Carboxymethylcellulosen
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- Stoffgruppe
- Polysaccharid
- Carbonsäure
- Ether
- Verdickungsmittel
- Cellulose
- Emulgator
Carboxymethylcellulosen (CMC) sind Celluloseether, Derivate der Cellulose, bei denen ein Teil der Hydroxygruppen als Ether mit einer Carboxymethyl-Gruppe (–CH2–COOH) verknüpft sind. Die Cellulose wird aus Nadel- und Laubhölzern gewonnen.
Herstellung
Cellulose oder Zellstoff wird gemahlen und mit Natronlauge in die reaktivere Alkalicellulose überführt. Die Veretherung erfolgt mit Chloressigsäure, die Alkalicellulose wird zur Carboxymethylcellulose umgesetzt. Dabei bleibt die Cellulose-Struktur erhalten.
Eigenschaften
In der Säureform sind Carboxymethylcellulosen unlöslich in Wasser. Sie sind dagegen gut in basischen Lösungen löslich.
Eine durch Quervernetzung erzeugte wasserunlösliche Variante von Carboxymethylcellulose ist Croscarmellose-Natrium.
Anwendung
Carboxymethylcellulose wird als Waschmittelzusatz, Bindemittel, Verdicker, Papierleimungsmittel, Schutzkolloid und Bohrhilfsmittel bei Erdölbohrungen eingesetzt.
Sie ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 466 zugelassen. Cellulosederivate spielen neben den vielen technischen Anwendungen auch im Alltag eine wichtige Rolle. So werden sie im Lebensmittelbereich und vielen Kosmetikprodukten sowie pharmazeutischen Anwendungen eingesetzt. CMC verbessert die Konsistenz bei vielen Lebensmitteln, etwa bei Speiseeis (Reduktion der Eiskristallbildung), Mayonnaisen, Saucen, Fruchtmassen, Gelee. Bei Backwaren wird die Stärkeretrogradation verzögert und damit das Albackenwerden, bei Trockenprodukten wird die Stabilität erhöht und die Rehydratisierbarkeit verbessert[1].
In der Pharmazie werden sie als Tablettensprengmittel in der Massenkonzentration 1 % und als Bildner einer Hydrokolloidmatrix (Massenkonzentration 5–10 %) eingesetzt.[2]
Wirtschaftliche Bedeutung
Der Markt für Cellulosederivate (Celluloseether und Celluloseester) wird in Deutschland auf über 100.000 t geschätzt. Carboxymethylcellulosen sind davon der mengenmäßig bedeutendste Markt.[3] 1999 wurden in Deutschland allein 2200 t CMC in Waschmitteln verbraucht [4] Da Celluloseether-Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, gewinnen sie zunehmend an Bedeutung, z.B. als Textilhilfsmittel für umweltfreundliche Verfahren in der Textilindustrie.
Einzelnachweise
- ↑ foodnews Cellolosederivate
- ↑ Rudolf Voigt: Pharmazeutische Technologie. 11. Auflage, 2010, Deutscher Apotheker Verlag, ISBN 978-376-925003-9.
- ↑ FNR [Fachagentur nachwachsende Rohstoffe] (2006): Marktanalyse Nachwachsende Rohstoffe; Gülzow
- ↑ Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V. (IKW), September 2000