Cyklorama


Jerusalem-Cyklorama im kanadischen Sainte-Anne-de-Beaupré

Cyklorama respektive Cyclorama ist die hauptsächlich in den USA oder in Teilen Australiens gebräuchliche Bezeichnung für ein bewegtes Panorama nach dem Aufkommen der zweiten Panoramenwelle um 1870, kann aber offenbar auch einfach ein kreis- oder halbkreisförmig aufgebautes Monumentalbild bezeichnen.[1]

Das Cyclorama entwickelte sich parallel zum Diorama, das beim Publikum sehr beliebt war. Beim Cyclorama wurde oft eine Panoramaleinwand an den Besuchern vorbeigezogen und damit beispielsweise eine Eisenbahn- oder Schifffahrt simuliert. Der Leinwandstreifen lief von einer Walze auf eine zweite. Bekannt waren in den USA etwa die großen Flusscycloramen von Samuel Hudson. Die Leinwand seines Cycloramas vom Ohio und Mississippi war drei Meter hoch und 1257,9 Meter lang.

Eine Kopie dieses Cycloramas wurde 1850 in der Hamburger Tonhalle gezeigt. Ein früher deutscher Cyclorama-Unternehmer war H. G. Crombach. Dieser zeigte etwa auf dem Schützenfest in Emden 1855 eine Flussreise von New York bis Baltimore; 1863 präsentierte die Witwe Topfstädt eine 2300 Meilen lange Flussreise von Pittsburg bis New Orleans in einem Cyclorama, beide offenbar in deutlicher Anlehnung an Hudsons Cyclorama.[2]

Kahleis brachte 1853 in einem großen Cyclorama 3000 Jahre Weltgeschichte, d. h. eine zeitlich angeordnete Darstellung aller Hauptbauwerke von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, zur Ansicht.

Gegen Ende der 1870er Jahre wurden Cycloramen mehr und mehr in die Programme mechanischer Theater integriert und daher nicht mehr gesondert per Annonce angekündigt. Morieux' Mechanisches Theater[3] etwa, das 22 Jahre lang auf dem Boulevard du Temple in Paris gestanden hatte, präsentierte neben zahlreichen anderen Attraktionen 1865 ein von H. Howard gemaltes Cyclorama mit vielfältigen Szenerien, 1876 eines, das Motive aus Europa vorführte: Die Reise von London nach Paris wurde vom Karneval in Venedig gefolgt. 1896 zeigte das Theater Morieux ein Cyclorama zur Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals,[2] 1900 eines zur Weltausstellung in Paris.[4]

Einzelnachweise

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