Brauner Springaffe



Brauner Springaffe
Systematik
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
Teilordnung: Neuweltaffen (Platyrrhini)
Familie: Sakiaffen (Pitheciidae)
Gattung: Springaffen (Callicebus)
Art: Brauner Springaffe
Wissenschaftlicher Name
Callicebus brunneus
(Wagner, 1842)

Der Braune Springaffe (Callicebus brunneus) ist eine Primatenart aus der Gattung der Springaffen innerhalb der Familie der Sakiaffen (Pitheciidae).

Merkmale

Braune Springaffen sind wie alle Springaffen relativ kleine Primaten mit langem, dichtem Fell. Dieses ist am Rücken graubraun gefärbt, die Oberseite des Kopfes und die Gliedmaßen sind schwarzbraun gefärbt, der Bauch ist rotbraun. Der Schwanz ist buschig und länger als der Körper. Er ist bis auf die dunkle Schwanzwurzel weiß oder hellgrau und kann wie bei allen Springaffen nicht als Greifschwanz verwendet werden. Der kleine, rundliche Kopf weist lange, bartähnliche Haare an den Backen und der Kehle auf, die rotbraun gefärbt sind.

Verbreitung und Lebensraum

Braune Springaffen haben ein relativ großes Verbreitungsgebiet. Es umfasst den Norden Boliviens, den Südosten Perus und den Südwesten Brasiliens (insbesondere in Rondônia). Ihr Lebensraum sind Wälder, wobei sie in verschiedenen Waldtypen vorkommen können.

Lebensweise

Braune Springaffen sind tagaktiv und halten sich zumeist in den Bäumen, vor allem in der unteren Strauchschicht auf. Dort bewegen sie sich entweder auf allen vieren oder springend fort. Sie leben in Familiengruppen, die aus einem ausgewachsenen Paar und dem gemeinsamen Nachwuchs bestehen. Sie sind monogam, die Partner bleiben oft lebenslang zusammen. Sie bewohnen feste Territorien, diese werden mit morgendlichen Duettgesängen markiert, im Notfall aber auch aggressiv gegen Artgenossen verteidigt.

Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Früchten, daneben nehmen sie auch Blätter und Insekten zu sich.

Nach rund fünfmonatiger Fortpflanzung bringt das Weibchen ein einzelnes Jungtier zur Welt. Nach wenigen Tagen übernimmt der Vater die Hauptverantwortung für das Junge, er trägt es herum und bringt es der Mutter nur zum Säugen.

Gefährdung

In Bolivien werden Braune Springaffen wegen ihres Fleisches gejagt, in Brasilien stellt die Lebensraumzerstörung die Hauptbedrohung dar. Die Art kommt aber in einer Reihe von Schutzgebieten vor und wird von der IUCN als nicht gefährdet (least concern) gelistet.

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.
  • Marc G. M. van Roosmalen, Tomas van Roosmalen und Russell A. Mittermeier: A Taxonomic Review of the Titi Monkeys, Genus „Callicebus“ Thomas 1903, with the Description of two New Species: „Callicebus bernhardi“ and „Callicebus stepehnnashi“, from Brazilian Amazonia. In: Neotropical Primates. 10, ISSN 1413-4703(?!?!), 2002, S. 1–52, PDF.
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Weblinks

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