Dementia Pugilistica
Dementia Pugilistica (med. lat.), auch chronisch traumatische Enzephalopathie, faustkämpferisches Parkinson-Syndrom, Boxer-Syndrom, Boxer-Enzephalopathie, Punch-Drunk Syndrom und chronic traumatic encephalopathy genannt, ist eine neurale Dysfunktion, die bei Menschen auftritt, die häufigen Schlägen oder Stößen auf den Kopf ausgesetzt sind.
Sehr häufig ist dieses Syndrom bei langjährig aktiven Boxern oder American-Football-Spielern zu finden, aber auch bei alkoholabhängigen Menschen, die oft Stürze erleiden und sie durch ihre verminderte Reaktionsfähigkeit nicht auffangen können.
Die Krankheit entwickelt sich über mehrere Jahre, mit einer durchschnittlichen Entwicklungszeit von etwa 16 Jahren nach Beginn der jeweiligen Boxkarriere.
Die der Parkinson-Krankheit ähnliche Krankheit hat eine Verminderung der Koordinationsfähigkeit und Demenz zur Folge. Sie kann auch zu Sprachproblemen, unstetem Gang und ungewöhnlichem Verhalten führen.
Bislang ist über die genauen Ursachen noch nicht viel bekannt. Vor allem, warum einige Boxer daran erkranken, andere wiederum nicht. Es wird vermutet, dass der Verlust von Neuronen, die deutliche Vernarbung von Gehirnmasse und Schädigung des Kleinhirns mit für das Syndrom verantwortlich sind.
Berühmte Opfer der Krankheit sind unter anderem die Boxer Jack Dempsey, Joe Louis, Beau Jack und nicht zuletzt Jerry Quarry. Hingegen leidet Muhammad Ali an Morbus Parkinson und nicht an der chronisch traumatischen Enzephalopathie. Bekannte NFL-Spieler, die aufgrund oder mit diesem Syndrom starben, sind zum Beispiel Tom McHale[1], Justin Strzelczyk[2] oder zuletzt Chris Henry, welcher der erste bekannte noch aktive Spieler mit dieser Erkrankung war[3].
Einzelnachweise
- ↑ Alan Schwarz: New Sign of Brain Damage in N.F.L. In: The New York Times. 27. Januar 2009, abgerufen am 29. Juni 2010 (englisch).
- ↑ Alan Schwarz: Lineman, Dead at 36, Exposes Brain Injuries. In: The New York Times. 15. Juni 2007, abgerufen am 29. Juni 2010 (englisch).
- ↑ Alan Schwarz: Former Bengal Henry Found to Have Had Brain Damage. In: The New York Times. 28. Juni 2010, abgerufen am 29. Juni 2010 (englisch).