Felsengebirgshuhn



Felsengebirgshuhn

Männchen bei der Balz

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Unterfamilie: Raufußhühner (Tetraoninae)
Gattung: Felsengebirgshühner (Dendragapus)
Art: Felsengebirgshuhn
Wissenschaftlicher Name
Dendragapus obscurus
(Say, 1823)

Das Felsengebirgshuhn (Dendragapus obscurus) ist ein nordamerikanischer Hühnervogel aus der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae).

Merkmale

Das Felsengebirgshuhn erreicht eine Gesamtlänge von 39 bis 53 cm. Das Männchen ist dunkelgrau oder bläulich-blau gefiedert. Es hat gelb-orange oder rote Kämme über dem Auge sowie gelbe Flecken am Hals, die von weißen Federn umgeben sind. Die Brust und die Körperunterseite sind fein gezeichnet grauweiß. Es fehlt der schwarze Brustfleck, der für das Tannenhuhn charakteristisch ist. Der schwarze Schwanz endet mit einem grauen Band. Die Unterschwanzdecke ist weiß. In den Rocky Mountains fehlt bei den Männchen das graue Band und der nackte Halsfleck ist rot.

Weibchen und Jungvogel sind braun und grau gesprenkelt und haben einen dunklen Schwanz. Anders als beim Tannenhuhn fehlt ihnen die helle Körperunterseite.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom südöstlichen Alaska und den kanadischen Nordwest-Territorien südlich bis nach Kalifornien, Arizona, Colorado und New Mexico. Das Felsengebirgshuhn lebt in Wäldern und Waldlichtungen mit Gelb-Kiefern- und Douglasienbestand. Nach der Brutzeit zieht sich der Vogel in höher gelegene Nadelwälder zurück und überwintert in einer Höhe von bis zu 3600 m.

Verhalten

Im Winter ernährt sich das Felsengebirgshuhn fast ausschließlich von Koniferennadeln, vorwiegend von Kiefernnadeln. Im Sommer erweitern Insekten, Samen und Beeren die Kost.

Fortpflanzung

In der Balzzeit singt das Männchen mit tiefen Tönen, die weit hörbar sind. Es fächert den Schwanz über dem Rücken auf, stellt die Nackenfedern auf, zeigt die leuchtend gefärbten Halsflecken und stellt die Kämme über den Augen auf. Das Nest ist eine mit Tannennadeln und Gras ausgelegte Bodenmulde, die unter einem Busch, einem Baumstamm oder einem Felsen verborgen ist. Das Gelege besteht aus 5–10 cremefarbenen Eiern mit braunen Flecken.

Systematik

Dendragapus wurde bislang als monotypisch erachtet. Neuere molekularbiologische Untersuchungen legen jedoch eine Aufspaltung in zwei Arten nahe, der in der aktuellen wissenschaftlichen Literatur auch Rechnung getragen wird.[1][2] Die Gattung Felsengebirgshühner (Dendragapus) umfasst demnach die beiden Arten Dendragapus obscurus (Dusky Grouse) und Dendragapus fuliginosus (Sooty Grouse). Deutsche Artnamen sind noch nicht gebräuchlich.

Unterarten

Laut Integrated Taxonomic Information System gibt es derzeit 8 gültige Unterarten des Felsengebirgshuhns. Es handelt sich dabei um:

  • Dendragapus obscurus fuliginosus (Ridgway, 1873)
  • Dendragapus obscurus howardi Dickey & van Rossem, 1923
  • Dendragapus obscurus obscurus (Say, 1823)
  • Dendragapus obscurus oreinus Behle & Selander, 1951
  • Dendragapus obscurus pallidus Swarth, 1931
  • Dendragapus obscurus richardsonii (Douglas, 1829)
  • Dendragapus obscurus sierrae Chapman, 1904
  • Dendragapus obscurus sitkensis Swarth, 1921

Folgt man den neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen werden D. o. obscurus, D. o. richardsonii, D. o. pallidus und D. o. oreinus der Art Dendragapus obscurus zugeschlagen. Alle anderen Unterarten werden wohl Dendragapus fuliginosus zugeschlagen.

Einzelnachweise

  1. http://www.aou.org/checklist/birdlist47.pdf
  2. G. F. Barrowclough, J. G. Groth, L. A. Mertz, R. J. Gutierrez 2004. Phylogeographic structure, gene flow and species status in blue grouse (Dendragapus obscurus). Molecular Ecol. 13:1911-1922.

Literatur

  • Miklos D. F. Udvardy: National Audubon Society Field Guide to North American Birds - Western Region. Alfred A. Knopf, New York 1977, 1994, 2006 ISBN 0-679-42851-8

Weblinks

Commons: Felsengebirgshuhn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien