Bauchpresse


Als Bauchpresse wird die willkürliche, intraabdominale Druckerhöhung durch Anspannung verschiedener Muskelgruppen bezeichnet, die physiologischerweise in der Regel eingesetzt wird, um die normale Defäkation zu beschleunigen. Eine Erhöhung des intraabdominellen Drucks ist auch wichtig beim Husten, beim Erbrechen und beim Heben schwerer Lasten zur Stabilisierung der Wirbelsäule, wodurch eine Entlastung der Wirbelsäule zwischen 50 % im thorakalen und 30 % im lumbalen Abschnitt erfolgt.

Ermöglicht wird die Bauchpresse durch

  • einen Verschluss der Stimmlippen
  • die Kontraktion der Ausatemmuskulatur gegen den Widerstand der geschlossenen Glottis
  • eine willkürliche Senkung des Zwerchfells
  • die Anspannung der Bauchmuskulatur
  • die Anspannung der Beckenbodenmuskulatur

So wird die Defäkation gleichsam indirekt eingeleitet, indem der erhöhte Druck im Bauchraum auch zu einer Druckerhöhung im Rektum führt. Vor allem die Dehnung des anorektalen Bereichs stellt jetzt den Reiz dar, der als afferenter Schenkel eines komplexen Vorgangs die Darmentleerung ermöglicht.

Weiters kommt die Bauchpresse in der Austreibungsperiode der Geburt als sog. Pressen zum Einsatz, wobei die Beckenbodenmuskulatur hier willkürlich erschlaffen soll.

Die Bauchpresse wird auch häufig bei der Dysurie (als einem erschwerten Wasserlassen) bzw. Blasenentleerungsstörungen unterschiedlicher Ursache eingesetzt und ermöglicht damit oft erst die Miktion.