Erdbeer-Fingerkraut
Erdbeer-Fingerkraut | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis) (Herbarbeleg) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Potentilla sterilis | ||||||||||||
(L.) Garcke |
Das Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis) ist ein Rosengewächs (Rosaceae). Es blüht sehr früh von März bis Mai.
Erscheinungsbild
Das Rhizom dieser ausdauernden Pflanze ist von den braunen Resten der alten Blattstiele bedeckt. Es treibt Ausläufer. Die grundständigen Blätter sind etwa 5-10 cm lang gestielt und besitzen eine 3-teilige, grau-grüne Spreite. Das mittlere Blättchen ist fast sitzend oder kurz gestielt, breit verkehrt-eiförmig, 1-4 cm lang und beiderseits mit 4-8 Zähnen versehen. Der Mittelzahn ist viel kleiner und die seitlichen Blättchen sind stark asymmetrisch geformt. Der Blütenstängel ist niederliegend bis aufsteigend, 5-15 cm lang, abstehend behaart wie die Blattstiele und besitzt nur 1-2 Stängelblätter und 1-3 langgestielte Blüten. Die Kronblätter sind weiß, verkehrt-herzförmig, 5-6 mm lang und berühren sich nicht. Sie sind kaum länger als die spitzen Kelchblätter, die sich nach der Blüte über dem Fruchtköpfchen zusammen neigen.
Verbreitung und Standortansprüche
Potentilla sterilis wächst auf mäßig trockenen bis frischen, oft etwas entkalkten, sandigen bis lehmigen Böden. Die Pflanze findet sich vor allem in Eichenmischwäldern, Kiefern- und Fichten-Forsten, Gebüschen, in Schlagfluren und Saumgesellschaften an Waldrändern und in mageren Wiesen.
Die Art kommt im gemäßigten West- und Mitteleuropa weit verbreitet vor. Von Nordspanien im Westen bis Ostdeutschland, mit sehr zerstreuten Einzelvorkommen in Polen und Weißrussland. Im Norden in Skandinavien mit Ausnahme des südlichsten Schwedens fehlend. Im Süden in den Pyrenäen, südlich der Alpen durch Norditalien, Nord-Jugoslawien nach Ungarn, mit einzelnen Vorkommen bis Mazedonien. Die Art gehört zum subatlantischen Florenelement.
Das Erdbeer-Fingerkraut ist in der Mitte und im Südwesten Deutschlands verbreitet und meist häufig. Im Norden, Osten und Süden ist es nur zerstreut bis selten vorkommend. Zum großen Teil fehlt es dort auch völlig.
Sonstiges
Das Erdbeer-Fingerkraut wird von Insekten bestäubt. Die oft schon im Mai reifen Früchtchen werden von Ameisen verbreitet (Myrmechorie). Von der ähnlichen Wald-Erdbeere (Fragaria vesca) unterscheidet es sich unter sehr vielen anderen Merkmalen beispielsweise durch die Kronblätter, die sich nicht berühren, sowie durch die deutlich rundlicher wirkenden Blättchen. Es trägt auch keine roten Scheinfrüchte.
Literatur
- Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
Weblinks
- Erdbeer-Fingerkraut. FloraWeb.de