Chlordecon


Strukturformel
Struktur von Chlordecon
Allgemeines
Name Chlordecon
Andere Namen
  • 1,2,3,5,6,7,8,9,10,10-Decachlor- (5,2,1,0 2/6,o 3/9,0 5/8)-decan-4-on
  • Kepone
  • Decachloroctahydro-1,3,4 -methanocyclobuta(c,d)pentalen-2-on
  • Decachlorpentacyclo- (5.2.1.0e(2,6).0e(3,9).0e(5,8))decan-4-on
  • Decachloroctahydro-1,3,4- methenocyclobuta(C,D)pentalen-2-on
Summenformel C10Cl10O
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 143-50-0
PubChem 299
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Eigenschaften
Molare Masse 490,64 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

350 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

unlöslich in Wasser (2–4 mg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 351​‐​311​‐​301​‐​410
P: 273​‐​280​‐​301+310​‐​312​‐​501 [3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chlordecon ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Organochlorverbindungen und Ketone. Technisch reines Chlordecon enthält etwa 5 % Wasser und bis zu 0,1 % Hexachlorcyclopentadien.

Eigenschaften

Chlordecon ist in der Umwelt sehr stabil mit einer Halbwertszeit von mehreren Jahren.

Verwendung

Chlordecon wurde als Insektizid und als Zwischenprodukt zur Herstellung des Insektizids Kelevan verwendet. Es wurde 1958 unter dem Namen Kepone als Ketonanalogon von Mirex eingeführt und zwischen 1966 und 1975 in den USA als Insektizid gegen Ameisen und Kakerlaken eingesetzt.[5] 1975 wurde der Einsatz in den USA verboten und 2009 wurde es in die Stockholmer Konvention der weltweit verbotenen Stoffe aufgenommen. Im Jahr 1979 kam es laut einem Bericht des französischen Arztes Dominique Belpomme auf den Bananenplantagen in Martinique und Guadeloupe durch den Einsatz zu einer überdurchschnittlichen Zahl von Prostatakrebs-Fällen und Missbildungen bei neugeborenen Kindern.[6][7]

Analytischer Nachweis

Der chemisch-analytische Nachweis in Umweltproben, Lebens- und Futtermitteln kann chromatographisch erfolgen.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Eintrag zu CAS-Nr. 143-50-0 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens ESIS wurde kein Text angegeben.
  3. Datenblatt Chlordecone bei Sigma-Aldrich (PDF). Angabe des Markenparameters in Vorlage:Sigma-Aldrich fehlerhaft bzw. nicht definiertVorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  4. Chlordecone.
  5. REPORT ON CARCINOGENS.
  6. Welt: Bevölkerung der Antillen von Pestiziden vergiftet.
  7. Pestizide aus den karibischen Bananenplantagen vergiften Mensch und Natur.
  8. Eric J. Reiner, Adrienne R. Boden, Tony Chen, Karen A. MacPherson und Alina M. Muscalu: Advances in the Analysis of Persistent Halogenated Organic Compounds, LC·GC Europe 23 (2010) 60−70.