Enterotoxin
Enterotoxine (griechisch von enteron = Darm und toxíne = giftig) sind Gifte, welche den Darm angreifen und oft Verursacher von Nahrungsmittelvergiftungen mit nachfolgender Gastroenteritis sind. Es handelt sich um Proteine, die von manchen Bakterienarten oder -stämmen sezerniert werden, und die die Hauptursache für deren Pathogenität darstellen. So sind Enterotoxine verantwortlich für die Symptome der Krankheiten Cholera, Reisediarrhoe und Bakterienruhr. Die Wirkungsweise kann unterschiedlich sein, so agieren Enterotoxine beispielsweise als Enzyminhibitor oder als Superantigen.
Zahlreiche Bakteriengattungen und -arten bilden Enterotoxine, zum Beispiel:
Grampositive
- Clostridium perfringens und C. botulinum
- Bacillus cereus
- Staphylococcus aureus (SEB, TSST)
Gramnegative
- Shigella (ShET 1/2)
- Pathogene Escherichia coli-Stämme
- Yersinia enterocolitica
- Vibrio (Choleratoxin)
- Aeromonas
- Plesiomonas
- Campylobacter
Literatur
- Lois J. Paradise, Mauro Bendinelli, Herman Friedman: Enteric infections and immunity. Springer, 1996 ISBN 0306452421
- Daniel C. Keyes, Jonathan L. Burstein, Richard B. Schwartz, Raymond E. Swienton: Medical response to terrorism: preparedness and clinical practice. 2. Aufl., Lippincott Williams & Wilkins, 2004. ISBN 0781749867 S. 127