Dunkler Erdrauch
Dunkler Erdrauch | ||||||||||||
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Dunkler Erdrauch (Fumaria schleicheri) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Fumaria schleicheri | ||||||||||||
Soy.-Will. |
Der Dunkle Erdrauch (Fumaria schleicheri), auch Schleichers-Erdrauch genannt, ist ein in Mitteleuropa selten vorkommende Pflanzenart der Unterfamilie der Erdrauchgewächse (Fumarioideae) innerhalb der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Der wissenschaftliche Name ehrt den Schweizer Pflanzensammler Johann Christoph Schleicher (1768-1834).
Erscheinungsbild
Der Dunkle Erdrauch ist eng mit dem in Mitteleuropa meist häufig vorkommenden Gewöhnlichen Erdrauch (Fumaria officinalis) verwandt. Die einjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 15 bis 30 cm. Die Laubblätter sind von hellgrüner Farbe, schwach bereift, doppelt gefiedert und besitzen linealische oder eiförmig-längliche Blattzipfel, die drei bis fünf mal so lang wie breit sind.
Der Blütenstand ist acht- bis 20-blütig. Die etwa 1 mm langen Tragblätter sind ungefähr 1/3 so lang wie die 3 bis 4 mm langen, aufrecht abstehenden Fruchtstiele. Die Blüten haben eine Länge von etwa 5 bis 6 mm, sind dunkelrosa gefärbt und mit einer deutlich dunkelpurpurnen Spitze versehen. Die Kelchblätter sind rundlich-eiförmig und bis zu 1 mm lang. Der Dunkle Erdrauch blüht vorwiegend in den Monaten Juni bis September.
Die kugelige Frucht hat einen Durchmesser von 1,5 bis 2 mm und ist etwa halb so lang wie der Fruchtstiel. Sie ist mit einem kurzen, bleibenden Spitzchen versehen.
Verbreitung und Standortansprüche
Fumaria schleicheri ist eine osteuropäisch-westasiatische Pflanze. Ihre Verbreitung reicht von Zentralasien im Osten bis nach Mittel- und Südeuropa.
In Deutschland ist der Dunkle Erdrauch selten und vor allem im mittleren Gebiet zu finden. Er gilt nach BArtSchV als gefährdet.
In Österreich und der Schweiz ist die Art selten und gefährdet.
Der Dunkle Erdrauch wächst in Ackerunkrautgesellschaften, an Weinbergmauern, an Wegen und auf Ödflächen. Er bevorzugt warme, trockene und meist kalkreiche Lehm- und Steinböden.
Literatur
- Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- Garcke: Illustrierte Flora, Verlag Paul Parey, 1972, ISBN 3-489-68034-0
- Sebald, Seybold,Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3314-8
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3