Futterwicke



Futterwicke

Futterwicke (Vicia sativa), Illustration

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Fabeae
Gattung: Wicken (Vicia)
Art: Futterwicke
Wissenschaftlicher Name
Vicia sativa
L.

Die Futterwicke (Vicia sativa), oder auch Saatwicke genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehört.

Bestäubt wird sie von Insekten wie Bienen und zahlreichen Faltern. Ihre Samen breiten sich von alleine aus (Autochorie).

Sie ist zudem eine weit genutzte Futterpflanze.

Man zählt sie des Weiteren zu den Archäophyten, da sie schon vor langer Zeit in den europäischen Raum eingebürgert wurde. Die Pflanze gilt zudem als unbeständig, da es viele schwer zu unterscheidende Subspezies gibt. Man nimmt an, dass sich die Futterwicke aus der Schmalblättrigen Wicke entwickelt hat.

Vorkommen

Die Futterwicke ist eine Kulturpflanze und ist überall dort zu finden, wo der Mensch sie anbaut. Ansonsten gibt es auch zahlreiche frei lebende Formen, die vor allem auf nährstoffreichen Böden wachsen und an Ruderalstellen und an Wegrändern, häufig auch auf Wiesen zwischen Mai und Juli zu finden sind. In ganz Deutschland ist sie häufig, nur im Alpenvorland ist sie selten anzutreffen.

Beschreibung

Die Futterwicke ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 80 cm erreicht. Die Laubblätter bilden stets eine geteilte Ranke aus und sind zwei- bis achtpaarig gefiedert.

Ihre einzeln oder zu zweit in den Blattachseln stehenden und kurz gestielten Blüten sind zygomorph und 16 bis 26 mm lang. Die Kelchzähne sind gleich lang wie oder länger als die Kelchröhre (im Gegensatz zur Schmalblättrigen Wicke). Die Kronblätter sind purpurn bis violett gefärbt. Die Fahne ist kahl.

Die reifen Hülsenfrüchte sind aufrecht und braun gefärbt.

Systematik

Unterscheidung in Sippen

In Mitteleuropa kommen vier Sippen vor, die je nach Auffassung alle zu einer einzigen Art gehören oder auf mehrere Arten aufgeteilt werden.

  • V. sativa subsp. cordata ist ein seltener Neophyt (Nachweise v.a. im Rheinland) mit dunkelbraunen Hülsen, bei der die unteren Blättchen breit herzförmig und die oberen schmal linealisch sind.
  • V. sativa subsp. sativa ist eine Kulturpflanze mit mehr oder weniger hellbraunen Hülsen und noch etwas breiteren Blättchen, die manchmal verwildert.
  • V. sativa subsp. segetalis besitzt schwarze Hülsen und kann leicht mit sativa verwechselt werden, kann aber anhand der Farbe der Hülsen unterschieden werden.
Blüte von V. sativa
unreife Hülse von V. sativa ssp. nigra
reife Hülse von V. sativa ssp. nigra
  • V. sativa subsp. nigra hat mit segetalis die schwarzen Hülsen gemeinsam, sich von dieser aber durch schmälere Blättchen, eine etwas andere Form der Krone und ein wenig andere Standortspräferenzen unterscheidet. Die beiden sind in Mitteleuropa relativ weit verbreitete Archäophyten.

Unterschiedliche Taxonomie in verschiedenen Quellen

In Flora Europaea werden die einzelnen Sippen nigra, cordata und sativa mit weiteren mediterranen Sippen wie macrocarpa zu einer einzigen Art namens V. sativa (s.lat.) zusammengefasst. Die Subspezies segetalis ist nach Flora Europaea ein Synonym der Subspezies nigra.

Nach Index Synonymique de la Flore de France schaut die Sache ganz ähnlich aus, abgesehen davon dass es da noch mehrere weitere in Mitteleuropa nicht vorkommende Unterarten gibt und dass die Subspezies segetalis von der Subspezies nigra getrennt wird.

In der Exkursionsflora von Österreich und der Exkursionsflora von Deutschland von Werner Rothmaler (Kritischer Band, 4. Aufl.) und Oberdorfer (4. Aufl.) gibt es drei Arten: V. sativa (s. str.), V. cordata und V. angustifolia, letztere mit den Unterarten angustifolia und segetalis.

Nach FloraWeb gibt es zwei Arten: Vicia sativa (mit den Subspezies sativa und cordata) und V. angustifolia (mit den Unterarten angustifolia und segetalis).

Schmeil-Fitschens Flora von Deutschland (92. Aufl.) kennt nur die Art V. sativa mit den Subspezies nigra, sativa, segetalis und cordata. Hier wird übrigens die Schmalblättrige Wicke (V. angustifolia) als Synonym zur Subspezies nigra behandelt.

So können einzelne Sippen je nach Auffassung entweder zu Vicia sativa oder Vicia angustifolia gestellt werden, wobei erstere Variante bevorzugt werden sollte.


Weblinks

Commons: Futterwicke – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien