Fenchelporling



Fenchelporling

Fenchelporling (Gloeophyllum odoratum)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: unsichere Stellung (incertae sedis)
Ordnung: Blättlingsartige (Gloeophyllales)
Familie: Blättlingsverwandte (Gloeophyllaceae)
Gattung: Blättlinge (Gloeophyllum)
Art: Fenchelporling
Wissenschaftlicher Name
Gloeophyllum odoratum
Imazeki

Der Fenchelporling oder die Fencheltramete (Gloeophyllum odoratum) ist eine Pilzart aus der Familie der Blättlingsverwandte (Gloeophyllaceae). Sie wurde erstmals 1788 vom Kärntner Botaniker Franz Xaver von Wulfen als Boletus odoratus beschrieben.

Merkmale

Ausschnittsvergrößerung der Poren des Fenchelporlings

Die, im Gegensatz zu den anderen mitteleuropäischen Arten der Gattung, mehrjährigen Fruchtkörper sind zunächst knollig, später werden sie konsolenförmig, sie können einzeln stehen, oder zu Klumpen verwachsen sein. Die Oberseite ist bei jungen Exemplaren matt-filzig und gelb bis orangebraun gefärbt, ältere Fruchtkörper verkahlen und ändern ihre Farbe zu dunkleren Brauntönen bis zu schwarz. Die Zuwachszone der Hüte ist wulstig und heller gefärbt. Die Unterseite ist porig und jung gelb, später braun werdend. Die Poren mehrjähriger Exemplare sind in deutlichen Schichten angeordnet. Die Trama des Pilzes ist braun und korkartig. Kennzeichnend für die Art ist der Fenchel- oder Anisgeruch frischer Exemplare. Die Fruchtkörper werden bis zu 20 cm breit und stehen bis zu 10 cm vom Substrat ab.

Ökologie

Der Fenchelporling besiedelt sehr alte, dicke Nadelholzstümpfe, freiliegende Wurzelansätze oder im Boden vergrabene Stammstücke fast ausschließlich von Fichten, sehr viel seltener von Tanne oder Kiefer in feuchten schattigen Lagen. Er kommt in allen heimischen Waldgesellschaften vor, sofern geeignete Substrate zur Verfügung stehen.

Verbreitung

Der Fenchelporling ist in der Holarktis verbreitet, in Europa ist er eine typische Art der Fichtenwälder und war ursprünglich auf die sub- und hochmontanen Gebieten beschränkt, ist mittlerweile aber mit dem Fichtenanbau auch in andere Gebiete vorgedrungen.

Bedeutung

Aufgrund seiner Substratwahl tritt der Fenchelporling nicht als Schädling in Erscheinung, sondern wird eher durch Abbau alter Baumstümpfe nützlich. Als Speisepilz kommt er nicht in Frage.

Quellen

Literatur

  • Annarosa Bernicchia: Polyporaceae s.l. In: Fungi Europaea. Band 10. Candusso, Alassio (IT) 2005, ISBN 88-901057-5-5.
  • Armin Kaiser, German Josef Krieglsteiner: In: G. J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 1. Allgemeiner Teil. Ständerpilze: Gallert-, Rinden-, Stachel und Porenpilze. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 978-3-8001-3528-8.
  • Josef Breitenbach, Fred Kränzlin: Pilze der Schweiz. Heterobasidiomycetes, Aphyllophorales, Gasteromycetes. Band 2. Mykologia, Luzern (CH) 1986, ISBN 3-85604-020-X (415 Seiten; 528 Arten mit Beschreibungen, Standorts- und Fundangaben, Mikrozeichnungen und Farbbildern).
  • Peter Schütt, Hans J. Schuck, Bernd Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-53-8.

Weblinks

Commons: Gloeophyllum odoratum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Die News der letzten Tage