Behaarte Karde



Behaarte Karde

Behaarte Karde (Dipsacus pilosus)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Unterfamilie: Kardengewächse (Dipsacoideae)
Gattung: Karden (Dipsacus)
Art: Behaarte Karde
Wissenschaftlicher Name
Dipsacus pilosus
L.
Illustration von Jacob Sturm
Fruchtstand von Dipsacus pilosus

Die Behaarte Karde (Dipsacus pilosus, Syn.: Virga pilosa (L.) Hill) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Karden (Dipsacus) in der Unterfamilie der Kardengewächse (Dipsacoideae).

Merkmale

Die Behaarte Karde ist eine zweijährige Pflanze, die Wuchshöhen von 60 bis 120 Zentimeter erreicht. Sie ist aufrecht und verzweigt. Sowohl Stängel als auch Laubblätter sind mehr oder weniger stark borstenhaarig und stachelig. Die Laubblätter sind am Grund verwachsen. Die untersten sind langgestielt, eiförmig, in der Regel ganzrandig und haben manchmal zwei kleinere Seitenfiedern. Die oberen Blätter sind eiförmig-elliptisch, kurzgestielt und oft dreiteilig.

Die weiß oder gelblich-weiß gefärbten Blüten sind in einem dichten, kugeligen, kopfigen Blütenstand angeordnet, der einen Durchmesser von 2 bis 2,5 Zentimeter aufweist und vor dem Aufblühen nickend ist. Die Tragblätter sind borstig gewimpert und lang zugespitzt. Die Hüllblätter sind ein wenig länger als die Blüten.

Die Blütezeit reicht von Juli bis August.

Ökologie

Die Behaarte Karde ist ein Hemikryptophyt. Die vormännlichen Blüten öffnen sich in konzentrischen Zonen nacheinander; sie werden von Insekten (bevorzugt von Hummeln) bestäubt.

Vorkommen

Die Behaarte Karde kommt in Mitteleuropa und dem nördlichen Südeuropa in lichten Wäldern, Auwäldern, an Flussufern, feuchten Wald- und Wegrändern, Zäunen und Hecken vor. In Deutschland ist diese Art zerstreut bis selten, im Norden fehlt sie.

Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze, intermediär kontinental verbreitet, an stickstoffreichen Standorten wachsend und eine Verbandscharakterart der Lauchkraut-Säume (Alliarion).[1]

Verwendung

Die Behaarte Karde wird auch als Zierpflanze kultiviert.

Literatur

  • Bruno P. Kremer: Wildblumen. Erkennen & bestimmen (Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2001, ISBN 3-576-11456-4.
  • Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.); Siegmund Seybold (Hrsg.): Die Flora von Deutschland, interaktiv. Sehen - Bestimmen - Wissen ; der Schlüssel zur Pflanzenwelt ; jetzt mit: zusätzlichen Bestimmungsmöglichkeiten nach einfachen Merkmalen, mehr als 4000 farbigen Pflanzenabbildungen, erweiterter Datenbank u.v.a.m. CD-ROM. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2004, ISBN 3-494-01368-3.
  • Siegfried Schlosser, Lutz Reichhoff, Peter Hanelt: Wildpflanzen Mitteleuropas. Nutzung und Schutz. Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1991, ISBN 3-331-00301-8.

Einzelnachweise

  1. Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht (= UTB für Wissenschaft. Große Reihe. Band 8104). 5., stark veränderte und verbesserte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1996, ISBN 3-8252-8104-3, S. 1036.

Weblinks

Commons: Behaarte Karde – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien