Ensete



Ensete

Ensete superbum

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Ingwerartige (Zingiberales)
Familie: Bananengewächse (Musaceae)
Gattung: Ensete
Wissenschaftlicher Name
Ensete
Bruce

Die Gattung Ensete aus der Familie der Bananengewächse (Musaceae) ist mit etwa zehn Arten in Afrika und Asien verbreitet. Wegen ihrer Bedeutung für die Fasergewinnung wird die Art Ensete ventricosum, die Zierbanane, auch Abessinische Faserbanane genannt. Die Ensete-Pflanzen tragen keine essbaren Früchte.

Beschreibung

Die Ensete-Arten sind krautige, hapaxanthe Pflanzen. Sie bilden einen Scheinstamm aus den eng zusammenliegenden Blattbasen, der Scheinstamm ist an seiner Basis oft deutlich verdickt. Das Blatt setzt sich über einen Blattstiel fort zur länglichen Blattspreite.

Der Blütenstand besteht aus vielen, grünen, meist lange haftenden Brakteen. Sie stehen zuerst dicht rosettenförmig beieinander, im Laufe der Blütezeit streckt sich der Blütenstand und hängt über. An der Basis des Blütenstands befinden sich weibliche oder zwittrige Blüten, weiter vorne rein männliche. Die einzelne Blüte besteht aus zwei Tepalen: eines ist aus fünf Blütenblättern zusammengewachsen, sehr schmal und an der Spitze oft dreizähnig, das andere Blütenblatt ist meist breiter. Die Frucht ist eine ledrige, recht trockene Beere.

Verbreitung

Die meisten Ensete-Arten kommen in Afrika vor, einige auch in Asien. Das Hauptverbreitungsgebiet von Ensete ventricosum ist das Hochland des südlichen Äthiopien.

Nutzung

Vor allem Ensete ventricosum wird in Äthiopien vielfältig genutzt. Typisch ist die Ensetekultivierung vor allem für die folgenden ethnischen Gruppen: Gurage, Hadiyya, Silt'e, Sidaama, Wolaytta, Kambaata, Aari und Käfa. Genutzt wird nahezu jeder Bestandteil der Pflanze. Zur Ernährung dient die aus dem Scheinstamm und dessen verdickter Basis gewonnene Stärke. Pseudo-Stamm und Blattrippen liefern Fasern zur Herstellung von Seilen, Matten, Säcken.

Systematik

Weltweit gibt es etwa zehn Arten, die nach ihrer Herkunft eingeteilt werden können:

Afrika
Ensete gilletii (De Wild.) Cheesman (wird auch als Synonym von E. livingstonianum (J. Kirk) Cheesman gesehen)
Ensete homblei (Bequaert ex De Wild.) Cheesman
Ensete perrieri (Claverier) Cheesman – in Madagaskar endemisch, aber starke Ähnlichkeit zu E. glaucum (Roxb.) Cheesman
Zierbanane oder Abessinische Banane (Ensete ventricosum (Welw.) Cheesman)
Asien
Schneebanane oder Elefantenbanane (Ensete glaucum (Roxb.) Cheesman) – in Süd- und Südostasien von China bis Papua New Guinea
Felsenbanane (Ensete superbum (Roxb.) Cheesman) – Indien
Ensete wilsonii (Tutcher) Cheesman – Yunnan, China, ähnelt E. glaucum (Roxb.) Cheesman

Literatur

  • Alke Dohrmann und Manfred Metz: Ensät. In: Encyclopaedia Aethiopica. Vol. 2: D-Ha. 2004, S. 316–318.
  • Alke Dohrmann: Die Ensete-Gärten der Hadiyya in Süd-Äthiopien. Kulturelle Bedeutung einer Nahrungspflanze. Lit-Verlag, Münster 2004
  • Delin Wu, W. John Kress: Ensete. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Band 24. Missouri Botanical Garden Press, St. Louis 1994+, S. 314 (eFloras.org).

Weblinks

Commons: Ensete – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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