Campylobacter jejuni
- Proteobacteria
- Proteobakterien
- Meldepflichtiger Erreger
- Lebensmittelmikrobiologie
- Bakterium mit sequenziertem Genom
Campylobacter jejuni | ||||||||||||
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Campylobacter jejuni | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Campylobacter jejuni | ||||||||||||
(Jones et al. 1931) Véron & Chatelain 1973 |
Campylobacter jejuni ist ein mikroaerophiles, gramnegatives Bakterium der Gattung Campylobacter, welches beim Menschen als Erreger vor allem von Durchfallerkrankungen (Campylobacter-Enteritis) in Erscheinung treten kann. Das Genom dieser Art ist vollständig sequenziert.
Beschreibung
Morphologisch sind Campylobacter jejuni schlanke spiralige gekrümmte Stäbchen, die 0,2-0,5 µm dick und 0,5 bis 5 µm lang sind. An beiden Polen befindet sich eine einzige Geißel.
Die Erreger werden von Tieren über Lebensmittel und Trinkwasser auf den Menschen übertragen. Auch eine direkte Schmierinfektion kommt vor, vor allem bei Kindern. Häufig erfolgt die Infektion im Sommer und Herbst. Die Inkubationszeit nach einer Infektion liegt bei 2 bis 5 Tagen. Die optimale Wachstumstemperatur in der Kultur liegt bei 42-45 °C. Bei Lagerung bei 25 °C sterben die Keime ab, dafür überleben sie paradoxerweise Kühlschranktemperaturen wochenlang.
Zum Abtöten dieser Keime im Lebensmittel reichen in der Regel 55 °C
Mögliche Infektionswege
- Rohe Kuhmilch (unbehandelt)
- verunreinigtes Trinkwasser (vor allem in südlichen Ländern)
- kontaminierte Lebensmittel (vor allem Fleisch, z.B. nicht durchgegartes Geflügel)
- Kontakt mit Tieren (vor allem Katzen, Hunde, Vögel, Rinder und Geflügel)
- Schmierinfektion von Mensch zu Mensch
Hierbei ist zu beachten, dass für eine Infektion etwa 400 Keime ausreichen
Verlauf der Infektion
Nach einer Inkubationszeit von drei bis zehn Tagen können sich folgende Symptome bemerkbar machen:
- heftige, kolikartige Bauchschmerzen
- häufige, wässrige Diarrhöen (Durchfälle) z. T. mit Schleim und Blutauflagerungen
- hohes Fieber
- gelegentlich Erbrechen
Oft kommt es vor Ausbruch der Durchfallsymptomatik zur Ausprägung eines ein- bis zweitägigen Vorstadiums, das durch hohes Fieber, starkes Krankheitsgefühl, Muskel- und Kopfschmerzen gekennzeichnet ist.
Die Ausscheidung des Erregers erfolgt über den Stuhl, die Dauer der Ausscheidung nach der Erkrankung beträgt üblicherweise drei bis vier Wochen. Während dieses Zeitraumes ist eine Ansteckung möglich.
Mögliche Infektionskrankheiten und Krankheitsfolgen
Campylobacter jejuni durchwandert die Darmepithelien und verbreitet sich subepithelial.
- Enterokolitis mit wässrigen Durchfällen
- Campylobacter-Enteritis
- Fieber
- Arthritis
- Cholezystitis
- Salpingitis
- Sepsis
- Meningitis
- Peritonitis
- Erythema nodosum
Das Guillain-Barré-Syndrom tritt gehäuft nach Infektionen mit Campylobacter jejuni auf. Als Ursache hierfür wird molekulare Mimikry diskutiert.
Diagnose
Zum Nachweis dient die Stuhlkultur. Campylobacter jejuni kann auf Blutagarplatten unter einer Atmosphäre mit 10 % CO2 und 5 % O2 kultiviert werden.
Therapie
Antibiotische Therapie nur in Einzelfällen mit Erythromycin; in der Regel Spontanheilung unter symptomatischer Therapie, d.h. Flüssigkeits- und Elektrolytersatz. In Deutschland, der Schweiz und Österreich besteht Meldepflicht. Über die Mechanismen der Pathogenität dieser Erreger ist nichts Genaueres bekannt. Campylobacter jejuni bildet ein hitzestabiles Enterotoxin, das dem von Escherichia coli ähnlich ist.
Weblinks
- Artikel zu Guillain Barre Syndrom und Campylobacter jejuni im New England Journal of Medicine