Enfluran


Strukturformel
Strukturformel von Enfluran
Allgemeines
Freiname Enfluran
Andere Namen

(RS)-2-Chlor-1-difluormethoxy-1,1,2-trifluorethan

Summenformel C3H2ClF5O
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13838-16-9
PubChem 3226
DrugBank APRD00234
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Arzneistoffangaben
ATC-Code

N01AB04

Wirkstoffklasse

Inhalationsanästhetikum

Eigenschaften
Molare Masse 184,49 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,5167 g·cm−3 (25 °C) [1]

Siedepunkt

56,5 °C [1]

Dampfdruck

233 hPa (20 °C) [1]

Löslichkeit

wenig löslich in Wasser [1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
MAK

150 mg·m−3 [1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Enfluran ist ein dem Halothan ähnliches volatiles Anästhetikum aus der Gruppe der Flurane. Es hat eine gute hypnotische und muskelrelaxierende, jedoch nur schwach analgetische Wirkung. Es wird weltweit nicht mehr verwendet.

Chemie und Pharmakologie

Der Blut-Gas-Verteilungskoeffizient von Enfluran ist 1,9, das heißt bei einer Konzentration von 1 Volumenprozent (Vol %) in den Lungenbläschen beträgt die Konzentration im Blut 1,9 Vol %. Daraus resultiert eine mittelschnelle Einschlaf- und Aufwachphase. Die minimale alveoläre Konzentration ist 1,68 %, Enfluran ist damit etwa so potent wie Isofluran. Enfluran ist nur wenig schleimhautreizend.

Die Metabolisierungsrate von Enfluran beträgt 2–3 %, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Leberschädigung gering ist. Die Bedeutung der dabei entstehenden Fluoridverbindungen ist noch nicht geklärt. Enfluran erhöht die Krampfbereitschaft, Muskelzuckungen bis Myoklonien sowie epileptiforme Anfälle, insbesondere im Zusammenhang mit einer Hyperventilation, sind beschrieben. Die blutdrucksenkende Wirkung von Enfluran ist im Vergleich zu den anderen Inhalationsanästhetika stärker ausgeprägt. Wie die anderen Inhalationsanästhetika erhöht Enfluran den Hirndruck und ist Trigger einer malignen Hyperthermie sowie der Porphyrie.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Eintrag zu Enfluran in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)