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Allgemeines | ||||||||||||||||||
Name | Chloramin T | |||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C7H7ClNNaO2S | |||||||||||||||||
CAS-Nummer | 127-65-1 (Anhydrat) 7080-50-4 (Trihydrat) | |||||||||||||||||
PubChem | 10198484 | |||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißer Feststoff mit chlorähnlichem Geruch[1] | |||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||
Molare Masse | 227,65 g·mol−1 | |||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||
Schmelzpunkt |
167–170 °C (Zersetzung)[1] | |||||||||||||||||
Löslichkeit |
mäßig in Wasser (150 g·l−1 bei 20 °C)[1] | |||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Chloramin T bildet ein weißes kristallines Pulver mit schwachem chlorähnlichem Geruch, löst sich mäßig in Wasser (150 g/l bei 20 °C), und ist unlöslich in unpolaren organischen Lösungsmitteln. Es lässt sich unzersetzt aus heißem Wasser umkristallisieren, gibt beim Erhitzen bei ca. 60 °C sein Kristallwasser ab und kann ab 130 °C explosionsartig zerfallen. Bei einer Temperatur von ca. 167 °C zersetzt es sich explosionsartig.[1] An Luft zersetzt es sich allmählich.[3]
Herstellung
Chloramin T kann durch die Umsetzung von p-Toluolsulfonamid mit Natriumhypochlorit hergestellt werden. Natriumhypochlorit kann hierbei auch in situ aus Natronlauge und Chlor hergestellt werden.[4]
Weitere Eigenschaften
Chloramin T wirkt in wässriger Lösung wie Hypochlorit[4], besitzt demgegenüber jedoch den Vorteil der längeren Haltbarkeit. Außerdem ist es weniger aggressiv, z. B. gegen die Haut oder andere organische Materialien.
Da Chloramin T sich langsam an der Luft zersetzt und lichtempfindlich ist, muss es unbedingt dunkel gelagert und in einem gut verschlossenem Gefäß aufbewahrt werden. Die Haltbarkeit von Chloramin-T-Lösungen in 0,1- bzw. 2-%iger Konzentration wird mit 2 Jahren angegeben.[5]
Verwendung
Medizin und Technik
Chloramin T besitzt eine hohe bakterizide Wirkung und ist ein kräftiges Oxidationsmittel. Es wird deshalb als Desinfektionsmittel, Antiseptikum und Desodorans in Medizin und Technik verwendet.[3]
Nachweisreagenz
Chloramin T kann zum Nachweis von Bromid und Iodid in Lösung verwendet werden.
In wässriger Lösung entsteht Hypochlorit durch Hydrolyse, welches mit Salzsäure zu Chlor und Chlorid synproportioniert.
- $ \mathrm{OCl^- + 2 \ HCl \longrightarrow Cl_2 + H_2O + Cl^-} $
Entsprechend der elektrochemischen Spannungsreihe oxidiert das entstandene Chlor zunächst Iodide zu elementaren Iod und danach Bromide zu Brom. In organischen Lösemitteln wie n-Hexan, Dichlormethan oder Ether sind daraufhin die charakteristischen Färbungen zu erkennen.[6]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Eintrag zu Chloramin T in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 4.1.2008 (JavaScript erforderlich).
- ↑ 2,0 2,1
- ↑ 3,0 3,1 Chemicalland.com.
- ↑ 4,0 4,1 M. Shetty, T. B. Gowda, A Study of Substituent Effect on the Oxidative Strengths of N-Chloroarenesulphonamides: Kinetics of Oxidation of Leucine and Isoleucine in Aqueous Acid Medium, in: Z. Naturforsch. B 2004, 59, 63–72.
- ↑ ADKA Service-Abteilung(Hrsg.): Herstellungsvorschriften aus Krankenhausapotheken. Formularium hospitale, Loseblattsammlung (Stand: 6. Ergänzungslieferung 2005). Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart.
- ↑ Dirk Häffner: Arbeitsbuch qualitative anorganische Analyse. 2. überarbeitete Auflage, Govi-Verlag, ISBN 3-7741-0997-4 S.124.