Eustasie


Mit Eustasie wird die relative ökologische Stabilität eines Landschaftsökosystems bezeichnet. Hierbei ist nicht eine Langzeitstabilität ökologischer Bedingungen im erdgeschichtlichen Sinne gemeint, sondern eine Stabilität im Rahmen von Jahrzehnten oder Jahrhunderten.

Ein typisches Beispiel von Eustasie findet sich im Bereich der eustatischen Meeresspiegelschwankungen. Während der Eiszeiten war die Glazialeustasie ausgeprägt, bei der über Jahrhunderte bzw. Jahrtausende hinweg große Mengen Meereswasser als Festlandeis gebunden waren. Dies hatte einen globalen Abfall des Meeresspiegels von bis zu 130 m zur Folge.

Durch den Wechsel von Kaltzeiten und Warmzeiten im Pleistozän entstand fortwährend ein verändertes Gleichgewicht von Landflächen und Meeresflächen, weil sich die Küstenlinien durch den Anstieg bzw. den Rückgang des Meeresspiegels stetig änderten. Die Wiederholung dieser Veränderungsprozesse im Wechsel der Kalt- und Warmzeiten führte zur Entstehung von marinen Terrassentreppen an den Küsten.

Eustatische Meeresspiegelschwankungen gehen nicht nur auf eiszeitlichen Klimawechsel zurück, sie können auch zum Beispiel durch die Überwärmung der Atmosphäre entstehen. Die Erwärmung des gesamten Wasserkörpers der Weltmeere um z.B. 0,1 Grad C hat einen eustatischen Meeresspiegelanstieg von 60 cm zur Folge.