Bleicher Schöterich
Bleicher Schöterich | ||||||||||||
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Bleicher Schöterich (Erysimum crepidifolium) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Erysimum crepidifolium | ||||||||||||
Rchb. |
Der Bleiche Schöterich (Erysimum crepidifolium), auch als „Gänsesterbe“ oder Pippaublättriger Schöterich bezeichnet, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Beschreibung
Der Bleiche Schöterich ist eine zweijährige krautige Pflanze, die in der Regel Wuchshöhen zwischen 15 und 60 cm erreicht. Am aufrecht wachsenden Stängel befinden sich ganzrandige bis buchtig gezähnte Laubblätter. Sie sind vorwiegend mit zweistrahligen (kompassnadelförmigen) Sternhaaren besetzt.
Die geruchlosen, zwittrigen und vierzähligen Blüten sind ziemlich groß und erreichen Längen von 9 bis 15 mm. Die vier Kronblätter sind von hell schwefelgelber Farbe. Es sind sechs Staubblätter vorhanden. Der Griffel endet in einer kopfigen Narbe. Die Blütezeit des Bleichen Schöterichs erstreckt sich vorwiegend über die Monate April bis Juli, seltener können aber auch noch Pflanzen bis in den Herbst hinein blühen.
Die 20 bis 70 mm langen Schoten sind grau-grünlich gefärbt, stumpf vierkantig und besitzen 3 bis 5 mm lange Fruchtstiele.
Verwechslungsmöglichkeiten
Der Bleiche Schöterich kann vor allem mit dem Steifen Schöterich (Erysimum hieraciifolium) sowie mit dem Harten Schöterich (Erysimum marschallianum) verwechselt werden. Von diesen unterscheidet er sich insbesondere durch die Art der Behaarung.
Vorkommen
Diese Art kommt vom Balkan bis Süd- und Mitteldeutschland vor. In Deutschland ist der Bleiche Schöterich recht selten. Häufiger findet man ihn im mittleren Saale- und Nahetal. Fundorte gibt es auch noch in Nordbayern und in Südwestdeutschland. Die Art fehlt in der Schweiz[1] und in Österreich.
Der Bleiche Schöterich wächst in Trockenrasengesellschaften. Sie bevorzugt warme Kalksteinböden.
Giftigkeit
Der Bleiche Schöterich ist in allen Teilen, besonders aber in den Samen stark giftig. Hauptwirkstoffe in den Samen sind mindestens 20 Cardenolidglykoside (3,5 %). Das Hauptglykosid ist Erysimosid ca. 2,3 %), aus dem durch Abspaltung der Glukose das Sekundärglykosid Helveticosid (0,5-1,2 %) entsteht. Der höchste Gehalt an Erysimosid und Halveticosid liegt zur Reifezeit und während der Trocknung vor.[2]
Vergiftungserscheinungen beim Menschen traten bisher noch nicht auf, während Massensterben von Gänsen bekannt wurden. Gefährdet sind auch Kaninchen; für Hühner soll die Pflanze aber nicht giftig sein. Das Fressen der Pflanzen durch Gänse (daher der Name „Gänsesterbe“) oder Kleinsäuger führt schnell zu Muskellähmungen, woran die Tiere schließlich sterben.[2][3]
Quellen
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz (Begr.), Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. 18. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
- Erich Oberdorfer, Theo Müller (Mitarb.): Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 6., überarb. und erg. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- August Garcke (Begr.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Hrsg.: Konrad von Weihe. 23. Auflage. Verlag Paul Parey, 1972, ISBN 3-489-68034-0.
Einzelnachweise
- ↑ Erysimum crepidifolium. In: Info Flora (Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora).
- ↑ 2,0 2,1 Lutz Roth, Max Daunderer, Kurt Kormann: Giftpflanzen – Pflanzengifte. Giftpflanzen von A-Z. Notfallhilfe. Vorkommen. Wirkung. Therapie. Allergische und phototoxische Reaktionen. 4. Auflage. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-933203-31-7 (Nachdruck von 1994).
- ↑ Bleicher Schöterich (Erysimum crepidifolium). In: giftpflanzen.com.
Weblinks
- Bleicher Schöterich. FloraWeb.de