Färberfrosch
Färberfrosch | ||||||||||||
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Färberfrosch (Nominatform) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dendrobates tinctorius | ||||||||||||
(Cuvier, 1797) |
Der Färberfrosch (Dendrobates tinctorius) ist eine Art der Gattung Baumsteiger (Dendrobates) und gehört der Familie der Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae) an.
Vorkommen
Seine Heimat sind die tropischen Regenwälder in Brasilien, Französisch-Guyana und Surinam. Der Färberfrosch kommt zumeist auf dem Boden des tropischen Regenwaldes vor. Er bewohnt dort die Laubschicht wo er sich gern unter Laub versteckt sowie kleine Höhlen und Spalten und ernährt sich von kleinen Insekten.
Aussehen
Es existieren viele verschiedene Formen (Morphe, Varianten) von Dendrobates tinctorius, die sich in Größe und Farbzeichnung unterscheiden. Das Männchen wird bis zu 5 cm groß, das Weibchen sogar bis zu 7 cm. Die Nominatform besitzt blaue Beine, die mit schwarzen Punkten gezeichnet sind. Rücken und Kopfoberseite besitzen eine schwarze Grundfärbung mit gelben Streifen. Die Bauchseite ist hellblau und weist schwarze Punkte auf. Die blaue Form ohne Gelbanteile wurde früher als eigene Art Dendrobates azureus gehalten. Neuere Untersuchungen zeigten aber, dass die Tiere bloß eine weitere Farbvariante von Dendrobates tinctorius sind.
Zwei Farbvarianten (links: Blauer Baumsteiger)
Fortpflanzung
Nach der Eiablage, die gewöhnlich in Höhlen erfolgt, werden die fünf bis zehn Eier vom Männchen befruchtet und nach dem Schlupf der Kaulquappen, der im Regelfalle nach 12 bis 16 Tagen stattfindet, vom Männchen in Kleinstgewässer (Pfützen, Blattachseln etc.) getragen. Die Entwicklung der Larven bis zum erwachsenen Frosch ist nach 60 bis 80 Tagen abgeschlossen.
Gift
Der Färberfrosch sondert über Hautdrüsen Gifte ab, die vor Pilz- und Bakterienbefall schützen. Darüber hinaus schützt das Gift vor Fressfeinden, die auch schon durch die leuchtenden Farben des Frosches abgeschreckt werden. Er wird aufgrund dieser Eigenschaft zu den Pfeilgiftfröschen gezählt, jedoch ist der Färberfrosch, im Vergleich zu den "wirklichen" Pfeilgiftfröschen wie beispielsweise Phyllobates terribilis, nur schwach giftig.
Terrarienhaltung
Der Färberfrosch ist neben vielen anderen Vertretern der Pfeilgiftfrösche ein beliebtes Terrarientier. Er ist leicht zu vermehren und in seiner Haltung anspruchsloser als andere Baumsteigerfrösche. In der Regel wird der Färberfrosch in speziellen, im Fachhandel erhältlichen Dendrobatenterrarien gehalten, welche mit kleinbleibenden, in Regenwäldern heimischen Bromelien, Farnen, Moosen und Ranken auf Bodengrund mit entsprechender Drainage bepflanzt wird. Diese sogenannten Regenwaldterrarien müssen zumeist beheizt werden, um die für eine artgerechte Haltung erforderlichen Temperaturen zu erreichen. Die Beleuchtung erfolgt über Tageslicht-Leuchtstoffröhren oder Metalldampflampen. Um die notwendige Luftfeuchtigkeit für Pflanzen und Tiere zu erreichen und das Paarungsverhalten der Frösche zu stimulieren ist eine regelmäßige Beregnung des Terrariums, automatisiert oder manuell, unerlässlich. Mitunter kommen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit auch Ultraschallvernebler zum Einsatz. Die befruchteten Eier der Tiere werden entweder dem Terrarium entnommen und künstlich zur Reifung gebracht oder den Elterntieren zur natürlichen Aufzucht im Terrarium belassen.
Literatur
- Dirk Wagner: Der Färberfrosch - Dendrobates tinctorius. Verlag: Natur und Tier, Münster 2008, ISBN 978-3-8665-9069-4
Weblinks
- Dendrobates tinctorius in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Gaucher & MacCulloch, 2004. Abgerufen am 12. Mai 2006.