Endometrium
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Endometrium (dt. Gebärmutterschleimhaut) (von griech. ἔνδον endos „innen“, altgr. μέτρα metra „Gebärmutter“) ist eine dünne, rosafarbene Schleimhaut, die die Innenwand der Gebärmutter bildet. Das Endometrium ist der Ort der Einnistung der befruchteten Eizelle (Nidation). Die Gebärmutterschleimhaut besteht aus einem Epithel, aus Drüsen (Glandulae uterinae) und einem mit zahlreichen Blutgefäßen bestückten, stützenden Gewebe (Stroma) zwischen den Drüsen.
Hormonale Steuerung
Das Endometrium unterliegt ab der Geschlechtsreife zyklischen Veränderungen. Sie werden durch die hormonale Regulierung des Eisprungs (Ovulation) gesteuert. Diese findet auf drei Ebenen statt: Hypothalamus-Hypophyse-Eierstock. Dies ist recht komplex und erfolgt über längere und kürzere Rückkoppelungsmechanismen. Man unterscheidet zwei Haupthormone, die auf das Endometrium einwirken: Östrogen und Progesteron (der wichtigste Vertreter der Gestagene, welche auch Gelbkörperhormone genannt werden). Durch eine erhöhte Östrogen-Produktion nach der Menstruation baut sich das Endometrium auf und wird nach dem Eisprung, der durch das luteinisierende Hormon (LH) ausgelöst wird, unter dem zusätzlichen Einfluss des Progesterons so umgewandelt, dass sich eine befruchtete Eizelle einnisten kann. Die Zeit vor dem Eisprung nennt man Proliferationsphase, die 14 darauf folgenden Tage bezeichnet man als Sekretionsphase.
Endometrium der Frau
Bei Frauen im fruchtbaren Alter erfährt das Endometrium morphologische und funktionelle Veränderungen, die durch die Ausschüttung von Sexualhormonen gesteuert werden. So wird die Schleimhaut auf die Implantation vorbereitet. Vor der Pubertät oder nach der Menopause fehlt die zyklische hormonelle Beeinflussung, und das Gewebe erfährt keine Veränderungen. Mit der Menarche bereitet sich die Gebärmutter bei jedem Zyklus auf die Aufnahme einer befruchteten Eizelle vor. Dies geschieht durch das Wachstum und die Spezialisierung (Differenzierung) des Endometriums während eines Menstruationszyklus. Bei Primaten setzt sich das Endometrium aus einer oberen (Funktionalis) und einer unteren Zellschicht (Basalis) zusammen.
Das Epithel der sogenannten Funktionalis nimmt vor der Menstruation an Höhe zu, die Drüsen produzieren verstärkt Sekret, die Durchblutung steigt und es treten sogenannte Pseudo- oder Prädeziduazellen auf. Bleibt eine Implantation aus, wird die Funktionalis des Endometriums bei Primaten abgesondert und ausgeschieden: Es kommt zur Regelblutung (Menstruation). Maßgeblich für den Untergang der Zellschicht ist der Entzug von Progesteron, das im Falle einer Implantation (auch Nidation oder Einnistung genannt) anhaltend vom Gelbkörper gebildet wird, der seinerseits durch das Signalhormon HCG (humanes Choriongonadotropin) aus dem Embryo stimuliert wird. Daher wird die Funktionalis in Vorbereitung auf die Menstruation auch Dezidua (lat. decidere „abfallen“), genauer Dezidua menstrualis genannt. Kommt es dagegen zu einer Einnistung der Eizelle und damit zu einer Schwangerschaft, entsteht eine Dezidua graviditatis, die den Embryo umgibt und die sogenannte Eihöhle bildet.
Endometrium bei Nicht-Primaten
Bei den übrigen Säugetieren wird das Endometrium nicht zyklisch abgestoßen, eine Menstruation findet nicht statt. Es kommt aber ebenfalls zu morphologischen und funktionellen Veränderungen (Proliferationsphase und Sekretionsphase) während des Sexualzyklus.
Bei Wiederkäuern hat das Endometrium erhabene drüsenfreie Bezirke, die Karunkeln (Carunculae). Nur im Bereich dieser Karunkeln heftet sich die Plazenta an. Der entsprechende Gegenpart der Karunkel des fetalen Anteils der Plazenta heißt Kotyledon. Caruncula und Kotyledon werden als Plazentom zusammengefasst.
Siehe auch
- Endometriumkarzinom (Korpuskarzinom)
- Endometriose
- Endometrose