Brosimum guianense
Schlangenholz | ||||||||||||
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Schlangenholz (Brosimum guianense), Illustration. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Brosimum guianense | ||||||||||||
(Aubl.) Huber |
Brosimum guianense (Syn.: Brosimum tessmannii Mildbr., Piratinera guianensis Aubl.), deutsch oft auch Schlangenholz oder Letternholzbaum, ist eine südamerikanische Baumart, die zur Familie der Maulbeergewächse (Moraceae) gehört. Ihr Holz zeichnet sich durch besondere Struktur und extreme Härte aus und wird beispielsweise im Musikinstrumentenbau verwendet.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Schlangenholzes reicht von Ostbrasilien (Rio de Janeiro) über Mittelamerika bis nach Mexiko. Hauptvorkommen liegen unter anderem in Surinam und Guyana. Der Hauptausfuhrhafen ist Paramaribo in Surinam.
Beschreibung
Bei Brosimum guianense handelt es sich um einen immergrünen Laubbaum, der Wuchshöhen von bis zu 45 m erreicht. Er führt gelblichen bis weißen Milchsaft. Die wechselständigen Laubblätter sind elliptisch bis lanzettlich, ganzrandig, ledrig, oberseits glänzend, meist 4 bis 13 cm lang und 2 bis 6 cm breit, jedoch insgesamt in Größe und Form sehr variabel. Charakteristisch sind Papillen auf der Blattunterseite. Es sind zwei nicht verwachsene Nebenblätter vorhanden.
Die Bäume sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die Blütenstände sind klein (3 bis 12 mm Durchmesser), scheibenförmig bis halbkugelig mit meist zahlreichen männlichen Blüten (mit einem Staubblatt), die eine oder wenige weibliche Blüten umgeben. Der Fruchtknoten ist unterständig. Die Sammelfrüchte verfärben sich bei der Reife gelb oder rot, der Samen ist etwa 1 cm lang.
Verwendung
Das von Brosimum guianense gelieferte Holz ist feinporig, rotbraun und durch schwärzliche, radiale Streifen gekennzeichnet, die ihm ein schlangenhautartiges Aussehen verleihen. Aufgrund dieser an unleserliche Buchstaben erinnernden Fleckung wird es im Englischen auch als Letterwood (Buchstabenholz) bezeichnet. Schlangenholz zählt zu den härtesten, abriebfestesten (seine Dichte beträgt 1,05 bis 1,25 g/cm³) und zugleich zu den teuersten Hölzern auf dem Weltmarkt. Verwendung findet es vor allem für spezielle Drechslerarbeiten wie Schirm- und Stockgriffe, Billardqueues oder Knöpfe sowie im Musikinstrumentenbau, insbesondere Bogen für Streichinstrumente.
Sonstiges
Unter der Bezeichnung Schlangenholz werden teilweise auch nahe verwandte Arten, etwa Brosimum aubletii, gehandelt.
Zu den Vertretern der Gattung Brosimum zählen daneben weitere Nutzpflanzen, so der Brotnussbaum (Brosimum alicastrum).
Quelle
- J. Lanjouw, A. L. Stoffers (Hrsg.): Flora of Suriname, Vol. V, Part 1. Leiden, E. J. Brill, 1975.