Ewiges Meer


Ewiges Meer
Umgebungskarte (Maßstab 1:50.000, Stand 2006)
Geographische Lage Ostfriesland, Niedersachsen
Daten
Koordinaten 53° 32′ 44″ N, 7° 25′ 54″ OKoordinaten: 53° 32′ 44″ N, 7° 25′ 54″ O
Ewiges Meer (Niedersachsen)
Höhe über Meeresspiegel 8,5 m ü. NN
Fläche 89,2 ha
Breite 900 m
Volumen circa 2.000.000 m3dep1
Maximale Tiefe 3 m
Mittlere Tiefe 2 m

Besonderheiten

größter Hochmoorsee Deutschlands

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Abend (1987)
An der Dobbe (1987)
Moorheide am Ewigen Meer (2004)
Industrieller Torfabbau am Naturschutzgebiet Ewiges Meer (1987)

Das Ewige Meer ist mit 89,2 Hektar (0,892 km²) Wasserfläche der größte Hochmoorsee Deutschlands. Seine Oberfläche befindet sich etwa auf 8,5 m über NN. Umgrenzt wird der See von einem ausgedehnten Komplex ungenutzter Flächen, die noch das eigentliche Hochmoorprofil zeigen und zusammen mit dem Gewässer das 1180 Hektar umfassende Naturschutzgebiet „Ewiges Meer und Umgebung“ bilden.

Lage

Das Naturschutzgebiet liegt im Grenzbereich der Landkreise Wittmund und Aurich bei der Ortschaft Eversmeer in Ostfriesland. Es gehört zum Nenndorfer Hochmoor auf dem Scheitel des Oldenburgisch-Ostfriesischen Geestrückens und stellt die Kernzone des etwa 33 Quadratkilometer großen Moorkomplexes „Großes Moor“ bei Aurich dar.

Beschreibung

Der zwei bis drei Meter tiefe See ist etwa 1.800 m lang und 900 m breit. Die Nährstoffarmut des Moorwassers lässt pflanzliches oder tierisches Leben kaum zu. Die Entstehung des Sees wird auf das Zusammenwachsen mehrerer Hochmoorkörper (Berumfehner-, Tannhausener- und Meerhusener Moor) zurückgeführt, die das Abfließen des Niederschlagswassers verhindert und damit zu der offenen Wasserfläche geführt haben. Jedes einzelne dieser Moore hatte die für Hochmoore typische konvexe Oberfläche.

Im zentralen Hochmoorbereich dominiert weitgehend die natürliche Entwicklung und örtlich sind die für aufgewölbte Regenmoore charakteristischen Bult-Schlenken-Komplexe ausgebildet. Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), Moorlilie (Narthecium ossifragum), Gewöhnliche Rasenbinse (Trichophorum cespitosum), Rundblättriger, Mittlerer und Langblättriger Sonnentau (Drosera spec.) und Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba) sind typische Blütenpflanzen, die mit diversen Torfmoosen sowie mit Wollgräsern (Eriophorum spec.) vergesellschaftet sind.

Die umgebende, überwiegend offene Landschaft wird geprägt von Moorheiden aus Besen- und Glockenheide (Erica tetralix) sowie Pfeifengras (Molinia caerulea). Der lückige Gehölzbestand setzt sich vor allem aus Moorbirken (Betula pubescens), Grauweiden (Salix cinerea) und Ebereschen (Sorbus aucuparia) zusammen. Da die drei ursprünglich getrennten Moorkörper erst vor relativ kurzer Zeit zusammengewachsen sind, beträgt die Dicke der Torfschicht um das Meer teilweise nur 1 m.

Neben der Hauptwasserfläche gibt es noch weitere sogenannte Mooraugen wie das Kleine Eversmeer (3,7 ha), die Dobbe (8 ha) und das Krickmeer (0,7 ha); dazu größere durch Torfgewinnung entstandene Rinnen. Hier brüten die streng geschützten, letzten Trauerseeschwalben in Ostfriesland.

Schutz

Seit Anfang der 1980er Jahre besteht am Nordrand ein 1,8 Kilometer langer Bohlenweg, der im Jahr 2000 um einen Moorlehrpfad ergänzt wurde. Der Süden des Gebietes ist für Besucher unzugänglich. Die Staatliche Moorverwaltung realisiert seit 1979 Maßnahmen zur Anhebung des Gebietswasserstandes und damit zur Verbesserung der Bedingungen für die Moorrenaturierung.

Kulturhistorische Bedeutung

Das Moorgebiet rund um das Ewige Meer hat im Laufe der Zeit verschiedene archäologische Funde preisgegeben, beispielsweise die Moorleiche von Bernuthsfeld oder den Bohlenweg im Meerhusener Moor bei der Ortschaft Tannenhausen. Auch die Fundorte in Walle (der bekannte Pflug von Walle) liegen im ursprünglichen Ausdehnungsbereich dieses Moores und das Megalithgrab von Tannenhausen (im Volksmund nach der Form der erhaltenen Steine Butter, Brot und Käse genannt) ganz in dessen Nähe.

Literatur

  • Harm Poppen: Naturschutzgebiet Ewiges Meer. Verlag Cl. Mettcker & Söhne, Esens 1991, ISBN 3-87542-009-8.
  • Ernst Andreas Friedrich: Naturdenkmale Niedersachsens. Landbuch-Verlag, Hannover 1980, ISBN 3-7842-0227-6.

Weblinks

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