Froschbissgewächse
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Froschbissgewächse | ||||||||||||
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Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hydrocharitaceae | ||||||||||||
Juss. |
Die Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Alismatales innerhalb der Monokotyledonen. Sie wird gegliedert in vier Unterfamilien und enthält 16 bis 18 Gattungen mit etwa 116 Arten. Sie kommen im Süß- und Salzwasser von den Gemäßigten Breiten bis in den Tropen vor. Einige Arten werden als Zierpflanzen in Teichen oder Aquarien verwendet [1].
Beschreibung
Habitus und Laubblätter
Diese einjährigen bis meist ausdauernden krautigen Pflanzen sind Sumpf-, Schwimmblatt- oder meist Unterwasser-Pflanzen in Süß- bis Salzwasser. Oft bilden sie Rhizome oder Stolonen mit denen sie im Gewässergrund verankert sind. Einige Arten sind frei flutend. Selten ragen vegetative Pflanzenteile über die Wasseroberfläche.
Die Laubblätter sind gegenständig, wechselständig oder wirtelig, grundständig oder am Stängel verteilt angeordnet. Es können Blattstiele vorhanden sein. Die Blattscheiden sind offen. Die Blattspreiten sind parallelnervig und ihre Form variiert je nach Art sehr. In den Blattachseln sind Schuppen vorhanden.
Blütenstände und Blüten
Sie können einhäusig (monözisch) oder zweihäusig (diözisch) getrenntgeschlechtig sein. Die Blüten stehen einzeln oder in zymösen Blütenständen zusammengefasst. Die Blüten stehen über einem einzelnen spathaähnlichen Hochblatt, das meist aus zwei verwachsenen Hochblättern entsteht oder es sind zwei freie Hochblätter vorhanden.
Ihre radiärsymmetrischen, dreizähligen Blüten sind meist eingeschlechtig oder selten zwittrig. Es sind ursprünglich zwei Kreise mit je drei freien Blütenhüllblättern vorhanden; sie sind weiß, gelb, rot, violett oder blau und meist in Kelch und Krone gegliedert, bei manchen Taxa fehlen die Kronblätter. Die männlichen Blüten enthalten ein, zwei oder viele (bis 100 dann sind höchstens 25 fertil) Staubblätter. In den weiblichen Blüten sind zwei bis 20 Fruchtblätter zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen, mit gleich vielen Stempeln wie Fruchtblättern. Die Narben sind zweiästig. Der einkammerige Fruchtknoten enthält in parietaler Plazentation viele orthotrope bis anatrope, aufrechte bis hängende, bitegmische Samenanlagen. Die Bestäubung erfolgt selten durch Insekten (Entomophilie). Meist erfolgt die Bestäubung durch das Wasser, manchmal durch frei umhertreibende, männliche Blüten.
Früchte und Samen
Es werden trockene oder beerenartige Kapselfrüchte gebildet mit vielen meist kleinen Samen. Die Früchte reifen unter Wasser. Die Verbreitung der Diasporen erfolgt durch das Wasser. Die Samen weisen oft eine warzige oder netzartige Oberfläche auf.
Chromosomen
Die Chromosomen (0,8 bis) meist 2 bis 10 µm lang. Die Chromosomenzahl beträgt n = 7-12.
Systematik
Innerhalb der Ordnung der Alismatales sind Hydrocharitaceae die Schwestergruppe der Butomaceae.
Die Familie Hydrocharitaceae wurde 1789 von Antoine Laurent de Jussieu unter dem Namen Hydrocharides in Genera Plantarum, 67 veröffentlicht. Typusgattung ist Hydrocharis L.. Synonyme für Hydrocharitaceae Juss sind: Blyxaceae Nakai, Elodeaceae Dum., Enhalaceae Nakai, Halophilaceae J. Agardh, Hydrillaceae Prantl, Najadaceae Juss. nom. cons., Stratiotaceae Schultz Sch., Thalassiaceae Nakai, Vallisneriaceae Link [2].
Zurzeit ist die Familie der Hydrocharitaceae nach Les et al. 2006 und der Angiosperm Phylogeny Website in vier Unterfamilien gegliedert mit 16 bis 18 Gattungen [2] und etwa (80 bis) 120 Arten:
- Anacharidoideae Thomé: Mit acht Gattungen und bis zu 54 Arten:
- Apalanthe Planch.: Mit bis zu drei Arten, die von manchen Autoren aber auch zu Elodea gerechnet werden
- Appertiella C.D.K. Cook & Triest: Mit nur einer Art:
- Appertiella hexandra C.D.K. Cook & Triest, die in Madagaskar vorkommt
- Blyxa Noronha ex Thouars: Mit etwa elf Arten in den Tropen Afrikas und Asiens, darunter:
- Blyxa japonica (Miq.) Maxim., die sich in Reisfeldern von Norditalien und Südwestportugal eingebürgert hat
- Egeria Planch.: Mit zwei bis drei Arten, die ursprünglich nur in der Neuen Welt beheimatet sind. Sie sind Neophyten in vielen Gebieten der Alten Welt.
- Wasserpest (Elodea Michx.): Mit etwa fünf Arten, die ursprünglich nur in der Neuen Welt beheimatet sind. Drei Arten sind Neophyten in Europa
- Scheinwasserpest (Lagarosiphon Harv.): Mit etwa neun Arten in Afrika und Madagaskar, darunter
- Große Wassergirlande (Lagarosiphon major (Ridl.) Moss): Sie hat sich auch in Europa und Neuseeland stellenweise eingebürgert (Neophyt).
- Madagassische Wassergirlande (Lagarosiphon madagascariensis Casp.): Sie stammt aus Madagaskar.
- Moosähnliche Wassergirlande (Lagarosiphon muscoides Harv.): Sie stammt aus Afrika
- Nechamandra Planch.: Mit der einzigen Art:
- Nechamandra alternifolia (Roxburgh ex R. Wight) Thwaites (Syn.: Vallisneria alternifolia Roxburgh ex R. Wight, Lagarosiphon alternifolia (Roxburgh ex R. Wight) Druce, Nechamandra roxburghii Planchon), die ursprünglich nur in Asien beheimatet ist
- Ottelia Pers.: Mit etwa 21 Arten, darunter:
- Ottelia alismoides (L.) Pers., deren Heimat Afrika, Australasien und Asien ist, die sich aber in Reisfeldern von Norditalien eingebürgert hat
- Hydrilloideae Luersson: Mit sechs Gattungen und etwa 61 Arten:
- Enhalus Rich.: Mit der einzigen Art:
- Enhalus acoroides (L. f.) Rich. ex Steudel (Syn.: Statiotes acoroides L. f., Enhalus koenigii Rich.): Sie gedeiht entlang der Küsten des Indischen und des westlichen Pazifischen Ozeans.
- Halophila Thouars: Mit etwa neun bis zehn Arten, die ursprünglich an den Küsten des Pazifik, des Indischen Ozeans und in der Karibik vorkommen und von denen eine Art:
- Halophila stipulacea (Forssk.) Ascherson sich aus dem Westindischen Ozean durch das Rote Meer und den Suezkanal bis ins Mittelmeer (Malta) ausgebreitet hat
- Hydrilla Rich.): Mit der einzigen Art:
- Grundnessel (Hydrilla verticillata (L. f.) Royle): Sie in ist Eurasien, Afrika und Australien beheimatet. In Mittelamerika ist sie ein Neophyt.
- Nixenkräuter (Najas L.): Fast weltweit mit etwa 40 Arten.
- Thalassia Banks ex C. Koenig: Sie gedeihen entlang der Küsten des Karibischen Meeres, des Golf von Mexiko, des Indischen und des westlichen Pazifischen Ozeans. Mit nur zwei Arten:
- Thalassia hemprichii (Ehrenberg) Ascherson: Nur in der Alten Welt.
- Thalassia testudinum K.D. Koenig: Nur in der Neuen Welt.
- Vallisneria L. auch Vallisnerien oder Wasserschrauben genannt: Fast weltweit mit etwa 14 [3] (8 bis 26) Arten. Einige Arten werden als Aquarienpflanzen verwendet. Vallisneria spiralis ist in vielen Gebieten eine invasive Pflanze.
- Enhalus Rich.: Mit der einzigen Art:
- Hydrocharitoideae Eaton: Mit zwei Gattungen und fünf Arten:
- Hydrocharis L.: Mit drei Arten.
- Limnobium Rich.: Mit zwei Arten im Süßwasser der Neuen Welt.
- Stratiotoideae Luersson: Mit der einzigen monotypischen Gattung:
- Stratiotes L.: Mit der einzigen Art:
- Krebsschere (Stratiotes aloides L.): Vorkommen in ganz Eurasien.
- Stratiotes L.: Mit der einzigen Art:
Quellen
- Die Familie der Hydrocharitaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung, Systematik)
- Robert R. Haynes: Hydrocharitaceae in der Flora of North America, Volume 22: Online. (Abschnitt Beschreibung)
- Wang Qingfeng, Robert R. Haynes & C. Barre Hellquist: Hydrocharitaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Acoraceae-Cyperaceae. Volume 23. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing u. a. 2010, ISBN 978-1-930723-99-3, S. 91 („Hydrocharitaceae - Online“ – Online-Text ist mit dem gedruckten Werk identisch). (Abschnitt Beschreibung, Systematik und Verbreitung)
- Abdul Ghafoor: Hydrocharitaceae in der Flora of Pakistan: Online. (Abschnitt Beschreibung)
- Leslie Watson: Hydrocharitaceae in der Western Australian Flora: Online. (Abschnitt Beschreibung)
- Donald H. Les, Michael L. Moody & C. L. Soros: A reappraisal of phylogenetic relationships in the monocotyledon family Hydrocharitaceae (Alismatidae)., in Aliso, Volume 22, 2006, S. 211–230.
- David John Mabberley: The Plant Book. A portable dictionary of the higher plants. Cambridge University Press 1987. ISBN 0-521-34060-8
- Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7
- James Edward Dandy: Ottelia Pers., bzw. Blyxa Noronha ex Thouars, bzw. Halophila Thouars. In: Thomas Gaskell Tutin u.a.: Flora Europaea. Band 5, Seite 4–5. Cambridge University Press 1980. ISBN 0-521-20108-X
Einzelnachweise
- ↑ Leslie Watson: Hydrocharitaceae in der Western Australian Flora: Online.
- ↑ 2,0 2,1 Eintrag bei GRIN.
- ↑ Donald H. Les, Surrey W. L. Jacobs, Nicholas P. Tippery, Lei Chen, Michael L. Moody, Maike Wilstermann-Hildebrand: Systematics of Vallisneria (Hydrocharitaceae), In, Systematic Botany, Volume 33, Issue 1, 2008, S. 49-65.
weiterführende Literatur
- Ling-Yun Chen, Jin-Ming Chen, Robert W Gituru, Qing-Feng Wang: Generic phylogeny, historical biogeography and character evolution of the cosmopolitan aquatic plant family Hydrocharitaceae. BMC Evolutionary Biology 2012, 12:30 doi:10.1186/1471-2148-12-30