Deutscher Diabetiker Bund


Offizielles Logo des DDB

Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) ist die mitgliederstärkste und älteste Selbsthilfeorganisation für Diabetiker in Deutschland. Die Organisation ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein (e.V.) mit Bundesgeschäftsstelle in Kassel und 13 Landesverbänden, sowie 3 Mitgliederorganisationen. Der Deutsche Diabetiker Bund agiert im Interesse des Patienten bundesweit, nimmt eine Wächter- und Notarfunktion wahr, die die Lebens- und Versorgungsqualität des Patienten in den Mittelpunkt stellt.

Bundesvorsitzender ist Dieter Möhler.

Geschichte

Der Deutsche Diabetiker-Bund (DDB) wurde im Januar 1931 in Berlin gegründet. Gründer und erster Bundesvorsitzender Erich Otto Erdmenger gab zugleich unter dem Titel "Wir Zuckerkranken" eine Zeitschrift heraus und kooperierte eng mit Gerhardt Katsch, dem ärztlichen Leiter des ersten deutschen Diabetikerheims Garz auf Rügen. 1934 auf das Führerprinzip umgestellt, wurde der Deutsche Diabetiker Bund 1942 durch Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti in den nationalsozialistischen Deutschen Gesundheitsbund eingegliedert.

Nach der Neugründung am 1. Januar 1951 wurde der DDB auf Betreiben des Journalisten Robert Beining zunächst ähnlich zentralistisch aufgebaut, erst seit dem 1970er Jahren sind die inzwischen 16 Landesverbände des DDB rechtlich selbstständig, seit 1998 mit einem bundeseinheitlichen Logo.

Zum 1. Juni 2012 sind die Landesverbände Bremen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen aus dem DDB ausgetreten und haben sich als Landesverbände dem Verein Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) angeschlossen.[1]

Forderungen

  • eine verbesserte Aus- und Weiterbildung der Ärzte und die offizielle Facharztbezeichnung "Diabetologe";
  • regelmäßige obligatorische Fortbildung mindestens alle 2 Jahre;
  • die lückenlose Dokumentation der Behandlungsziele und -ergebnisse im "Gesundheits-Pass Diabetes";
  • mehr Fördergelder zur Erforschung der Früherkennung des Diabetes mellitus;
  • mehr Forschungsgelder zur Verhinderung von diabetesbedingten Folgeerkrankungen;
  • eine aktivere Gesundheitspolitik zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung aller Diabetiker.

Strukturen

Anfang des Jahres 2002 gründete der Deutsche Diabetiker Bund die Deutsche Diabetiker Akademie (DDA) als interne Weiterbildungseinrichtung für seine ehrenamtlichen Mitglieder. Außer einer Konsolidierung des medizinischen Grundlagenwissens wird die Philosophie des DDB für die praktische Arbeit in einer Non-Profit-Organisation vermittelt. Angestrebt wird, ein Zertifikat als Moderator des Deutschen Diabetiker Bundes zu verankern.

Mit dem Zentrum für jugendliche Diabetiker in Lüdenscheid als Stammhaus und dem Kinder- und Jugendhaus "An der alten Glockengießerei" in Apolda unterhält der Deutsche Diabetiker Bund e.V. als Hauptgesellschafter des Hilfswerk für jugendliche Diabetiker gGmbH zwei besondere stationäre Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Diabetes-Erkrankung, die in ihrem familiären Umfeld nicht die nötige Fürsorge erhalten können.

Mitgliedschaften

Die Organisation war Gründungsmitglied des nationalen Dachverbands Deutsche Diabetes-Union (DDU) und über diese im weltweiten Zusammenschluss International Diabetes Federation (IDF) vertreten. Die DDU hat sich im Jahre 2008 jedoch aufgelöst, somit endete auch die Vertretung bei der IDF. Außerdem hat sie zu gleichen Teilen 1985 mit der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG), dem Verband der Diabetes-Ärzte, die Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS) gegründet.

2010 wurde in der Meininger Erklärung eine Zusammenarbeit zwischen diabetesDE und dem DDB vereinbart.

Des Weiteren ist die DDB Mitglied in den Dachverbänden Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG Selbsthilfe) für Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V. sowie Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband (DPWV).

Weblinks

Einzelnachweise

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