Crotalaria



Crotalaria

Blütenstand von Crotalaria naragutensis

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Crotalarieae
Gattung: Crotalaria
Wissenschaftlicher Name
Crotalaria
L.
Illustration mehrerer Arten, beispielsweise Crotalaria pilosa; Syn. Crotalaria pterocaula.
Illustration von Crotalaria incana.
Als Herbarbeleg vorbereitetes Exemplar von Crotalaria incana.

Crotalaria ist mit etwa 690 Arten eine der größten Pflanzengattungen der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) [1]. Der Gattungsname leitet sich von κροταλον, dem griechischen Wort für Kastagnette, her und leitet sich damit gleich her wie der zoologische Gattungsname für die Klapperschlangen Crotalus.

Beschreibung

Die Crotalaria-Arten wachsen als ein-, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen oder Sträucher und erreichen je nach Art Wuchshöhen von 0,3 bis 3 Meter. Es gibt einige Xerophyten. Oft sind alle Pflanzenteile behaart.

Die wechselständig und spiralig oder zweizeilig am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind winzig bis sehr groß, gestielt bis ungestielt und einfach oder zusammengesetzt. Wenn die Blattspreite zusammengesetzt ist dann ist sie einfach unpaarig gefiedert mit einem, oft drei bis selten sieben Fiederblättchen. Die zwei Nebenblätter können mit dem Blattstiel verwachsen sein, manchmal sind sie nur klein, selten fehlen sie.

Die Schmetterlingsblüten stehen selten einzeln, meist in traubigen, ährigen, kopfigen oder selten bündeligen Blütenständen zusammen. Die Blütenstände stehen end- oder achselständig oder den Blättern gegenüber. Es können kleine bis laubblattähnliche Hochblätter vorhanden sein. Es kann ein Außenkelch vorhanden sein, er besteht dann meist aus verwachsenen Hochblätter.

Die zwittrigen, stark zygomorphen, fünfzähligen Blüten sind winzig bis groß mit doppelten Perianth. Der Blütenboden ist meist mehr oder weniger becherförmig und bildet bei manchen Arten ein Gynophor. Die fünf Kelchblätter sind röhrig verwachsen, wobei die Kelchröhre höchstens gleich lang ist wie die meist gleichen bis manchmal deutlich verschiedenen Kelchlappen. Die Farben der fünf Kronblätter sind meist gelb bis orangefarben oder braun, gelegentlich aber auch rosafarben (Crotalaria cornetii) oder blau (Crotalaria variegata); oft sind deutliche, meist dunklere Muster auf den Kronblättern vorhanden. Zwei Kronblätter sind zum Schiffchen verwachsen. Die Flügel sind nicht mit dem Schiffchen verwachsen. Die Fahne ist nur kurz genagelt. Es ist kein Sporn vorhanden. Es sind zehn fertile Staubblätter vorhanden, sie sind fast gleich oder deutlich ungleich. Die Staubfäden sind röhrig untereinander, aber nicht mit den Kronblättern verwachsen. Die meist freien Staubbeutel sind abwechselnd lang und basifixed oder kurz und dorsifixed. Es ist nur ein Fruchtblatt mit zwei bis hundert Samenanlagen vorhanden. Die Bestäubung erfolgt meist durch Insekten (Entomophilie).

Die langen bis oft relativ kurzen und dicken, fast kugeligen, geraden oder gekrümmten Hülsenfrüchte sind glatt bis behaart. Die Hülsenfrüchte enthalten zwei bis hundert Samen. Die kleinen bis sehr großen Samen sind mehr oder weniger nierenförmig und können manchmal einen Arillus besitzen. Wenn sich die reifen Samen in der Frucht lösen und beim Schütteln gegen die feste Fruchtwand schlagen, entsteht ein Geräusch wie bei einer Rassel bzw. Kastagnette, deshalb erhielt die Gattung den wissenschaftlichen Namen sowie den englischen Namen „rattlepod“.

Symbiose

Wie auch viele andere Leguminosen, bilden Arten der Gattung Crotalaria Wurzelknöllchen, in denen symbiontische Bakterien Stickstoff fixieren. Diese Bakterien gehören entweder zu der Gattung Bradyrhizobium, oder aber zur Gattung Methylobacterium, die als stickstofffixierender Symbiont nur auf Crotalaria-Arten bekannt ist.[2]

Verbreitung

Crotalaria-Arten gedeihen hauptsächlich in tropischen bis subtropischen Gebieten. Der Verbreitungsschwerpunkt der pantropisch verbreiteten Gattung Crotalaria liegt mit 510 Arten im tropischen Afrika [1], ein Nebenschwerpunkt ist die Neotropis mit etwas unter 100[3] Arten. In Simbabwe gibt es etwa 75 Arten, in Madagaskar kommen 48 Arten vor (davon sind 33 Endemiten, 10 kommen natürlich vor sind aber keine Endemiten, 5 sind invasive Pflanzen), 33 Arten gibt es in Westaustralien, in Nepal gibt es 31 Arten, in China und in Pakistan kommen jeweils elf Arten vor. Einige Arten sind in vielen Gebieten der Welt Invasive Pflanzen.

Systematik

Synonyme für Crotalaria L. sind: Goniogyna DC., Heylandia DC., Pentadynamis R.Br., Priotropis Wight & Arn., Quirosia Blanco [4].

Crotalaria gehört zur Tribus Crotalarieae in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Nahe verwandt sind die Gattungen Lotononis und Bolusia. Die Gattung Crotalaria umfasst etwa 550 bis 690 Arten. [1]

Ausgewählte Crotalaria-Arten [4], [5]:

  • Crotalaria abbreviata Baker f.
  • Crotalaria acicularis Buch.-Ham. ex Benth.
  • Crotalaria aculeata De Wild.
  • Crotalaria agatiflora Schweinf.
  • Crotalaria alata Buch.-Ham.
  • Crotalaria albicaulis Franch.
  • Crotalaria albida B.Heyne ex Roth
  • Crotalaria alexandri Baker f.
  • Crotalaria andringitrensis R.Vig.
  • Crotalaria androyensis R.Vig.
  • Crotalaria angulata Mill.
  • Crotalaria anisophylla (Hiern) Baker
  • Crotalaria ankaizinensis R.Vig.
  • Crotalaria ankaratrana R.Vig.
  • Crotalaria anomala R.Vig.
  • Crotalaria anthyllopsis Welw. ex Baker
  • Crotalaria argyraea Welw. ex Baker
  • Crotalaria argyrolobioides Baker
  • Crotalaria aridicola Domin
  • Crotalaria arenaria Benth.
  • Crotalaria assamica Benth.
  • Crotalaria atrorubens Hochst. ex Benth.
  • Crotalaria avonensis Delaney & Wunderlin
  • Crotalaria axillaris Aiton
  • Crotalaria balansae Micheli
  • Crotalaria barkae Schweinf.
  • Crotalaria barnabassii Dinter ex Baker f.
  • Crotalaria beddomeana Thoth. & A.A.Ansari
  • Crotalaria bequaertii Baker f.
  • Crotalaria bernieri Baill.
  • Crotalaria berteroana DC.
  • Crotalaria bosseri M.Pelt.
  • Crotalaria brachycarpa (Benth.) Burtt Davy ex I.Verd.
  • Crotalaria brevidens Benth.
  • Crotalaria breviflora DC.
  • Crotalaria brevis Domin
  • Crotalaria burhia Buch.-Ham. ex Benth.
  • Crotalaria burkeana Benth.
  • Crotalaria cajanifolia Kunth
  • Crotalaria calva R.Vig.
  • Crotalaria calycina Schrank
  • Crotalaria candicans Wight & Arn.
  • Crotalaria capensis Jacq.
  • Crotalaria capuronii M.Pelt.
  • Crotalaria caudata Welw. ex Baker
  • Crotalaria cephalotes Steud. ex A.Rich.
  • Crotalaria chinensis L.
  • Crotalaria chirindae Baker f.
  • Crotalaria chrysochlora Baker f. ex Harms
  • Crotalaria cleomifolia Welw. ex Baker
  • Crotalaria collina Polhill
  • Crotalaria comosa Baker
  • Crotalaria cornetii Taubert & Dewevre
  • Crotalaria cornu-ammonis R.Vig.
  • Crotalaria coursii M.Pelt.
  • Crotalaria craspedocarpa R.Vig.
  • Crotalaria crispata F.Muell. ex Benth.
  • Crotalaria cunninghamii R.Br.
  • Crotalaria cyanoxantha R.Vig.
  • Crotalaria cylindrocarpa DC.
  • Crotalaria cylindrostachys Welw. ex Baker
  • Crotalaria cytisoides Roxb. ex DC.
  • Crotalaria damarensis Engl.
  • Crotalaria decaryana R.Vig.
  • Crotalaria deserticola Taub. ex Baker f.
  • Crotalaria digitata Hook.
  • Crotalaria dissitiflora Benth.
  • Crotalaria distans Benth.
  • Crotalaria distantiflora Baker f.
  • Crotalaria doidgeae I.Verd.
  • Crotalaria diosmifolia Benth.
  • Crotalaria doniana Baker
  • Crotalaria dura J.M.Wood & M.S.Evans
  • Crotalaria edmundi-bakeri R.Vig.
  • Crotalaria ekmanii Windler & S.G.Skinner
  • Crotalaria emirnensis Benth.
  • Crotalaria erecta Pilg.
  • Crotalaria eremaea F.Muell.
  • Crotalaria eremicola Baker f.
  • Crotalaria excisa (Thunb.) Baker f.
  • Crotalaria ferruginea Graham ex Benth.
  • Crotalaria fiherenensis R.Vig.
  • Crotalaria filicaulis Welw. ex Baker
  • Crotalaria filifolia Rose
  • Crotalaria filipes Benth.
  • Crotalaria flavicarinata Baker f.
  • Crotalaria gazensis Baker f.
  • Crotalaria glauca Willd.
  • Crotalaria glaucoides Baker f.
  • Crotalaria globifera E.Mey.
  • Crotalaria goreensis Guill. & Perr.
  • Crotalaria grahamiana Wight & Arn.
  • Crotalaria grevei Drake
  • Crotalaria hainanensis C.C.Huang
  • Crotalaria hebecarpa (DC.) Rudd
  • Crotalaria heidmannii Schinz
  • Crotalaria hirsuta Willd.
  • Crotalaria hirta Willd.
  • Crotalaria holosericea Nees & Mart.
  • Crotalaria humbertiana M.Pelt.
  • Crotalaria humbertii R.Vig.
  • Crotalaria humifusa Graham ex Benth.
  • Crotalaria humilis Eckl. & Zeyh.
  • Crotalaria hyssopifolia Klotzsch
  • Crotalaria ibityensis R.Vig. & Humbert
  • Crotalaria impressa Nees ex Walp.
  • Crotalaria incana L.
  • Crotalaria insignis Polhill
  • Crotalaria isaloensis R.Vig.
  • Crotalaria juncea L.
  • Crotalaria kapirensis De Wild.
  • Crotalaria kipandensis Baker f.
  • Crotalaria laburnifolia L.
  • Crotalaria laburnoides Klotzsch
  • Crotalaria lachnocarpoides Engl.
  • Crotalaria lachnophora Hochst. ex A.Rich.
  • Crotalaria lachnosema Stapf
  • Crotalaria laevigata Lam.
  • Crotalaria lanceolata E.Meyer
  • Crotalaria lasiocarpa Polhill
  • Crotalaria lathyroides Guill. & Perr.
  • Crotalaria leandriana M.Pelt.
  • Crotalaria lebrunii Baker f.
  • Crotalaria leptostachya Benth.
  • Crotalaria leubnitziana Schinz
  • Crotalaria linifolia L. f.
  • Crotalaria longirostrata Hook. & Arn.
  • Crotalaria longithyrsa Baker f.
  • Crotalaria lotoides Benth.
  • Crotalaria lukwangulensis Harms
  • Crotalaria macrocarpa E.Mey.
  • Crotalaria madurensis Wight
  • Crotalaria mahafalensis R.Vig.
  • Crotalaria mandrarensis R.Vig.
  • Crotalaria manongarivensis R.Vig.
  • Crotalaria mauensis Baker f.
  • Crotalaria maypurensis Kunth
  • Crotalaria medicaginea Lam.
  • Crotalaria mesopontica Taub.
  • Crotalaria meyeriana Steud.
  • Crotalaria micans Link
  • Crotalaria microcarpa Benth.
  • Crotalaria mitchellii Benth.
  • Crotalaria mohlenbrockii Windler & S.G.Skinner
  • Crotalaria monteiroi Taub. ex Baker f.
  • Crotalaria mysorensis Roth
  • Crotalaria nana Burm. f.
  • Crotalaria naragutensis Hutch.
  • Crotalaria natalitia Meisn.
  • Crotalaria nitens Kunth
  • Crotalaria notonii Wight & Arn.
  • Crotalaria novae-hollandiae DC.
  • Crotalaria obscura DC.
  • Crotalaria ochroleuca G.Don
  • Crotalaria ononoides Benth.
  • Crotalaria oocarpa Baker
  • Crotalaria orientalis Burtt Davy ex I.Verd.
  • Crotalaria orixensis Rottler ex Willd.
  • Crotalaria orthoclada Welw. ex Baker
  • Crotalaria pallida Aiton
  • Crotalaria pallidicaulis Harms
  • Crotalaria paulina Schrank
  • Crotalaria peltieri Polhill
  • Crotalaria perrieri R.Vig.
  • Crotalaria perrottetii DC.
  • Crotalaria pervillei Baill.
  • Crotalaria phylicoides Wild
  • Crotalaria pilosa Mill.
  • Crotalaria pisicarpa Welw. ex Baker
  • Crotalaria platysepala Harv.
  • Crotalaria podocarpa DC.
  • Crotalaria poissonii R.Vig.
  • Crotalaria polysperma Kotschy ex Schweinf.
  • Crotalaria prostrata Rottler ex Willd.
  • Crotalaria pumila Ortega
  • Crotalaria purshii DC.
  • Crotalaria pusilla B.Heyne ex DC.
  • Crotalaria quinquefolia L.
  • Crotalaria recta Steud. ex A.Rich.
  • Crotalaria reptans Taub.
  • Crotalaria retusa L.
  • Crotalaria rhodesiae Baker f.
  • Crotalaria rogersii Baker f.
  • Crotalaria rotundifolia J.F.Gmel.
  • Crotalaria sagittalis L.
  • Crotalaria saharae Coss.
  • Crotalaria saltiana Andrews
  • Crotalaria schinzii Baker f.
  • Crotalaria schlechteri Baker f.
  • Crotalaria semperflorens Vent.
  • Crotalaria senegalensis (Pers.) Bacle ex DC.
  • Crotalaria sessiliflora L.
  • Crotalaria shirensis (Baker f.) Milne-Redh.
  • Crotalaria sparsifolia Baker
  • Crotalaria spartea Baker
  • Crotalaria spartioides DC.
  • Crotalaria speciosa B.Heyne ex Roth
  • Crotalaria spectabilis Roth
  • Crotalaria sphaerocarpa Perr. ex DC.
  • Crotalaria spinosa Hochst. ex Benth.
  • Crotalaria steudneri Schweinf.
  • Crotalaria stipularia Desv.
  • Crotalaria stolzii (Baker f.) Polhill
  • Crotalaria subcapitata De Wild.
  • Crotalaria tanety Du Puy, Labat & H.E.Ireland
  • Crotalaria tenuirama Welw. ex Baker
  • Crotalaria tetragona Roxb. ex Andrews
  • Crotalaria toamasinae M.Pelt.
  • Crotalaria trichotoma Bojer
  • Crotalaria trifoliastrum Willd.
  • Crotalaria triquetra Dalzell
  • Crotalaria uncinella Lam.
  • Crotalaria valetonii Backer
  • Crotalaria valida Baker
  • Crotalaria vallicola Baker f.
  • Crotalaria variegata Welw. ex Baker
  • Crotalaria vasculosa Wall. ex Benth.
  • Crotalaria velutina Benth.
  • Crotalaria verrucosa L.
  • Crotalaria vestita Baker
  • Crotalaria virgulata Klotzsch
  • Crotalaria virgultalis Burch. ex DC.
  • Crotalaria vitellina Ker Gawl.
  • Crotalaria walkeri Arn.
  • Crotalaria xanthoclada Bojer ex Benth.
Blüte von Crotalaria retusa
Hülsenfrüchte und Samen von Crotalaria retusa.
Hülsenfrüchte von Crotalaria pallida.

Nutzung

Der Ostindische Hanf (Crotalaria juncea) wird in Asien als Futterpflanze genutzt, sowie in geringerem Maßstab als Faserpflanze und zur Gründüngung [6]. Crotalaria longirostrata ist ein Blattgemüse in Mittelamerika. Weitere Arten werden medizinisch, als Zierpflanzen oder Futterpflanzen genutzt. [1]

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 G. Lewis, B. Schrire, B. Mackinder & M. Lock: Legumes of the world, RBG Kew, 2005, ISBN 1-900347-80-6
  2. A. Sy, E. Giraud, R. Samba, P. de Lajudie, M. Gillis & B. Dreyfus. Nodulation of certain legumes of the genus Crotalaria by the new species Methylobacterium. Canadian journal of microbiology 47(6):503-8. 2001.
  3. Henry Y. Bernal M.: Crotalaria In: Polidoro Pinto, Pedro M. Ruiz (Hrsg.): Flora de Colombia, Bd. 4, 1986, S. 3
  4. 4,0 4,1 Eintrag bei GRIN.
  5. Eintrag in der Flora of Madagaskar. (engl.)
  6. C.G. Cook & G.A. White: Crotalaria juncea: A potential multi-purpose fiber crop., S. 389-394, In: J. Janick (Hrsg.), Progress in new crops, ASHS Press, Arlington, VA, 1996: [1]

Weblinks

Commons: Crotalaria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien