Feuchtsavanne


Klimadiagramm von Lagos in Nigeria

Die Feuchtsavanne ist je nach Betrachtungsweise eine Ökozone, ein Zonobiom oder eine Vegetationszone der Tropen. Sie bildet mit der Trocken- und Dornstrauchsavanne den Übergang zwischen dem tropischen Regenwald und der ariden Passatwindzone. Die Feuchtsavanne hat 7 bis 9,5 humide Monate (tropischer Regenwald 9,5 bis 12 humide Monate) und eine ausgeprägte Trockenzeit. In der Feuchtsavanne herrscht wie in dem tropischen Regenwald Tageszeitenklima.

Verbreitung

Die Feuchtsavanne tritt im Übergangsbereich zwischen der ariden Passatwindzone und dem tropischen Regenwaldklima auf. Sie ist Teil der wechselfeuchten Tropen und nicht der tropischen Trockengebiete. Es gibt sie vor allem in Afrika und Südostasien, aber auch in Australien und Südamerika. Insgesamt bedeckt die Feuchtsavanne 9,4 % der Erde. Sie zählt zu den größten und tierreichsten Gebieten der Erde nach dem tropischen Regenwald.

Regenzeit

Die Regenzeit tritt nach dem Zenitalstand der Sonne in der Feuchtsavanne auf, weil während des Zenitalstandes mehr Wasser verdampft. Des Weiteren verschiebt sich die Innertropische Konvergenz mit dem Zenitalstand. Somit haben die Feuchtsavannen 7-9,5 humide Monate und der Jahresniederschlag liegt im Durchschnitt bei 1000- 1500 mm.

Sertao in Rio Grande do Norte, Nordosten Brasiliens

Vegetation

Die Vegetation ist den Trocken- und Regenzeiten angepasst. In den Feuchtsavannen wachsen überwiegend Gräser, z. B. Elefantengras, die bis zu 6 Meter hoch werden können. Die Gräser nehmen in der Regenzeit oberflächennahen Niederschlag auf und vertrocknen in der Trockenzeit, weil sie keinen Verdunstungsschutz besitzen. Holzgewächse kommen nur im leicht geschlossenen Feuchtsavannenwald oder an Flüssen in Galeriewäldern vor. Durch ihr tiefreichendes Wurzelsystem können sie ihren Wasserhaushalt auch in der Trockenzeit aufrechthalten. Zudem werfen die Bäume in der Trockenzeit ihre Blätter ab um Wasser zu sparen. Die Holzbestände wurden durch Brandrodungen des Menschen zurückgedrängt.

Böden

Die Böden in der Feuchtsavanne sind hauptsächlich Latosole, aber auch rotbraune Savannenböden. Sie sind, wie die Böden des tropischen Regenwaldes, nährstoffarm und haben einen hohen Säuregehalt. Durch den geringeren Niederschlag nimmt die Stärke der chemischen Verwitterung ab und die Auswaschung bleibt gering. Durch die Rücknahme der bodenbildenden Prozesse bleiben Gestein und Relief länger im Boden sichtbar. In Senken in denen das Wasser lange in die Trockenzeit hinein steht, bilden sich schwere Tonböden. In diesen Senken wächst überwiegend Gras. Die an den Hängen sich bildende Rotlehme haben eine lockere Bodenstruktur und teilweise noch einen regengrünen Waldbestand. Der lockere Lehmboden wird oft gerodet, damit er für den Ackerbau leichter zu bearbeiten ist. Dies führt dazu, dass die Bodenerosion zunimmt. Die Erosionsgefahr ist in der Feuchtsavanne besonders nach der Trockenzeit hoch, weil die Gräser in der Trockenzeit zum Großteil vertrocknen und der ausgetrocknete Boden einen Benetzungswiderstand besitzt.

Siehe auch

Literatur

  • Wilfried Büttner: Feuchtsavanne. In: Mensch und Raum Entwicklungsländer. ISBN 3-464-08018-8, S. 20-21