Feld-Hainsimse
Feld-Hainsimse | ||||||||||||
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Feld-Hainsimse (Luzula campestris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Luzula campestris | ||||||||||||
(L.) DC. |
Die Feld-Hainsimse (Luzula campestris), auch Hasenbrot oder Gemeine Marbel genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Binsengewächse (Juncaceae) gehört.
Verbreitung und Standort
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Binsengewächses umfasst Europa und Nordwestafrika. Sie ist inzwischen überall eingeführt. Sie wächst in mäßig trockenen Sand- und Silikatmagerrasen, Frischwiesen und -weiden, Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen, auch in Feuchtwiesen.
Beschreibung
Die Feld-Hainsimse ist ein sommergrüner, mehrjähriger, Hemikryptophyt mit lockerrasigem Wuchs. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 5 und 30 Zentimetern und breitet sich mit kurzen bis langen unterirdischen Ausläufer aus. Die Stängel wachsen starr aufrecht. Die grundständigen Blätter sind grasartig und je nach Standort unterschiedlich breit. Die Blattspreiten sind bewimpert und am Ende stumpf.
Der kompakte, aufrechte Blütenstand besteht aus zwei bis fünf, selten auch mehr, sitzenden oder gestielten, kopfigen mehrblütigen Ährchen, wovon mindestens ein Ährchen zur Fruchtreife deutlich zurückgebogen ist. Die oberen Stängelblätter sind etwa so lang wie der Blütenstand. Die Perigonblätter sind bis zu 3 Millimeter lang und lanzettlich zugespitzt. Sie sind etwa gleich groß und rötlich bis braun gefärbt mit weißem Hautrand. Die Staubbeutel sind etwa viermal so lang als die Staubfäden. Die Griffel sind länger als der Fruchtknoten. Die Frucht ist stumpf eiförmig mit kurzer Spitze. Sie ist braun und etwa so lang wie die Blütenblätter. Die 1,7 Millimeter langen Samen tragen große, fast 1 Millimeter breite Anhänge (Elaiosomen). Die Feld-Hainsimse ist ein Frühblüher und blüht bereits im März und April.
Ökologie
Die Feld-Hainsimse ist eine Halblichtpflanze. Ihr ökologischer Schwerpunkt liegt auf sauren, kalkarmen, stickstoffarmen bis -ärmsten, trockenen bis feuchten Böden. Die langlebigen Samen können von Ameisen ausgebreitet werden (Myrmekochorie) und werden nicht selten von Tieren gefressen (Endozoochorie) oder bleiben auf Grund ihrer leichten Klebwirkung am Fell oder im Gefieder von Tieren haften (Epizoochorie).
Literatur
- J. Grau, B. Kremer, B. M. Möseler, G. Rambold & D. Triebel: Gräser. Mosaik Verlag, München 1990, ISBN 3-576-10702-9
- H. Haeupler & Th. Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart 2000, S. 663–667. ISBN 3-8001-3364-4
- E. Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7