Berylliumiodid


Strukturformel
Struktur von Berylliumiodid
Allgemeines
Name Berylliumiodid
Andere Namen
  • Beryllium(II)-iodid
  • Berylliumdiiodid
Summenformel BeI2
Kurzbeschreibung

weiße Nadeln[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7787-53-3
PubChem 82231
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Eigenschaften
Molare Masse 262,82 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,325 g·cm−3 (20 °C)[1]

Schmelzpunkt

510 °C[1]

Siedepunkt

590 °C[1]

Löslichkeit
  • reagiert heftig mit Wasser[1]
  • löslich in Ethanol[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 350i​‐​330​‐​301​‐​372​‐​319​‐​335​‐​315​‐​317​‐​411
P:
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Berylliumiodid ist das Berylliumsalz der Iodwasserstoffsäure mit der Verhältnisformel BeI2. Die hygroskopische, stark toxische Substanz bildet tetragonale[4] oder rhombische weiße Nadeln und reagiert heftig mit Wasser.

Herstellung

Berylliumiodid kann aus den Elementen bei 500–700 °C hergestellt werden.[1][5]

$ \mathrm {Be+I_{2}\longrightarrow BeI_{2}} $

Ebenso ist die Reaktion von Berylliumcarbid und Iodwasserstoff in der Gasphase (Stickstoff) bei 600–700 °C möglich.[5]

$ \mathrm {Be_{2}C+4\ HI\longrightarrow 2\ BeI_{2}+CH_{4}} $

Die nasschemische Synthese ist nicht möglich.[5]

Eigenschaften

Berylliumiodid ist ein sehr hygroskopisches, weißes Pulver, das mit Wasser heftig unter Bildung von Iodwasserstoff reagiert.[1]

$ \mathrm {BeI_{2}+2\ H_{2}O\longrightarrow Be(OH)_{2}+2\ HI} $

Das Iod im Berylliumiodid wird leicht von anderen Halogenen verdrängt: mit Fluor entstehen Berylliumfluorid und verschiedene Iodfluoride, mit Chlor und Brom bilden sich Berylliumchlorid und Berylliumbromid. Mit Oxidationsmitteln wie Kaliumpermanganat oder Kaliumchlorat wird das Iodid in einer heftigen Reaktion zum elementaren Iod oxidiert.[2] In der Dampfphase existiert Berylliumiodid als Dimer. Bei 1200 °C zersetzt sich der Dampf in die Elemente.[5] Die Bildungsenthalpie von Berylliumiodid beträgt 21,80 kJ/mol, die Verdampfungsenthalpie 70,5 kJ/mol.[1] Vom Berylliumiodid sind drei unterschiedliche Kristallstrukturen bekannt.[5]

Gitterparameter der verschiedenen Modifikationen von Berylliumiodid[5]

Temperaturbereich Kristallsystem  a [Å]   b [Å]   c [Å]   β 
bis 290 °C orthorhombisch 11.18 5.94 6.04 -
290 °C bis 370 °C orthorhombisch 18.0 16.69 11.43 -
über 370 °C tetragonal 5.84 5.70 - -

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Dale L. Perry, Sidney L. Phillips: Handbook of inorganic compounds. CRC Press, 1995, ISBN 978-0-8493-8671-8, S. 63 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. 2,0 2,1 C. L. Parsons: "The Chemistry and Literature of Beryllium", Chemical Publishing (1909). Volltext
  3. 3,0 3,1 Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Berylliumverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 13. März 2011 (JavaScript erforderlich) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „ESIS“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  4. Jean D'Ans, Ellen Lax, Roger Blachnik(Hrsg.): Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale, Band 3. 4. Auflage, Springer, 1997, ISBN 3-540-60035-3, S. 334
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 Kenneth A. Walsh: "Beryllium chemistry and processing", ASM International (2009). p. 118 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)

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