Cherimoya
Cherimoya | ||||||||||||
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Cherimoya (Annona cherimola) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Annona cherimola | ||||||||||||
Miller |
Cherimoya (Annona cherimola) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Annonengewächse (Annonaceae). Ursprünglich aus Südamerika stammend, wird die Cherimoya als Obstbaum in den Subtropen und höheren Lagen der Tropen verbreitet angebaut.
Beschreibung
Die Cherimoya wächst als kleiner Baum oder Strauch, der Wuchshöhen von 5 bis 9 Meter erreicht. Die Krone ist ausgebreitet, die Äste verzweigen sich schon bald über dem Boden. Junge Zweige sind rötlich behaart. Die Laubblätter sind wechselständig und zweizeilig angeordnet. Der behaarte Blattstiel ist 6 bis 12 mm lang. Die Blattspreite misst 7,5 bis 15 cm Länge und 3,8 bis 8,9 cm Breite, ihre Form ist oval, elliptisch oder oval-lanzettlich, sie endet mit einer stumpfen, kurzen, aufgesetzten Spitze. Auf der Oberseite ist das Blatt nur spärlich behaart, die Unterseite weist dagegen eine dichtere Behaarung auf. Die Blätter werden jährlich kurz vor der Blütezeit abgeworfen, neue treiben kurz danach aus.[1]
Die Blüten stehen einzeln, zu zweit oder zu dritt an den Zweigen. Der Blütenstiel ist kurz und behaart. Die drei äußeren Blütenblätter sind grün und fleischig, behaart, länglich geformt, bis 3 cm lang. Die drei inneren Blütenblätter sind kleiner und rosa. Die Blüten duften. Die Form der Frucht ist konisch oder herzförmig, 10 bis 20 cm lang und bis zu 10 cm breit. Meist liegt das Gewicht der Früchte bei 150 bis 500 g, es gibt aber Exemplare, die Früchte mit bis zu 2700 g hervorbringen. Die grüne Schale der Frucht kann dünn oder dick sein, neben glatten Früchten gibt es auch solche mit konischen oder rundlichen Ausbuchtungen. Das Fruchtfleisch ist weiß, saftig, es besitzt einen aromatischen, leicht säuerlichen Geschmack. Die Frucht enthält zahlreiche Samen, diese sind glänzend braun oder schwarz und 1,25 bis 2 cm groß.[1]
Vorkommen
Die Cherimoya stammt wahrscheinlich aus den Anden Kolumbiens, Ecuadors und Boliviens. Als Obstbaum wurde sie schon früh auch außerhalb ihres natürlichen Areals gepflanzt und genutzt. 1629 wurde sie von Guatemala aus nach Peru und Mexiko eingeführt. Nach Spanien kamen erste Pflanzen 1757, nach Italien 1797. Der Anbau ist generell in subtropischen Gebieten sowie in Hochlagen der Tropen möglich. Im Verbreitungsgebiet der Cherimoya gibt es eine Trockenperiode, in dauerfeuchten Klimaten gedeihen die Bäume schlechter. Frost wird kaum vertragen - die Bäume überleben Temperaturen von -3°C, bei noch kälteren Temperaturen kommt es zu Schäden oder zum Absterben.[1]
Nutzung
Anbau
Angebaut wird sie heute weltweit in allen Regionen mit geeignetem subtropischem Klima. So findet man Plantagen beispielsweise auf Madeira und in Israel. Sie wird teilweise aber auch in Spanien (z. B. Costa Tropical und Costa del Sol) angebaut, und in Italien in der Zone Reggio Calabria und Villa San Giovanni.
In Gebieten, in denen diese Art nicht heimisch ist, muss sie teilweise von Hand bestäubt werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei manchen Sorten der Blütenpollen erst einen Tag später reif wird, als die Blütennarben empfängnisbereit sind. Die Früchte reifen etwa fünf bis acht Monate nach der Bestäubung heran.
Die Früchte reifen nach der Ernte nach, sie zählen daher zu den klimakterischen Früchten. Bei einer Lagerung bei 10°C verzögert sich das Nachreifen.
Verwendung in der Küche
Die Cherimoya-Frucht wird roh als Obst verzehrt, sie kann auch zu Saft oder Eis verarbeitet werden.
Nährwerte je 100 g Fruchtfleisch:[1]
- Wasser 74,6 - 77,1 g
- Eiweiß 1,9 g
- Fett 0,1 g
- Kohlenhydrate 19,2 g
- Mineralien
- Vitamine
- Ascorbinsäure (C) 5,0 - 16,8 mg
- Niacin (B3) 1,02 mg
- Thiamin (B1) 0,10 - 0,117 mg
- Riboflavin (B2) 0,112 mg
Verwendung als Heilmittel, Giftigkeit
Die Samen der Cherimoya enthalten verschiedene Alkaloide, der Verzehr führt zu Übelkeit und diversen Vergiftungserscheinungen. Die Samen werden als Insektizid und bei parasitischen Hautkrankheiten genutzt sowie als starkes Brech- und Abführmittel.[1]
Botanische Geschichte
Die Cherimoya wurde erstmals von Philip Miller 1768 in seinem Gardeners Dictionary wissenschaftlich beschrieben.[2] Der Name cherimola leitet sich von den spanischen Bezeichnungen „chirimoya“ oder „chirimoyo“ ab, die wiederum auf einen nicht näher bekannten indianischen Namen zurückzuführen sind. Eventuell kommt eine Herleitung vom peruanischen Quechua ćiri, „kalt“, und muyu, „Kreis, Rad“ in Frage, mit der Bedeutung „frische, runde Frucht“.[3]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Julia F. Morton: Cherimoya. In: Julia F. Morton: Fruits of warm climates. 1987. Miami, FL. S. 65-69.online
- ↑ Germplasm Resources Information Network
- ↑ Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 149.