Further Moor
Das Further Moor ist ein Wald- und Feuchtgebiet in Langenfeld (Rheinland) und steht unter Naturschutz.
Geografie
Das Kerngebiet liegt westlich der A 3, südlich der "Bergische Landstraße" und der A 542, östlich der Bahnstrecke Troisdorf-Mülheim-Morsbroich-Opladen-Immigrath-Richrath-Speldorf der ehemaligen Rheinische Eisenbahngesellschaft, nördlich von Hapelrath und nordwestlich von Furth.
Geschichte
Das Further Moor wurde aufgrund seiner interessanten Heidemoorfläche im Jahre 1937 unter Naturschutz gestellt. Es ist das Überbleibsel einer früher ausgedehnteren Sumpf- und Morastlandschaft zu Füßen des Bergischen Landes, wie der Vergleich von Xanten (1614) und der Teilungsvertrag von Düsseldorf (1624) ausweisen. Damals ging es um die Aufteilung des Landes am Niederrhein unter Brandenburg-Preußen (Kleve, Mark und Ravensberg) und Pfalz-Neuburg (Berg und Jülich). Die Räte empfahlen Brandenburg, sich für das hiesige Gebiet zu entscheiden, „...sintemahl dieses Land mit stattlichen Sümpfen und Morästen wohl versehen sey, die zu Kriegszeiten einen Feind wohl abhalten könnten“.[1]
Streitpunkt: Hoch- oder Flachmoor
Nach einer Begehung des Jahres 1955 gelangte der Biologe und Geologe Franz-Erwin Wagner zu der Auffassung, dass die flache Mulde des Further Moores von den Sandbergen aus betrachtet wohl zu der Annahme verleiten würde, es in die Gruppe der Flachmoore einzustufen, weil ihm die hochmoortypische Wölbung fehle. Indes aber sei zu bedenken, dass es sein Wasser nicht aus dem Grundwasser, sondern aus Niederschlägen heraus beziehe. Solches Wasser aber spräche für ein Hochmoor. Der sich durch das Moor schlängelnde Bach (Galkhauser Bach) entspringe zudem 300-400 Meter östlich der A 3, an der Wasserscheide zwischen Langenfelder und Leichlingener Gebiet. Auch spreche die Entstehung des Moores in jüngerer Zeit eher für das Hochmoor und eben nicht für ein Flachmoor. Erst mit der Abholzung des Kiefernbestandes habe es sich aus sumpfigen Stellen entwickeln können. Auch die Flora des Moores spreche für das Vorliegen eines Hochmoores: So benennt er den Gagel (Myrica gale), das Bleichmoos, auch Torfmoos (Sphagnum) genannt, die Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata), die Ährenlilie (Narthecium ossifragum), den Königsfarn (Osmunda regalis) sowie den Rundblättigen Sonnentau (Drosera rotundifolia) als Anzeichen für das Vorliegen eines Hochmoores.[2]
Ingenieure des zuständigen Autobahnamtes berichten von großen Grundwasserströmen, die aus dem Bergischen Land kommend, die Autobahn in Richtung Further Moor unterqueren. Da man mit herkömmlichen Mitteln des Wassers nicht Herr wurde, sei die Autobahn an dieser Stelle in besonderer Stärke errichtet worden, um ein "Aufschwimmen" zu verhindern. Man hoffe nun, dass es die Natur schon irgendwie selbst richten werde, so der zuständige Ingenieur wörtlich. Wenige Zeit später konnte dann an der parallel zur A 3 verlaufenden Bahnstrecke Troisdorf-Mülheim-Morsbroich-Opladen-Immigrath-Richrath-Speldorf beobachtet werden, wie die Wasserdurchlässe für Blockbach und Hardtbach verbreitert werden mussten. Schon diese beiden Fakten sprechen gegen ein Hochmoor, sondern eher für ein aus Grundwasser gespeistes Flachmoor, vergleichbar vielleicht dem Attemsmoor in der Steiermark.
Wie es die Argumentation des Forschers selbst ausweist, wird sein Standpunkt in der Fachwelt nicht unterstützt. Die Mehrheit der Gelehrten hält hinsichtlich des Moores das Vorliegen eines Flachmoores für gegeben. Schließlich sprechen sowohl die zitierte Fundstelle oben zu Vergleich und Teilungsvertrag sowie die Bezeichnung Furth für den Weg durch das Further Moor, ebenfalls für ein erhebliches Alter des Moores und damit für die herrschende Meinung. Allerdings ist die um 1820 entstandene Karte des Kartographen Karl von Müffling[1] (siehe Topographische Aufnahme der Rheinlande) für eine Altersbestimmung des Moores heranzuziehen, weil möglicherweise darin ein Torfabbau verzeichnet wurde, wenig hilfreich, weil sich die angegebene Stelle auf eine undatierte, mutmaßlich germanische Ringwallanlage bezieht.[3] Zum Abschluss sei nachgetragen, dass zumindest der Sonnentau im Further Moor nicht mehr zu finden ist.
Einzelnachweise
Koordinaten: 51° 6′ 22,6″ N, 6° 58′ 39,4″ O