. Nach einer Rekonstruktion und Modernisierung wurde die gegenüber dem alten Zoo-Eingang an der Straßenbahnhaltestelle gelegene „Trotzenburg“ 2001 als Brauerei-Gasthaus wieder eröffnet. Dennoch erlangte das Gebiet bei weitem nicht die einstige Bedeutung.

Weblinks

Commons: Barnstorfer Wald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 54° 4′ 51,8″ N, 12° 5′ 28,5″ O

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